Teil 145

817 27 0
                                    

Stella

Gott sei Dank. Er will nicht nach Italien. Zum Urlaub machen ist es sicherlich schön, aber Leben möchte ich da nicht. So weit von Lucy weg. Auch Roberta und die Jungs sind mir hier so ans Herz gewachsen. Luca hat hier seine Freunde und die Schule. Aber was hat Leonardo vor? Erwartungsvoll schaue ich ihn an. "Aber wie willst du es anstellen, dass wir hier bleiben können?" Frage ich daher. Er blinzelt einige Male und beginnt dann zu erzählen. "Ich habe mir überlegt, dass ich jemanden anderes schicke. Er ist schlau und ehrgeizig und wie gemacht für den Job... Ich würde Enzo gerne schicken. Aber das ist erstmal nur eine Überlegung. Ich habe ihm noch nichts gesagt, aber ich traue ihm es definitiv zu." Erklärt er mir. Sofort kommen mir wieder die Tränen. Leonardo streichelt mit einer Hand meine Wange und wischt mit dem Daumen meine Tränen weg. "Amore?" Flüstert er zärtlich. "Ach Mann. Scheiß Hormone." Schniefe ich. Mein Mann versucht das Lachen zu unterdrücken, schafft es aber nicht. Heraus kommt ein mega sexy lachen, welches mich schon wieder an macht. "Ich finde es einerseits so toll, dass du es Enzo zutraust, aber wenn er geht.... Werde ich ihn sehr vermissen." Gebe ich zu. "Ich weiß was du meinst. Ich werde ihn auch vermissen." Stimmt Leonardo mir zu.

Wir sehen uns tief in die Augen und mein ganzer Körper kribbelt. Zunächst küsse ich ihn zaghaft, aber Leonardo steigt mit ein und es wird direkt leidenschaftlicher. Doch dann wird die Tür aufgerissen. "Essen ist fertig. Kommt ihr?" Fragt unser Sonnenschein.    Leonardo gibt mir einen kleinen Kuss auf die Nase. "Komm mein Engel. Das kleine Gummibärchen hat Hunger und Mummy's Hunger stille ich später!" Raunt er mir zu. Erschrocken starre ich ihn an und hoffe, dass Luca nichts mitbekommen hat.

Also gehen wir drei in die Küche, wo bereits alle versammelt sind. Es ist ein lauter Haufen, aber ich liebe es. Das ist definitiv ein Grund, warum ich nicht nach Italien möchte. Während des Essens fällt mein Blick immer wieder auf Enzo. Ob er nach Italien auswandern würde? Er hat hier keine Freundin, soweit ich weiß. Aber er würde auch diesen Haufen hier zurück lassen. Leonardo scheint mein Blick zu verstehen und zwinkert mir zu.

Nach dem Essen sitzen wir noch etwas länger zusammen. Es ist eine ausgelassene Stimmung und ich fühle mich wirklich wohl. Wer hätte das vor ein paar Monaten noch gedacht.

Nachdem sich alle zurück gezogen haben, sitzen Leonardo, Enzo und ich noch als letztes am Tisch. Wir reden über alles mögliche. Das Baby, die Hochzeit und Luca. Da ich die ganze Zeit über Enzo nachdenken muss, frage ich ihn schließlich "Sag mal Enzo, hast du eigentlich eine Freundin?" Er schaut mich irritiert an. "Wie kommst du denn darauf?" Erwidert er mir mit gerunzelter Stirn. "Ich mein nur so, ich hab dich noch nie mit einer Frau gesehen... Naja außer damals Lucy." Gebe ich zu und hoffe, er nimmt den Köder an. "Ich lebe viel zu gefährlich, da will ich niemanden mit rein ziehen. Daher habe ich lieber nur meinen Spaß." Antwortet er schon fast tonlos. Irgendwie steckt da mehr dahinter, aber als ich zu Leonardo blicke, schüttelt er nur leicht mit dem Kopf, dass ich nicht weiter nachbohren soll.

So langsam werde ich müde. Ich verabschiede mich bei den Jungs und gehe schon mal ins Bett und gebe den beiden Brüdern noch Zeit zu reden. Vielleicht passt der Moment und Leonardo spricht Italien an.

Nachdem ich mich im Bad bettfertig gemacht habe, krieche ich unter die kuschelige Decke. Einige Zeit warte ich noch, da Leonardo mir ja noch was versprochen hat, aber er kommt nicht.

Widermal etwas enttäuscht schlafe ich ein und bekomme mitten in der Nacht mit, wie mein Mann ins Bett krabbelt. Er riecht nach Whisky und Zigaretten. Was zum Teufel hat er noch gemacht. Da versucht er doch glatt noch etwas zu fummeln. Aber, entgegen meiner wild jubelnden Hormone, stelle ich mich schlafend.

Am Morgen werde ich durch ein merkwürdiges Geräusch geweckt. Leonardo sitzt auf der Bettkante und hält sich seinen Kopf. "Scheiße..." Flucht und stöhnt er leise. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen und er dreht sich zu mir um. Gott, sieht er fertig aus. Da er mir doch ziemlich leid tut, stehe ich auf und hole ihm ein Glas Wasser und eine Schmerztablette. "Nimm die Tablette, trink das Glas Wasser und schlaf noch ein bisschen." Rede ich ihm gut zu. Mein Gott für ein Mafia König ist er aber ziemlich empfindlich.

Da ich jetzt nicht mehr schlafen kann, ziehe ich mir mein Sport Dress an und gehe mit einer Yogamatte in den Garten. Es ist zwar noch ganz schön früh und auch etwas frisch, aber die Luft tut gut. Wie Roberta es uns erklärt hat, setze ich mich zunächst in den Schneidersitz um tief durchzuatmen. Auch die anderen Übungen versuche ich so gut wie möglich durchzuführen. Es tut mir richtig gut und ich nehme mir stark vor, dass das meine morgentliche Routine wird.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt