Stella
Noch vollkommen durch den Wind nehme ich meine Arbeit wieder auf. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, dass ich keine Fehler mache. So schnell ich kann, ohne mich umziehen, stürme ich aus dem Krankenhaus und laufe Giovanni in die Arme. "Schöne Frau, nicht so stürmisch!" grinst er. Aber als er mein Gesicht sieht wird er ernst. "Was ist los, Stella?" fragt er besorgt. Scheiße was sage ich jetzt bloß? "Alles ok. War nur ein heftiger Tag." sage ich schnell. Ist ja nicht Mal gelogen. Während der Fahrt zu Luca's Schule schaue ich aus dem Fenster und bete, dass Giovanni nicht weiter nachfragt. Normalerweise unterhalten wir uns locker über alles mögliche. Aber jetzt habe ich Angst, dass ich mich verrate. An der Schule angekommen übernimmt Luca zum Glück die Unterhaltung und erzählt von seinem Tag. Heute kann ich ihm überhaupt nicht folgen. Meine Gedanken kreisen. Wie komme ich aus dieser Situation wieder raus.
Zuhause angekommen springe ich wie von der Tarantel gestochen aus dem Auto und laufe mit Luca ins Haus. Giovanni schaut uns sprachlos hinterher.
In der Wohnung kontrolliere ich nochmals alle Schlösser und atme tief durch. Hier kommt er nicht hin. Er weiß ja nicht wo ich wohne. Wir sind sicher. Sage ich mir leise vor.
Um Luca nicht zu beunruhigen, setze ich ein Lächeln auf und wir verbringen noch einen schönen Abend zusammen mit Kochen und einem Kartenspiel.
Zum Glück habe ich am nächsten Tag frei. Da Luca auf Klassenfahrt fährt, ist einiges zu organisieren und zu packen.
Der Tag vergeht schnell und ich bin doch ein wenig traurig Luca so lange nicht zu sehen. Dafür ist er dann aber aus der Schusslinie und Dr. Avery kann ihm nichts anhaben. In der Zwischenzeit werde ich nach einer Lösung suchen.Am Abend kommt Lucy noch mit Burger und Pommes vorbei. Sie möchte sich natürlich noch von ihrem Patenkind verabschieden. Während des Essens schaut sie mich immer wieder skeptisch an. Sagt aber zum Glück nichts. Erst als Luca im Bett ist, steht sie mit verschränken Armen vor mir: "Süße, was ist los. Du bist überhaupt nicht bei der Sache und siehst aus als ob du gleich in Tränen ausbrechen würdest?" Scheiße scheiße scheiße. Schnell suche ich eine Ausrede: "Ach es ist einfach viel im Moment. Und dann auch noch Luca, der ein paar Tage weg ist. Er war noch nie so lange weg!" erkläre ich ihr. Na das ist doch eine super Ausrede, klopfe ich mir gedanklich auf die Schulter.
Lucy glaubt mir nicht, sagt aber nichts weiter dazu. Als sie sich verabschiedet, drückt sie mich so feste: "Du weißt, dass du mit allem zu mir kommen kannst!"
Und schon wieder merke ich Tränen, die heraus wollen. Ich blinzel sie schnell weg: "Das weiß ich doch. Du auch!" Lahme Antwort. Aber immerhin ohne Heulkrampf.Kraftlos lasse ich mich ins Bett fallen. In dieser Nacht träume ich schlecht. Dr. Avery oder muss ich jetzt Jackson sagen, ist auf Leonardo mit einer Waffe losgegangen. Leonardo bricht zusammen. Nein, das darf nicht sein. Mitten in der Nacht werde ich wach und muss mich übergeben, immer und immer wieder bis mein Magen komplett leer war.
Der nächste Morgen kommt schneller als gewünscht. Luca fährt heute auf Klassenfahrt und heute Abend ist das Date mit Leonardo. Was soll ich bloß tun?
Giovanni kommt wie immer mit Rosen im Arm in die Wohnung. Er nimmt Luca's Koffer und schon geht es los. Mein Baby, so lange von mir getrennt. Das Mamaherz schmerzt. "Mummy, wehe du heulst gleich am Bus, das ist ober peinlich!" kommt es von der Rückbank. "Ich tue mein Bestes mein Großer!" verspreche ich ihm.
An einer roten Ampel guckt Giovanni mich ernst an: "Bitte dreh jetzt nicht durch, aber Leonardo kommt um sich auch zu verabschieden!" sagt er ganz vorsichtig. Mein Herz bleibt einen Moment stehen. "Ja...na klar... Ist okay!" gebe ich dann kleinlaut von mir. Was soll ich auch sagen, Luca hört zu. Der ist natürlich total aus dem Häuschen. Schon von weitem sehe ich Leonardo vor der Schule stehen. Angelehnt an seinem Porsche. Schwarze Hose, schwarzes Hemd, das an den Armen aufgekrempelt ist. Seine tätowierten Arme stechen hervor. Es kribbelt im ganzen Körper. Es ertönt ein tiefes Lachen.... Giovanni "Nicht sabbern, Stella!" Wie peinlich, ich würde am liebsten im Erdboden versinken.
Kaum hat Giovanni das Auto geparkt, springt Luca aus dem Auto und direkt in Leonardos Arme. "Daddy... Daddy...!" schreit er. In meinem Herzen sticht es. Die beiden zusammen zu sehen ist einfach so schön. Aber das geht jetzt nicht mehr, da ich beide schützen muss.
Leonardo hat noch Luca auf dem Arm und schaut mich an: "Hey!" haucht er mit rauer Stimme. Er wartet offensichtlich auf eine Reaktion von mir. Da ich nicht weiß, wie ich reagieren oder was ich sagen soll, antworte ich auch nur mit einem "Hey!" Ich kann ihm gar nicht in die Augen sehen.
Leonardo gibt Luca noch ein High five und schon springt der Junge vom Arm und läuft zu seinen Freunden. Ich winke ihm noch schnell hinterher und gebe dann Giovanni ein Zeichen, dass wir weiterfahren sollen. "Ich freue mich auf heute Abend, Amore!" ruft Leonardo noch hinter mir her. Meine Tränen kann ich kaum noch verbergen. Vor meinem Fahrer schiebe ich es auf den Abschiedsschmerz. Was es ja auch irgendwie ist. Ich muss Leonardo vergessen um meine beiden Männer, die ich über alles Liebe, zu schützen.
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Der Mafia Daddy
ChickLitStella hat ihr Leben komplett durchgeplant. Aber eine Nacht ändert alles. Schuld ist der heiße Typ, der all ihre Vorsätze über den Haufen werfen lässt. Aber die Konsequenzen muss sie alleine tragen, oder? Hey Leute... Das ist meine erste Story. Würd...