Teil 172

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Leonardo

Stella's Idee mit dem Essen war super. Es wird ihr gut tun, wenn alle Freunde um sie herum sind. Vielleicht ist Enzo schon so weit und wird allen von seinem Umzug erzählen.

"Es riecht köstlich. Danke Roberta." Bedanke ich mich bei ihr. Alle sitzen bereits am Tisch und unterhalten sich ausgelassen.

Wir unterhalten uns über alles mögliche und witzeln herum. Bevor wir über den Nachtisch herfallen, räuspert sich Stella. "Also, ihr Lieben. Ich hatte die Idee zu dem Essen, weil ich darüber nachgedacht habe, wie viel Glück ich habe. Noch vor ein paar Monaten bestand meine Familie aus Luca und Lucy. Jetzt ist alles anderes. Jetzt sind so viele tolle Menschen in meinem Leben, denen ich gerne danke sagen möchte. Danke für eure Unterstützung, euer Vertrauen und eure Freundschaft." Sagt sie während sie mit den Augen über alle Gesichter schweift und eine paar Tränen verdrückt. Sie hebt ihr Wasserglas und prostet allen zu. "Auf euch und auf die Familie!"

Alle tuen es ihr gleich. Nur einer nicht. Enzo. Er sieht bedrückt auf seinen Teller. Dann räuspert er sich kurz und lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. Stirnrunzelnd schauen viele ihn an. Stella, die neben ihm sitze, legt aufmunternd eine Hand auf seine Schulter. Noch mehr Verwirrung macht sich breit. "Alter du machst mir Angst." Sagt Giovanni in seiner bekannten lockeren Art. "Bist du krank oder so?" Fragt Giovanni weiter. "Sshhh" zischt seine Frau ihn an.

Enzo nimmt einen großen Schluck von seinem Rotwein und holt tief Luft. "Leonardo hat mir den Posten in Italien angeboten und... Ich werde ihn an nehmen. Sobald Stella und Leonardo aus den Flitterwochen wieder da sind, fliege ich." Erklärt er dann sachlich. Am Tisch ist es mucksmäuschenstill. Alle schauen sich an und wissen gar nicht was sie sagen sollen. Roberta ist die Erste, die sich wieder fängt. Sie springt auf, klatscht in die Hände und stürmt auf Enzo zu. "Das ist ja großartig. Du wirst ein tolles Oberhaupt werden. Endlich jemand mit Feingefühl und Loyalität." Ruft sie begeistert und umarmt ihn feste. Dann lösen sich auch alle anderen aus ihrer Schockstarre und folgen Roberta. Ein wirres Durcheinander entsteht.

Nur Luca bleibt an seinem Platz und schaut traurig auf seine Hände. Stella setzt sich zu ihm und nimmt ihn in den Arm. "Hey, mein Großer. Nicht traurig sein. Wir können ihn ja immer mal besuchen oder er kommt zu uns." Versucht sie ihn zu trösten. "Nein. Ich will das nicht. Wer spielt denn dann immer mit mir? Enzo ist doch mein Freund!" Sagt er bockig. Enzo, der sich nur schwer von allen lösen kann, hockt sich vor Luca hin. "Hey, wir bleiben für immer Buddies. Wenn du Älter bist, kannst du mich auch alleine besuchen kommen. Ich werde immer für dich da sein. Das verspreche ich dir!" Sagt er ruhig und bestimmend. "Wirklich.... du vergisst mich nicht?" Schnieft Luca. "Auf gar keinen Fall. Versprochen! Und zu Weihnachten komme ich und ich den Sommerferien besuchst du mich. Abgemacht?" Schlägt Enzo vor. "Abgemacht!" Ruft Luca glücklich und schlägt bei Enzo ein. Ich hoffe wirklich, dass das klappt. Enzo wird gerade am Anfang alle Hände voll zu tun haben. Aber abwarten.

Es ist noch ein feucht fröhlicher Abend und wir stoßen darauf an, dass es nun endlich etwas ruhiger wird.

Zwei Tage später brechen Stella und ich in unsere Flitterwochen auf. Leider können wir nur eine Woche weg, da in Italien die Geschäfte auf Enzo warten. Er hat sich trotzdem nicht nehmen lassen, sich die Woche über um Luca zu kümmern während Giovanni mich vertritt.

Statt auf die Malediven geht es nun nach Mexiko. Da wir mit dem Privatjet fliegen, war die Änderung kein Problem. Eine Woche nur meine Frau und ich.

Das Haus ist ein kleiner, aber luxuriöser Bungalow mit Privatstrand und Pool. Alles was das Herz begehrt. Völlig abgeschieden von der Außenwelt, damit wir endlich Zeit für uns haben. Einen Koffer hätten wir uns sparen können. Wir verbringen die Zeit im Bett, am Pool oder am Strand. Da uns hier niemand stört, verzichten wir auf Kleidung. Es ist auch viel zu mühsam sich ständig wieder aus und an zu ziehen. Meine Frau ist dank ihrer Hormone der reinste Nimmersatt geworden. Nicht, dass ich was dagegen hätte.

So vergehen die Tage wie im Flug. Am letzten Tag zwingen wir uns einmal in ein kleines Dorf zu fahren, um ein paar Geschenke zu kaufen. Dann geht es aber direkt wieder in die Unterkunft.

Erholt und glücklich kommen wir wieder Zuhause an. Alle sind da und begrüßen uns. Luca hat die Zeit mit Enzo genossen, aber je näher der Abschied naht, um so trauriger wird er.

"Hey mein Großer. Du hast meine Nummer und kannst mir immer schreiben. Ich werde mir Mario Kart zulegen und wir können online gegeneinander fahren. Fest versprochen." Tröstet Enzo Luca als es ans Verabschieden geht. Stella und Lucy weinen wie die Schlosshunde. Auch mir wird ganz anderes. Ich nehme meinen kleinen Bruder, der jetzt dann wohl so etwas wie mein Boss ist, in den Arm. "Du wirst mir sehr fehlen." Gebe ich zu. "Wer soll dir jetzt bloß immer den Kopf zurecht rücken." Scherzt er. Als er sich an Stella wendet, streichelt er ihren kleinen Kugelbauch. "Spätestens zur Taufe bin ich da. Und wenn er dich zu doll ärgert, packst du Luca ein und kommst zu mir." Flüstert er ihr zu und gibt ihr einen Kuss auf die Wange.

Dann steigt er in den Wagen und ist weg. Etwas verloren stehen wir alle auf der Einfahrt und schauen seinem Wagen hinterher bis er nicht mehr zu sehen ist. Es wird eine riesen Umstellung für alle werden.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt