Teil 41

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Leonardo

"Nein...geh weg du Arsch.... Nein.... Ich bring dich um.... Du tust meiner Mummy nichts.... Ich bin der nächste Padre...." hörten wir aus Luca's Zimmer. Reflexartig zog ich meine Waffe, die noch im Hosenbund steckte und rannte mit Stella zusammen in Lucas Zimmer.

Mein Sohn lag in seinem Bett und wälzte sich hin und her und schrie aus vollem Leib "Ich bring euch alle um.." Völlig irritiert blieb ich an der Zimmertür stehen. Stella saß bei Luca auf dem Bett und versucht ihn zu beruhigen. Als sie die Waffe in der Hand sieht verdunkelt sich ihre Miene. "Raus mit dem Ding. Aber sofort!" zischt sie so ernst, dass ich mich sofort umdrehe und ins Wohnzimmer gehe. Dort laufe ich auf und ab und warte ungeduldig bis Stella kommt. Scheiße scheiße scheiße.

Nach wenigen Minuten, die sich aber wie eine Ewigkeit anfühlen, kommt sie ins Wohnzimmer gerauscht. Diesen wütenden Blick habe ich bei ihr noch nie gesehen.

"Was fällt dir ein hier in meiner Wohnung, vor MEINEM Sohn mit einer Waffe rum zu fuchteln?" sagt sie in einem so ruhigen Ton, dass sich mir die Nackenhaare hochstellen. "Wie geht's Luca schläft er wieder?" will ich zunächst wissen. "Er schläft wieder" erwidert sie kurz. "Du hast meine Frage nicht beantwortet!" fährt sie fort. "Amore, ich habe immer eine Waffe dabei und Luca's Schreie haben mich erschreckt. Ich habe mit Sorgen gemacht. Es war einfach ein Reflex." versuche ich zu erklären. "Das heißt du hast IMMER eine Waffe dabei und die letzten Male wo wir Essen waren, im Park, bei Luca an der Schule hier zu Hause war immer eine Waffe in der Nähe MEINES Sohnes?" faucht sie. "Baby, ich bin die Mafia. Natürlich habe ich eine Waffe dabei." antworte ich zögerlich. Stella stößt verzweifelt Luft aus ihren Lungen. "Ich dachte ich war deutlich letztens, dass ich Waffen verabscheue und doch bringst du sie hier her mit und nicht nur das, du rennst damit in Luca's Zimmer." resigniert schüttelt sie den Kopf. "Und woher hat Luca das, dass er der nächste Padre wird. Hast du was zu ihm gesagt und wie kommt ein kleines Kind darauf jemanden umzubringen? Ich fasse das alles nicht, was hast du ihm gesagt?"

Jetzt bin ich es, der scharf die Luft einzieht. "Ich habe ihm nur gesagt, dass ich der Boss von vielen Männern bin und er es irgendwann mal erbt. Vielleicht hat er gehört, dass mich jemand mit Padre angesprochen hat. Ich weiß es nicht. Vielleicht hat er doch im Boxclub mehr aufgeschnappt. Aber... Amore... Bitte glaube mir. Ich habe nichts weiter zu ihm gesagt! Du musst mir glauben!"

Stella weint und sieht verzweifelt aus. "Ich kann das nicht. Luca ist das Wichtigste für mich. Ich muss ihn schützen. Er soll ein behütetes Leben ohne Mord, Gewalt und Waffen haben!" sagt sie bestimmt. Ich traue mich kaum zu fragen: "Baby, was soll das heißen?"

"Das bedeutet, dass ich will, dass du verschwindest. Ein für alle Mal aus unserem Leben. Luca wird nicht mehr in den Boxclub kommen und dich auch nicht mehr sehen." flüstert sie. Aber dennoch ist ihr Ausdruck und ihre Stimme fest, sodass es keinen Widerspruch zulässt. "Amore bitte. Das kannst du nicht machen. Er ist auch mein Sohn!" spreche ich jetzt lauter. Stella schaut mich mit Tränen in den Augen an. Trotz ihrer Traurigkeit ist ihre Stimme fest: "Ich kann und ich werde. Und jetzt raus aus meiner Wohnung!"

Ein eisiger Schauer läuft über meinen Rücken und etwas salziges läuft meine Wangen hinunter. Völlig in Trance hole ich meine restlichen Sachen und gehe langsam zur Wohnungstür. Ein Teil von mir hofft, dass sie mich aufhält. Ich blicke mich nochmal um. Stella steht noch immer an der gleichen Stelle. Ihre Hände sind vor Wut zu Fäusten geballt. "Bitte Stella... Baby überleg es dir nochmal!" flehe ich. Stella reckt entschlossen das Kinn hoch und blickt mich mit einem eisigen Blick an, der jeden Mafiosi vor Angst die Knie schlottern lässt und sagt "Alles was ich will, oder? Das sagst du doch immer!"

Das ist mein Stoß, der mein Herz zerreißt. Sie hat Recht. Alles was sie will. Das war mein Versprechen und an das muss ich mich halten. Ich nicke ihr kurz zu und schließe die Tür hinter mir.

Wütend über die Geschehnisse aber am meisten wütend über mich, fahre ich nach Hause. Dort angekommen nehme ich mir eine Flasche Whisky. Die Mühe mir die braune Flüssigkeit in ein Glas zu gießen, mache ich mir erst gar nicht. Ich lasse mich auf mein Sofa fallen und trinke die halbe Flasche auf ex. Beschissener könnte es mir gar nicht gehen. Weitere Tränen finden den Weg nach draußen. So am Boden war ich noch nie. Ich habe sie verloren, meinen Sohn und meine große Liebe. Meine einzig wahre Liebe. Irgendwann drifte ich ab und schlafe ein. Ich träume von Luca's Lachen, seine funkelnden blauen Augen. Stella's heißem Körper und ihr verschleierter Blick, wenn sie mich nach einem Orgasmus anlächelt. Scheiße ich bin am Arsch!

Was denkt ihr? Könnt ihr Stella verstehen?

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt