Teil 156

794 27 0
                                    

Leonardo

Die aktuelle Situation mit unserem Onkel ist echt zum Kotzen. Stella mag sich seit dem Essen vorgestern Abend gar nicht mehr frei im Haus bewegen. Lucy und sie schleichen durchs Haus oder verkriechen sich im Schlafzimmer. Roberta versorgt sie mit Essen und Enzo und Luigi kümmern sich weitestgehend um Luca. Er soll so wenig wie möglich von dem ganzen Scheiß mitbekommen und bis jetzt hat es geklappt. Andrea legt auch keinen Wert darauf Luca kennenzulernen. Daher ist Luca noch nicht auf meinen Onkel getroffen und wenn es nach mir geht, sollte es auch so bleiben.

Unsere Abhöraktion hat auch noch nichts gebracht. Dafür hat unser Flughafenkontakt sich gemeldet, dass mein Onkel höchst persönlich nach Marcella gesucht hat. Warum ist es im so wichtig, dass er sich selbst drum kümmert? Genervt und frustriert erledige ich das Tagesgeschäft. Im Moment vermeide ich es ebenfalls das Grundstück zu verlassen. Ich will in Stella's Nähe bleiben. Wenn die Hochzeit vorbei ist, fliegen wir in den Urlaub. Zwei Wochen, Sonne und Strand. Nur meine Frau und ich. Der Gedanke daran, Stella zwei Wochen für mich zu haben und sehr wahrscheinlich größtenteils nackt unter mir, lässt meine Laune steigen.

Bei dem Gedanken an Stella's Körper muss ich grinsen und prompt werde ich dabei von Enzo und Giovanni ertappt. Grinsend betreten sie mein Büro. "Na da ist doch jemand schon in den Flitterwochen." Witzelt Enzo. "Wohl eher in der Braut." Fügt Giovanni hinzu. Solche Spinner. Ich zeige ihnen nur den Stinkefinger. "Wie läuft es mit der Hochzeitsplanung?" Fragt Enzo. "Alles soweit klar. Die meisten haben zugesagt, sodass es recht voll wird. Es sind alles friedliche Leute, daher benötigen wir nicht viel Security." Antworte ich und nicke Enzo zu den Störsender einzuschalten. Er nickt zur Bestätigung, dass er aktiviert ist. "Puh an dieses Theater muss ich mich noch gewöhnen." Gesteht Giovanni. "Es ist ziemlich nervig, aber leider notwendig. Also, wie ist der aktuelle Stand?" Frage ich Enzo. "Ich habe einige zusätzliche Scharfschützen angeheuert, die sich im Dachgeschoss und im Nachbargebäude verstecken. Etliche Securityleute mischen sich getarnt unter die Gäste. Darunter auch einige erstklassig ausgebildete Frauen. Sie werden als Brautjungfern Stella und Lucy schützen." Erklärt Enzo. "Das klingt schon mal gut. Ich möchte, dass wir Leo mit seinem Hund hier durch schicken. Ich will kein Risiko eingehen." Leo ist ein ehemaliger Marine, der schon öfter für uns Aufträge übernommen hat. Er hat einen super ausgebildeten Spürhund für Sprengstoff. "Ich habe ihn bereits informiert. Er wird am Morgen der Hochzeit bereit stehen." Informiert Enzo mich.

Soweit ist dann alles geklärt. Ich hoffe sehr, dass wir uns irren und unser Onkel nicht irgendeinen Mist vor hat.

Nachdem wir den Störsender deaktiviert haben, wenden wir uns wieder belanglosen Themen zu, bis es an der Tür klopft. Gespannt schauen wir drei zur Tür. Wenn man vom Teufel spricht. "Onkel, was kann ich für dich tun?" Frage ich in einem ruhigen Ton. "Ich finde, wir sehen uns viel zu wenig, deshalb gehen wir heute Abend auf die Piste. Quasi ein Junggesellenabschied. Lad alle Jungs ein. Die Limousine ist gebucht und steht abfahrbereit um Zwanzig Uhr vor der Tür." Sagt er und dreht sich um ohne auf eine Antwort zu warten.

Verdutzt und skeptisch schauen wir ihm hinterher. Enzo drückt auf den Störsender. "Das stinkt doch zum Himmel!" Sagt Giovanni sofort. "Ja. Er will uns alle aus dem Haus haben. Das gefällt mir nicht." Stimme ich ihm zu. Mein Gehirn rattert. Ich werde Stella hier nicht alleine lassen. Aber wie lösen wir das. "Wie wäre es, wenn wir die Frauen und Luca heute Nacht wo anders unterbringen?" Schlägt Giovanni vor. "Wir bringen sie durch den Geheimgang raus, wie letztes Mal. Aber wo bringen wir sie hin?" Überlege ich laut. "Wie wäre es mit Lucy's alter Wohnung? Die kennt doch keiner und das Penthouse ist sicher. Da kommt man nicht so ohne weiteres rein." Schlägt Giovanni vor. "Gute Idee. Ich werde mit Stella reden. Luigi wird bei ihnen bleiben. Er wird sich entschuldigen, da er als homosexueller Mann in keinen Stripclub möchte." Beschließe ich.

Die Jungs stimmen zu. Und Enzo leitet alles in die Wege, während ich mich auf den Weg zu Stella mache, um ihr alles zu erklären. Im Schlafzimmer haben wir ebenfalls Wanzen entdeckt und daher benutze ich auch für das Gespräch einen Störsender.

Meine schöne Frau sitzt gerade auf dem Bett und liest. "Hey Amore. Wie geht's dir?" Fange ich an zu reden. Stella zieht skeptisch die Augenbraue hoch. "Was ist los, Leonardo?" Fragt sie sofort. "Ich kann dir nichts vormachen." Stelle ich säufzend fest. Meine Frau grinst wissend. "Andrea schleppt uns heute Abend auf einen Junggesellenabschied. Es sollen alle Männer mit. Wir rechnen mit einer Falle, daher wäre es besser, wenn wir euch heute Nacht in Lucy's alten Penthouse unterbringen. Ihr werdet durch den Geheimgang verschwinden und Luigi bleibt bei euch." Erkläre ich ihr alles wichtige. Ich spüre, dass Stella Angst hat, aber sie stimmt dem Plan zu. Also packt sie unauffällig ein paar Sachen für die Nacht. Luca fährt mit Luigi direkt nach der Schule dort hin. Giovanni bringt sie direkt zur Wohnung.

Nun müssen wir nur noch diesen beschissenen Abend rum bekommen. Ich trommel noch ein paar Jungs zusammen, die quasi als Alibi dienen. Einige andere der Jungs werden versteckt Wache halten. Hoffen wir, dass alles gut geht.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt