Teil 103

1K 29 0
                                    

Stella

Japsend stehen wir in Leonardo's Büro. Er steht hinter mir und verschlingt mich fast mit seinen Armen. Erst jetzt wird mir die große Fensterfront bewusst. Leonardo folgt meinem Blick. "Keine Angst, Amore, wir sehen sie, sie uns aber nicht!" Puh Glück gehabt, das wäre mir ziemlich peinlich gewesen.

Leonardo schließt seine Hose, setzt sich auf seinen Bürostuhl und zieht mich auf seinen Schoß. Ich lege meine Arme um seinen Hals und blicke ihn stumm an. "Baby, meine Reaktion war wirklich mies. Ich war total perplex, dass sie so reagiert. Ich kenne Marcella schon aus Kindertagen. Ich verstehe ihr Verhalten wirklich nicht. Aber ich werde mit ihr reden, versprochen!" Raunt er mir ins Ohr. "Und fürs Protokoll, du bist tausend mal heißer als diese Plastik Barbie!" Bei jedem dieser Worte küsst er mich. Wie soll ich da noch böse sein. Also küsse ich ihn leidenschaftlich zurück. "Fürs Protokoll, ich meine es ernst, was ich eben gesagt habe. Wenn sie dich anfasst, reiße ich ihr jedes falsche Haar einzeln raus!" Gebe ich ihm zurück. Leonardo lacht herzhaft. "Da spricht eine wahre Mafia Königin. Ich liebe dich!"

Wir verlieren uns in einem innigen Kuss, bis es an der Tür klopft. Schnell richte ich mein viel zu kurzes Kleid. Giovanni und Lucy stecken vorsichtig ihren Kopf durch die Tür. "Seid ihr angezogen?" Fragt Lucy natürlich. "Kommt rein," brummt Leonardo.

Das lassen sich die beiden nicht zweimal sagen. "Ist bei euch wieder alles gut? Leonardo war ja nicht zum aushalten!" Grinst Giovanni. Bevor wir antworten können, hebt Lucy meinen Slip auf, der noch auf dem Boden liegt. "Ich denke, die Versöhnung hat geklappt!" Lacht sie. Oh Gott ist das peinlich. Ich springe von Leonardo's Schoß, schnappe mir meinen Slip und renne ins angrenzende Bad. Nachdem sich mein Puls beruhigt hat, zieht ich mir den Slip an und mache mich frisch.

Im Büro herrscht ausgelassene Stimmung. Wir unterhalten uns noch, bis Lucy anfängt zu gähnen. Giovanni nimmt sie in den Arm und dreht sich zu uns "Soll ich euch fahren oder fahrt ihr Taxi?" Fragt er Leonardo und mich. Er antwortet mit einem Grummeln, dass wir mitfahren. "Hey aber ich brauche erst noch was zu Essen, sonst verhungert unser kleiner Wurm!" Schmollt Lucy und streichelt ihren Bauch. Wir können uns vor lachen nicht halten und laufen zusammen zum  Auto. "Warum fährst du nicht?" Flüstere ich Leonardo zu, als wir in sein Auto hinten einsteigen. "Ich habe wohl ein paar Whisky zu viel über den Durst getrunken!" Sagt er verlegen. "Ich war kurz ziemlich wütend?" Erklärt er. "Oh, wegen mir?" Frage ich vorsichtig und bekomme fast ein schlechtes Gewissen. "Nein, nicht nur. Ich hatte...eine unschöne Begegnung heute Abend." Erklärt er dann. Ich schaue ihn an und warte auf eine weitere Erklärung. Aber es kommt keine. Komisch.

Ich bin total in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mitbekomme, wie wir vor der Villa parken. Leonardo streichelt meinen Arm. "Kommst du Amore?" Ich nicke und verabschiede und bedanke mich noch schnell bei Lucy und Giovanni. Lucy mampft fröhlich ihre Pommes. Wann hat sie die denn bekommen?

Nachdem ich kurz nach Luca geschaut habe, spring ich schnell unter die Dusche. Ohne groß mit Leonardo zu sprechen, lege ich mich ins Bett. Als er aus der Dusche kommt, stelle ich mich schlafend. Irgendwie finde ich die ganze Situation mit Marcella komisch. Mein Bauchgefühl sagt, dass da was nicht stimmt. Aber ich kann nicht zuordnen warum. Warum lässt Leonardo, der harte Mafia Boss, ihr das durchgehen? Grübelnd bin ich dann doch irgendwann eingeschlafen.

Mit einem Brummschädel werde ich am Morgen wach. Die Sonne scheint schon hell ins Fenster. Da öffnet sich die Tür und Leonardo kommt mit einem Frühstückstablet ins Zimmer. "Oh Gott, wie lange habe ich geschlafen? Luca, er muss doch zur Schule!" Sage ich schnell und will schon aus dem Bett springen. "Amore. Alles gut. Ich habe Luca bereits weg gebracht. Ich soll dir einen dicken Kuss geben. Wir haben dich heute ausschlafen lassen, du hattest ja einen schweren Tag gestern." Schmunzelt er.
Da fällt es mir alles wieder ein. Diese blöde Marcella.... Der Club... Leonardos komische Ausreden. "Mmmh" gebe ich nur nachdenklich zurück. "Hey, brauchst du eine Kopfschmerztablette?" Fragt Leonardo mich besorgt. "Nein, geht schon!" Antworte ich und trinke still meinen Kaffee. Leonardo schmeißt sich förmlich zu mir ins Bett. "Wenn du fertig mit frühstücken bist, könnten wir ja an gestern Abend anknüpfen!" Grinst er und wackelt mit den Augenbrauen.

"Mir ist da gerade nicht nach," erkläre ich. Leonardo schaut mich misstrauisch an. "Der Kopf..." Schiebe ich schnell hinterher. Okay scheiß Ausrede, aber ich muss meine Gedanken erstmal ordnen. Ein wenig enttäuscht steht Leonardo auf und gibt mir einen Kuss auf den Kopf "Ok. Dann kümmer du dich um deinen Kater. Wenn was ist, ich bin im Büro!"' Damit verschwindet er durch die Tür. Ich lasse mich tief in die Kissen sinken und fange wieder an zu grübeln.

Irgendwas verheimlicht er mir bezüglich unserer Wedding Planerin und das ärgert mich. Ich muss nochmal mit Lucy reden, vielleicht hat Giovanni was erzählt. Beim zweiten klingeln geht sie bereits an ihr Handy. Nach einigen Sprüchen bezüglich meines Slips, erklärt sie mir, dass Giovanni nichts gesagt hat. Sie dachte ja auch, dass wir uns wieder vertragen haben. Da berichte ich ihr von meinem Verdacht, dass Leonardo mit Marcella irgendwas verbindet. Aber auch zusammen kommen wir auf keinen Grund, der die ganze Geheimniskrämerei erklärt.

Den ganzen Tag gehe ich Leonardo aus dem Weg. Auch als er ins Bett kommt, stelle ich mich schlafend. Er legt sich wie gewohnt zu mir und zieht mich in seine Arme. Gott, wie ich ihn heute vermisst habe.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt