Leonardo
Der nächste Morgen kommt schnell. Wir haben noch länger in meinem Büro gesessen und Pläne geschmiedet, wie wir Stella wieder zur Vernunft bringen können.
Hoch motiviert springe ich schon förmlich aus dem Bett. Ich habe wieder neue Hoffnung geschöpft, dass ich meine Stella zurück bekomme. So einfach werde ich nicht aufgeben. Auch wenn wir gesagt haben, ich halte die Füße still, werde ich trotzdem kleine, zufällige Begegnungen arrangieren. So ist der Plan.
Den heutigen Tag verbringe ich mit einem ausgiebigen Training. In letzter Zeit ist dies etwas zu kurz gekommen. Giovanni hat sich auch für eine kleine Boxeinhheit angemeldet.
Nachdem ich mich ein wenig auf dem Laufband aufgewärmt habe, kommt Giovanni auch schon in den Raum und grinst mich an: "Sorry Boss. Bin äh... Aufgehalten worden. Ich habe gerade Lucy zu Stella gebracht. Sie will sie mit Schokocroissants bestechen!" Ich blicke ihn schmunzelnd an: "So so... aufgehalten worden. Kann mir schon vorstellen, wie das aussah. Ist das eigentlich was ernstes zwischen dir und Lucy?" Er reibt sich den Nacken und antwortet etwas verlegen "Nun ja. Ich wäre nicht abgeneigt für was Festes, aber Lucy pocht noch etwas auf ihre Unabhängigkeit."
"Das ich das noch erleben darf, du und was Festes. Aber hey. Ich freu mich für dich. Bleib am Ball und du wirst sie schon überzeugen." gebe ich zurück. "Hoffentlich kommt Lucy an Stella ran und wir erfahren bald mehr." fahre ich fort.
Damit wir beide auf andere Gedanken kommen, fangen wir mit dem Training an. Giovanni und ich, wir schenken uns nichts. Es tut richtig gut, sich so aus zu powern. Nach dem schweißtreibendem Training und einer dringend notwendiger Dusche setzen wir uns draußen an meinem Pool. Da es ziemlich heiß heute ist, genehmigen wir uns noch ein, zwei kühle Biere.
Zwischendurch schreibt Giovanni öfter mit Lucy. Die beiden Frauen verbringen wohl den ganzen Tag zusammen, aber Stella lässt wohl keine Infos bezüglich Jackson raus. Na da müssen wir wohl Geduld haben.
Am Abend fahre ich noch kurz bei einigen Clubs vorbei um nach dem Rechten zu schauen. Aber es läuft alles wie am Schnürchen. Ich kann mich halt auf meine Männer verlassen.
Den nächsten Tag starte ich genauso motiviert wie den letzten. Am frühen Abend kommt Luca wieder und das will ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Den kleinen Kerl vermisse ich so sehr. Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell Vatergefühle entwickle. Aber er ist auch echt ein schlaues, aufgewecktes Kerlchen. Er wird später sicher ein guter Anführer, wenn ich ihm die nötigen skills dafür beibringe.
Bereits eine Stunde vor der geplanten Ankunft mache ich mich mit Giovanni auf den Weg zur Schule. Ich hoffe, dass auch Stella und ich uns unterhalten können. Vielleicht gehen wir zur Feier des Tages auch zusammen Burger essen.
Noch sind keine Eltern da, sodass ich direkt vor der Schule parken kann. Giovanni schaut die ganze Zeit aufs Handy und grinst. Ich quittiere das mit einem Schmunzeln. "Was," fragt er unschuldig. "Ich hätte nie gedacht, dass es dich mal so erwischt. Verkack es nicht. Es ist ist Stella's Freundin!" gebe ich ihm zurück. Er quittiert dies mit einem "Ey ey Kapitän!" Mann, was hat der eklig gute Laune.
Der Bus müsste jetzt bald kommen. Langsam trudeln auch andere Eltern ein. Die Single Mamas sabbern Giovanni und mich an und die Spießereltern sehen uns mit abschätzigen Blicken an. Beides versuche ich zu ignorieren.
Dann seh ich Stella. Sie kommt zu Fuß angelaufen. Nein, neben ihr taucht der Doc auf. Dieser Idiot. Was will der bei meinem Sohn? Ich könnte gerade platzen, aber für Stella versuche ich ruhig zu bleiben. Giovanni sieht erst jetzt von seinem Handy hoch und bemerkt Stella und ihren Lover, die gerade neben uns stehen bleiben. Ich versuche mich mit einem gleichgültigen "Hey." Stella starrt mich nur an. Ihre Augen sehen wie Tod aus. Wo ist mein strahlender Engel hin? Was ist bloß los mit ihr? Dr. Avery räuspert sich und zieht Stella näher zu sich ran. Ich kann sehen wie Stella sich versteift.
"Was willst du denn hier?" knurre ich den verlogenen Bastard an. Er schnalzt mit der Zunge und grinst: "Ich begleite MEINE Frau!" Was zum Teufel. Meine Fingernägel bohren sich in meine Hände. So gerne möchte ich den Typen zu brei schlagen und dann Stück für Stück auseinander nehmen. Der Doc zieht Stella an ihrer Hüfte noch näher zu sich ran. Ich könnte schwören, dass in Stella's Gesicht gerade Schmerz aufgeblitzt ist. Gerade ist mein Geduldsfaden zum zerreißen gespannt, Giovanni hält mich unauffällig zurück.
Zum Glück kommt nun der Bus angefahren. Ein riesen Durcheinander an Kindern. Dann höre ich meinen Großen schon von Weitem. "Daddy.... Muuuuummmmy!" Luca springt mir in die Arme. Gott wie ich den Kleinen vermisst habe. Dann springt er in Stella Arme, die ihn ausführlich knuddelt. Kurz darauf begrüßt er freudestrahlend Giovanni. Sein Lachen verschwindet, als er zum Doc blickt: "Wer bist denn du?" fragt er unverblümt. Jackson antwortet mit einem starren Gesichtsausdruck "Ich bin der neue Freund deiner Mum. Also dein neuer Dad!" In mir bricht ein Vulkan aus, den ich kaum bändigen kann. Aber vor Luca muss ich mich zusammenreißen. "Ne, das kann nicht sein. Mein Dad ist da vorne und das bleibt auch mein Dad." erwidert Luca Jackson kühn. Das ist mein Sohn. Ich muss mir ein Lachen verkneifen.
Das scheint dem Doc nicht zu gefallen, packt Stella am Arm und zieht sie mit sich. "Kommt jetzt, wir müssen nach Hause. Der Junge ist müde und wir haben ja noch was vor heute Abend!" sagt er zu Stella und setzt ein wiederliches Grinsen auf. Stella blickt ihn geschockt an und läuft ihm dann mit Luca hinterher.
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Der Mafia Daddy
ChickLitStella hat ihr Leben komplett durchgeplant. Aber eine Nacht ändert alles. Schuld ist der heiße Typ, der all ihre Vorsätze über den Haufen werfen lässt. Aber die Konsequenzen muss sie alleine tragen, oder? Hey Leute... Das ist meine erste Story. Würd...