Teil 139

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Stella

Na das ist ja schon komisch mit diesem Domenico. Der scheint ja nicht ganz richtig im Kopf zu sein. Und das Leonardo und Enzo's Onkel da mit drin steckt, ist doch wohl klar.

Die nächste Woche vergeht wie im Flug. Lucy wohnt noch immer im Gästezimmer, um näher bei Giovanni zu sein. Das ist echt toll, so können wir jeden Morgen zusammen frühstücken und treffen uns auch über Tag.

Giovanni geht es schon wieder richtig gut und man kann ihn nicht mehr im Bett halten. Er muss sich zwar noch schonen, aber seine Jungs kann er schon wieder rum kommandieren. Auch mit Marco hat er sich wohl arrangiert. Ich denke er sieht auch Potential und wird ihn vernünftig trainieren und einarbeiten.

Domenico ist seit dem Tag im Park nicht mehr gesehen worden. Aber aus Angst, dass er mir was antut, bin ich noch nicht wieder vom Grundstück runter. Das soll sich heute aber ändern, da Lucy drauf besteht, endlich ein Brautkleid zu kaufen. Nicht nur, dass es mir Angst macht, raus zu gehen, auch habe ich überhaupt keine Lust auf so ein Protzkleid. Aber Leonardo zu Liebe werde ich es machen. Da mein Mann logischerweise nicht mit kann, schickt er quasi alle anderen mit. So sitzen Roberta, Lucy, Enzo, Luigi, Giovanni und ich im Auto und fahren in das Brautmodengeschäft. Yippie kann ich da nur sagen. Das wird ein Traum.

Im Geschäft angekommen, begrüßt uns die nette Verkäuferin vom letzten Mal. Mir ist der Vorfall noch sehr unangenehm, sodass ich mich vielmals entschuldige. Aber sie nimmt es irgendwie mit Humor, liegt wahrscheinlich an meinem Nachnamen.

Der männliche Teil der Begleitung macht es sich auf der rosa Plüsch Couch bequem. Was für ein Anblick. Schnell knipse ich ein Foto und schicke es Leonardo. Dann gehen wir Frauen durch die Regale mit den ganzen Kleiden. "Oh Gott, so viel Tüll und Spitze...mir wird ganz übel." Spotte ich. Da bekomme ich doch glatt von Roberta einen Klaps auf den Hintern. "Na, so redet man nicht. Das hier ist ein Traum. Schau doch mal. Du wirst aussehen, wie eine principessa." Lacht sie und klatscht in die Hände. Hilfesuchend schaue ich zu Lucy, aber die lacht nur und zuckt mit den Schultern. Danke auch für nichts. Funkel ich ihr mit meinen Augen zu. Sie zwinkert belustigt und hält mir direkt ein Kleid vor die Nase. "Oh Gott, das sieht ja aus wie explodiert." Kommentiere ich. Sie verzieht einen Schmollmund, hängt das Kleid aber weg. So geht es eine ganze Zeit. Immer wieder bekomme ich ein Kleid vor die Nase gehalten und ich motze rum. Plötzlich hält die Verkäuferin ein Kleid hoch, was elegant aber nicht zu protzig wirkt. "Das könnte vielleicht gehen." Erkläre ich.

Während ich also in dieses riesige, weiße Etwas steige, warten alle schon ziemlich ungeduldig. Im Moment ist es noch etwas zu groß, aber in ein paar Wochen wird mein Bauch wachsen und es passt dann bestimmt perfekt. Als ich aus der Kabine trete halten alle - inklusive der Männer - den Atem an.

Verwirrt schaue ich an mir herunter. Was stimmt denn nicht. Es ist ein wunderschönes, tailliertes Kleid im Mermaid Style. Die perlenbesetzten Spaghetti-Träger treffen auf ein elfenbeinfarbenes Spitzenmieder mit herzförmigem Ausschnitt. Der halbtransparente V-Rücken mit Spitze geht in eine Reihe von stoffbezogener Knöpfe über. Der Tüllrock läuft spitz zur Taille zu und endet in einer  60 cm langen Schleppe.

Als ich wieder hoch schaue, sehe ich wie Lucy und Roberta sich einige Tränen wegwischen. Selbst in Luigi's Augen kann ich ein paar Tränen sehen. Verlegen frage ich vorsichtig "Und, wie findet ihr das Kleid?" Lucy springt auf und ich habe fast schon Angst, dass sie mich umreißt. "Wie wir das finden? Das ist mega. Leonardo wir umkippen, wenn er dich sieht. Es betont genau die richtige Stellen und in ein paar Wochen auch noch deinen kleinen Babybauch!" Jubelt sie. Als die Verkäuferin Babybauch hört, entkommt ihr ein entzücktes quieken. Entschuldigend lächelt sie mich an, aber ich zwinkere ihr freundlich zu.

"Also, dann nehme ich das." Sage ich freudig. Enzo springt erleichtert auf, aber die Verkäuferin stoppt ihn, da ja noch die Accessoires und Dessous fehlen. Stöhnend lässt er sich wieder auf das Sofa fallen. "Die Dessous führst du uns wohl besser nicht vor, sonst bringt Leonardo uns um." Grinst Enzo.

Nach einer weiteren Stunde bin ich dann noch stolze Besitzerin von weißen Spitzendessous inklusive Strapsen, High Heels, Strumpfband, Haarschmuck in Form einer Haarranke mit silbernen Perlen und Strasssteinen und einem Negligé für die Hochzeitsnacht. Wobei ich bezweifle, dass ich überhaupt dazu komme, es anzuziehen.

Bepackt mit vielen Tüten verlassen wir den Laden. Lucy reibt sich ihre kleine Baby-Kugel und verlangt mal wieder nach Essen. Also gehen wir noch zu einem nahe gelegenen Italiener. Enzo scheint den Besitzer zu kennen, sodass wir einen tollen Tisch direkt am Fenster bekommen. Ehrlich gesagt bin auch ich froh, dass ich sitze und was zu essen bekomme. So bestellen wir alle was zu Essen und lassen es uns gut gehen.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt