Teil 144

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Leonardo

Noch nie in meinem Leben ist es mir so schwer gefallen, eine Frau zurückzuweisen. Ich habe Stella's verletzten Blick gesehen auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen wollte. Manchmal gehen die Geschäfte einfach vor.

Aber sie ist auch im Moment wirklich die reinste Hormonbombe. Giovanni hat mich ja schon drauf vorbereitet und ich denke mit wachsendem Bauch wird es eher noch schlimmer. Aber ich liebe meine Frau. Daran wird sich nichts ändern und ich werde es über mich ergehen lassen.

Nachdem ich mir noch schnell einen Espresso gegönnt habe, gehe ich zu meinem Wagen. Dort warten bereits Enzo und Giovanni auf mich. Zusammen fahren wir in den Club, wo wir uns mit Alexej treffen wollen. Mittlerweile ist er zu einem verlässlichen Geschäftspartner geworden und ich glaube es hat ihn beeindruckt wie schnell wir das Problem mit den geklauten Waffen geregelt haben. Das Treffen läuft wirklich gut. Er sucht noch weitere Waffenlieferanten, die ich ihm vermitteln soll. Ich habe schon ein paar Ideen, wo er seine Sonderwünsche bekommen könnte und verspreche mich bald zu melden. Er ringt mir noch das Versprechen ab, ihn zu unserer Hochzeit einzuladen. Noch ein weiterer Gangster auf der Liste. Stella wird begeistert sein... Nicht.

Als wir gerade den Club verlassen wollen, tritt aus dem nichts heraus Domenico in den Club. Wir wollen natürlich sofort unsere Waffen ziehen, aber dann sehe ich um uns herum etliche Leute von Domenico, die alle Waffen auf uns richten. "Fuck!" Fluche ich und sehe erwartungsvoll zu meinem ehemaligen Capo. "Was willst du, du hast hier nichts mehr verloren. Du bist nicht mehr Teil der Familie!" Knurre ich durch meine angespannten Kiefer. "Leonardo, was redest du denn da. Als ob ich das noch will... Ich will nur meine Tochter!" Zischt er. Genervt verdrehe ich die Augen. "Was weiß ich, wo Marcella ist. Vielleicht ist sie mit irgend einem Typen durchgebrannt." Versuche ich abzulenken. Er knurrt wie ein angeschossenes Tier "Ich weiß, dass du was damit zu tun hast."

Mit meinem perfekt einstudieren Pokerface gebe ich zurück "Ich weiß nicht wo sie ist. Ehrlich gesagt will ich es auch nicht wissen und jetzt verpiss dich." Sage ich mit eiskalter Stimme, die Domenico zusammenzucken lässt. Sichtlich irritiert über meine Aussage, gibt er den Männern ein Zeichen zum abrücken. Bevor er zur Tür raus verschwindet sagt er "Sollte ich herausfinden, dass du doch was mit Marcella's verschwinden zu tun hast, ist deine Frau und dein Baby Tod. Das Foto letztens war die letzte Warnung."

Als er verschwunden ist, atmen wir alle auf. "Das ist noch nicht vorbei. Irgendwann wird er es rausfinden!" Sagt Enzo schließlich. "Ich weiß." Gebe ich kurz zurück.

Wir fahren noch zum Lagerhaus um einige Lieferungen zu überprüfen. Ich telefoniere gerade mit potentiellen Lieferanten für Alexej. Einige meiner langjährigen Lieferanten sind skeptisch mit einem Russen zusammen zu arbeiten und fordern zunächst den Weg über mich. Das muss ich erst überdenken, denn ich weiß, dass Stella damit nicht glücklich sein wird.

Es ist schon fast dunkel, als ich wieder nach Hause komme. Luca hüpft mir glücklich entgegen. Stella sitzt mit Lucy zusammen auf dem Sofa und sie schauen sich mal wieder irgendwelche Hochzeitszeitungen an.

Ich will sie nicht stören und verabschiede mich sofort in mein Büro. Genervt von dem Tag, lasse ich mich in den Stuhl fallen. Enzo betritt nun auch das Büro und lässt sich vor meinem Schreibtisch nieder. " Du weißt dass wir das Thema nur verschieben. Es wird irgendwann unausweichlich werden. Genauso das Thema Italien," erklärt er mir und stöhne genervt auf. "Was ist mit Italien höre ich auf einmal Stella am Türrahmen. "Ich wollte fragen, ob ihr mit uns was essen wollt, es gibt Hühnchen mit Kartoffelpüree." Erklärt sie. "Aber ich komme wohl gerade richtig... Also..." Fordert sie mich auf. Wütend schaue ich Enzo an, der aufsteht und sich verpisst. "Feigling!" Fauche ich ihm hinterher.

Stella kommt um den Schreibtisch rum und setzt sich mit ihrem süßen Hintern darauf. Ok, es nützt nichts. Irgendwann wird sie es eh erfahren. Also beginne ich zu erzählen. "Mein Onkel ist der große Bruder von meinem Vater. Er hat keine eigenen Kinder und so ist es dann üblich, dass sein erstgeborener Neffe die Geschäfte in Italien übernimmt. Das bin ich. Da es sich ja nun rausgestellt hat, dass in diesem ganzen Theater mit Marcella mein Onkel ebenfalls involviert ist, könnte es nun gut sein, dass...." "Dass er nicht mehr lange lebt." Vervollständigt Stella meinen Satz. Ich nicke bestätigend. "Das würde im Normalfall heißen, dass wir....also du, Luca, das Baby und ich...." Fahre ich fort. "Nach Italien ziehen." Beendet sie meinen Satz wieder. Ihr Gesicht lässt keine Reaktion zu. Fast schon ängstlich warte ich auf ihre Reaktion. Aber es kommt keine. Also schildere ich ihr meinen Plan. "Um ehrlich zu sein, will ich nicht nach Italien. Ich fühle mich wohl hier... Und ihr seid hier ebenfalls Zuhause. Ich will euch nicht aus eurer gewohnten Umgebung herausreißen."

Stella atmet hörbar aus. Anscheinend hat sie die ganze Zeit die Luft angehalten. "Gott sei Dank!" Stößt sie hervor. "Versteh mich nicht falsch, wenn es nicht anders geht, würden wir mitkommen. Ich lass dich nicht alleine. Aber..." Antworte sie mir. Noch bevor sie zuende sprechen kann, zieh ich sie auf meinen Schoß und küsse sie.

Nach einem heißen Kuss löst sie sich von mir und fragt "Aber wie willst du es anstellen, dass wir hier bleiben können?" Fragt sie interessiert.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt