Der Mafia Daddy

Teil 157

Stella

Als Leonardo zu mir kommt und sagt, wir sollen heute Nacht in Lucy's alte Wohnung, dreht es mir den Magen um. Er glaubt wirklich, sein Onkel hat was vor. Ich habe überhaupt kein gutes Gefühl, aber ich vertraue Leonardo und bin dankbar, dass er ehrlich zu mir ist. Daher stimme ich auch sofort zu.

Schnell sind unsere Taschen gepackt. Giovanni wird uns dort hin fahren. Als ich mich von Leonardo verabschiede, habe ich ein riesen Kloß im Hals. Es macht mir wirklich Angst, aber ich will ihn nicht mehr beunruhigen als nötig.

Er zieht mich in seine Arme und küsst mich leidenschaftlich. So als ob es kein Morgen gibt. Um die Situation zu entschärfen, witzel ich "Hey, immer schön artig bleiben." Er braucht ein paar Augenblicke, bis er realisiert, was ich gesagt habe. "Du weißt, dass ich dich wahnsinnig Liebe. Ich werde keine andere Frau ansehen." Antwortet er sofort. "Das weiß ich doch. Ich liebe dich und vertraue dir." Flüstert ich ihm ins Ohr. Dann fahren wir auch schon los.

Giovanni ist ziemlich angespannt. Das kann ich sogar von der Ladefläche des Kastenwagens erkennen. Lucy hält meine Hand und lächelt mich aufmunternd an. Nachdem wir zig Umwege gefahren sind und sogar in einer Parkgarage den Wagen gewechselt haben, ist Giovanni sicher, dass wir nicht verfolgt werden und steuert die Tiefgarage des Penthouse an. Zunächst geht er vor und kontrolliert nochmal alles. Nachdem er davon überzeugt ist, dass alles sicher ist, lässt er uns schnell ins Haus huschen.

In der Wohnung angekommen, lasse ich mich erschöpft fallen. Da Luca noch nicht da ist, können wir noch kurz durchatmen. Giovanni bleibt noch bis Luigi kommt. Er zieht eine Tasche mit Süßkram hervor. Keine Ahnung wo die herkommt. "Etwas Nervennahrung für euch." Sagt er verlegen. Gott ist das niedlich. Lucy fällt ihm überschwenglich in den Arm. Ich vermisse Leonardo jetzt schon. Hoffentlich geht alles gut heute Abend.

Nach einiger Zeit kommt Luca gefolgt von Luigi in die Wohnung gestürmt. "Wir haben Burger und Pommes mitgebracht. Und für jeden einen Milchshake." Jubelt mein Sohn. Voller Freude stürzt Lucy sich auf das Essen. Der Nachmittag geht schnell vorbei und es ist Zeit, dass Luca ins Bett geht. Er schläft schnell ein, da das alles mal wieder für ihn wie ein Abenteuer ist. Ich hingegen bin super nervös und kann überhaupt nicht entspannen. "Hey, mach dir keine Sorgen. Ich pass auf euch auf." Beruhigt mich Luigi. "Ich weiß, aber ich habe einfach ein ungutes Gefühl." Antworte ich ihm. Er setzt sich zwischen Lucy und mich und nimmt uns in den Arm. "Keine Sorge. Euch passiert nichts und euern Männern auch nicht. Gott bin ich froh, jetzt bei euch zu sein und nicht in so einem billigen Stripclub." Sagt er lachend. Bei dem Wort Stripclub wird mir übel. Aber ich vertraue Leonardo. Außerdem ist er es gewohnt, als Besitzer einiger dieser Etablissements.

Wir entscheiden uns für einen Filmmarathon von Fifty shades of grey. Luigi ist ja hell auf begeistert, da er total auf den Hauptdarsteller abfährt. Lucy ist bereits Anfang des zweiten Teils eingeschlafen. Luigi ist voll im Film abgetaucht, aber meine Gedanken sind ganz wo anders. Ich mach mir Sorgen. Sorgen um Leonardo, Luca und das Baby. Lieber Gott, lass die Nacht schnell rum gehen.

Es ist schon nach Mitternacht und ich kann noch immer nicht schlafen. Da wir unsere Handys in der Villa gelassen haben, kann ich nicht mal Leonardo schreiben. Aber Lucy's altes Tablet liegt noch rum und ich beschließe etwas im Internet zu surfen. Ich brauche noch Ideen für das Eheversprechen. Ich scrolle mich durch Textbeispiele, aber finde nichts passendes. Vielleicht sollte ich wieder spontan was überlegen. Als ich gerade das Tablet zuklappen will, poppt ein News Ticker auf. Lucy und ihre Gossip Seiten. Aus Langeweile klicke ich drauf. Was ich da sehe verschlägt mir den Atem. Überschrift:

*New Yorker Unternehmer feiert exzessiven Junggesellenabschied!*

Darunter einige Fotos. Fotos die mir das gesamte Essen hoch kommen lassen. Unschwer zu erkennen. Das erste Foto zeigt Leonardo auf einen Stuhl, der gerade einen Lapdance bekommt. Das zweite Bild, Giovanni mit einer Frau auf seinem Schoß. Das nächste Bild Enzo und eine Frau kniet zwischen seinen Beinen. Das Bild lässt wenig Spielraum. Ich klicke weiter Fotos an. Einige andere Männer von Leonardo, die ebenfalls ziemlich viel Freude haben, dass die Damen sie beglücken. Dann, das letzte Bild. Gleiche Situation... Nur... Leonardo. Mein Herz bleibt einen Augenblick stehen. Das kann nicht sein. Flüster ich und meine Tränen laufen. Luigi sieht meine Tränen und ist sofort bei mir. "Süße, was ist los?" Fragt er besorgt. Vor lauter Tränen bekomme ich keinen Ton raus und reiche ihm das Tablet. "Fuck!" Schreit er so laut, dass Lucy wach wird. Ohne Kommentar reicht er das Gerät an sie weiter. Und wie von der Tarantel gestochen springt sie auf.  "So ein Mistkerl. Da tut er so, als ob es eine Strafe wäre, dort hin zu gehen und dann sowas." Sie rennt in der Wohnung rum und flucht vor sich hin. Ich nehme ihr das Tablet wieder ab und schaue nochmal die Fotos an.