Teil 26

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Stella

Oh mein Gott. Das ist die beste Art geweckt zu werden. Ich bin so geflasht. Leonardo ist ein großartiger Liebhaber. Von seinen Küssen und Streicheleinheiten bekomme ich nicht genug. Es sieht so aus, als ob ich den Jackpot geknackt habe. Er hat so aufmerksam, fürsorglich und liebevoll.
Nachdem wir noch eine ganze Weile gekuschelt haben sind wir zusammen Duschen gegangen. Oh la la. Auch da ist es heiß her gegangen und ich meine nicht das Wasser. Anschließend hat Leonardo mich in mein Lieblingscafé zum Frühstücken eingeladen. Gegen Mittag war es Zeit Luca von seinem Kumpel abzuholen. Er war natürlich völlig aus dem Häuschen, dass sein Daddy auch dabei war.

Nachdem unser Sonnenschein eine ganze Zeit gequengelt hat, haben wir uns breitschlagen lassen und sind mit ihm in den botanischen Garten in Brooklyn gegangen. Luca liebt den Entdeckungsgarten und könnte stundenlang Schmetterlinge und Kolibris beobachten. Es ist herrlich ihn dabei zu beobachten. Auch wenn er ein Draufgänger ist, er hat seine ruhigen Momente. Geduldig lässt Leonardo sich alles erklären. Gerade sitze ich auf der Bank und genieße meinen Kaffee. Meine zwei Jungs sind zwischen irgendwelchen Pflanzen und Bäumen verschwunden.

Plötzlich setzt sich ein Mann zu mir. Er ist groß und stämmig. Seine Hals, seine Arme und Finger sind komplett tätowiert. Irgendwie ist er Angst einflößen. Ich lächel ihn verlegen an. Er nimmt es wohl als Aufforderung um mit mir ein Gespräch anzufangen. "Schönes Wetter heute?" fragt er mit einem spanischen Akzent. Ich nicke ihm nur knapp zu, da ich mich nicht wirklich mit ihm unterhalten möchte. Aber es scheint ihn nicht zu interessieren. Er fährt weiter fort "Netten Jungen haben Sie da. Ganz der padre?" Auf seine Frage hin runzel ich die Stirn und nicke zögerlich. Jetzt rückt er noch ein Stück näher zu mir, so nah dass ich seinen fiesen Mundgeruch riechen kann. Der bullige Typ raunt mir mit seiner tiefen Stimme zu "So ein süßer Junge. Da muss man wirklich gut drauf aufpassen. Schnell kann es passieren, dass er in der großen Stadt verloren geht." Mit diesen Worten steht er auf und geht.

Vor Schreck lasse ich meinen Kaffeebecher fallen. Meine Hände zittern und ich bin völlig erstarrt. Keine Ahnung wie lange ich so sitze und vor mich hin starre. Plötzlich legt sich eine warme Hand auf meine Schulter.

"Amore, ist alles in Ordnung. Du bist ganz blass. Hast du ein Gespenst gesehen?" nehme ich langsam Leonardos Stimme wahr. Ich zucke regelrecht zusammen. "Luca!" entfährt es mir "wo ist Luca?" Panisch schaue ich mich um. "Mein Engel, alles gut. Luca kommt sofort. Er wollte sich noch kurz von seinen Schmetterlingen verabschieden. Schau, da drüben steht er" versucht Leonardo mich zu beruhigen. Aber ich bin fix und fertig mit den Nerven. Dieser Typ hat mir wirklich Angst gemacht. "Der... Der Typ...." fange ich an zu stottern. "Welcher Typ" fragt Lucas Dad mich. Und da platzt es aus mir raus. Ich erzähle ihm von meiner merkwürdig Begegnung.

Keine Sekunde später hat er Luca geholt und mich in seinem Arm aus dem Park begleitet. Ich merke dass Leonardo total angespannt ist. Kein Wort kommt über seine Lippen. Innerhalb weniger Minuten sitzen wir schon Zuhause auf dem Sofa. Luca spielt fröhlich in seinem Zimmer und hat von der angespannten Stimmung nichts mitbekommen. Nach einigen Schlucken heißen Tee komme ich erst wieder richtig zu mir.

Leonardo läuft im Wohnzimmer auf und ab und telefoniert. Er spricht italienisch, sodass ich nichts verstehe. Nur einige Flüche kann ich als solche identifizieren. Irgendwann legt er auf und hockt sich vor mich hin. Sein markanter Kiefer ist zum zerreißen gespannt. Er nimmt meinen Kopf in seine Hände und schaut mir direkt in die Augen. "Amore, es ist alles gut. Ich kümmere mich um alles. Mach dir keine Sorgen. Leider muss ich dafür aber weg. Bitte geht heute nicht mehr raus und macht keinem die Tür auf. Ich hole euch morgen früh wie immer ab. Ti amo." Noch ein flüchtiger Kuss auf meine Stirn und er ist weg. Völlig perplex sitze ich auf dem Sofa und kann nicht begreifen, was gerade passiert ist.

Eine Ewigkeit sitze ich auf dem Sofa und hänge meinen Gedanken nach. Was zum Teufel ist hier nur passiert?
Luca holt mich irgendwann aus meinen Gedanken und fordert meine Aufmerksamkeit. Da Leonardo gesagt hat, dass wir nicht rausgehen sollen, machen wir es uns Zuhause mit Gesellschaftsspiele und Film gucken gemütlich. Nachdem wir leckere Pasta mit Tomatensoße gegessen haben, bringe ich Luca ins Bett. Zum Glück hat er von der Aufregung nichts mitbekommen.

Als ich am Abend im Bett liege, schreibe ich Leonardo noch eine Nachricht.

*Mein Liebster, ich weiß nicht, was ich von der Aufregung halten soll. Bitte erkläre es mir. Ich vermisse dich. Ich geh jetzt schlafen. 1000 Küsse. S*

Eine geschlagene Stunde warte ich noch auf eine Nachricht von ihm, aber mein Handy bleibt stumm. Nachdem ich mich noch einige Zeit hin und her gewälzt habe, falle ich in einen unruhigen Schlaf. Immer wieder höre ich die Stimme von diesem Mann: *Schnell kann es passieren , dass er in der großen Stadt verloren geht.*
Völlig verschwitzt und aufgewühlt werde ich wach. Hoffnungsvoll schaue ich auf mein Handy. Immernoch keine Nachricht von Leonardo. Hoffentlich geht es ihm gut. Irgendwie bin ich dann doch nochmal eingeschlafen und werde erst durch meinen Wecker wieder wach.

Da der Alltag weitergeht, mache ich mich und Luca fertig und hoffe, dass Leonardo gleich kommt und mir einiges erklärt.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt