Stella
"Ich werde noch verrückt. Wo sind sie denn?" rede ich mit mir selbst. Verflucht nochmal. Seit einer Stunde warten wir jetzt schon auf Lucy. Sie wollten doch sofort kommen. Schnaubend lasse ich mich aufs Sofa fallen. Leonardo zieht mich dicht an sich ran. "Es geht ihr gut. Vielleicht brauchen sie nur ein paar Minuten für sich" raunt er mir zu und wackelt so anzüglich mit den Augenbrauen, dass ich lachen muss. "Wahrscheinlich hast du Recht, aber ich mach mir Sorgen!" erkläre ich ihm. "Das weiß ich doch Amore," lächelt Leonardo mich an und gibt mir einen Kuss. Einen Kuss, der mir die Socken auszieht. Ich lege mich weiter in seine Arme und genieße seine Wärme. Der Kuss wird ziemlich heiß, als ich ein räuspern neben uns wahrnehme. Shit, Enzo sitzt wie ein kleiner Schuljunge auf dem Sessel uns gegenüber. "Leute, ich bin auch noch da!" sagt er grinsend. Peinlich, mein roter Kopf explodiert gleich vor Scham.
Um vom Thema abzulenken, springe ich auf und erkläre, dass ich Hunger habe. "Im Kühlschrank sind noch Mac & cheese, die hat Luca sich gewünscht. Und Roberta hat für eine Kompanie gekocht!" lacht Enzo. Verwirrt schaue ich ihn an. Er zuckt mit den Schultern "Roberta ist Leonardos Haushälterin, Luca hat sie bereits um den Finger gewickelt." Na herrlich, das fehlt mir noch. Eine weitere Frau, die meinem kleinen Pascha zu Füßen liegt, denke ich mir.
Da mein Magen knurrt, schlendere ich gerade in die Küche. Als ich gerade die riesige Eingangshalle durchquere, öffnet sich die Haustür. Lucy und Giovanni treten ein. Wie in Schockstarre bleibe ich stehen. Lucy ist da. Wie ich sehe unverletzt. Unter dem einen Arm eine Papiertüte, in der anderen Hand Pommes, die sie sich genüsslich in den Mund schiebt. Mit vollem Mund ruft sie "Bin da, wer noch?" Und dann fängt sie an zu lachen. Oh mein Gott ihr geht es gut. Mit schnellem Schritt bin ich bei ihr und ziehe sie in die Arme. "Dir geht es gut, Gott sei Dank, dir geht es gut" bringe ich unter Tränen raus. Die Papiertüte, die währenddessen auf dem Boden gelandet ist, hebt Giovanni auf und ruft im weggehen: "Ja ihr geht es gut, ich habe sie bereits ausführlich untersucht" Geschockt halte ich inne und mustere meine Freundin. Leichte Röte ist auf ihren Wangen zu sehen und die Haare stehen wild zu Berge. Das ist mir zunächst nicht aufgefallen, aber es dämmert mir warum sie so lange gebraucht haben. Ich schlage ihr auf den Arm "Du Biest, weißt du wie viel Sorgen ich mir gemacht habe und du lässt dir Zeit und vögelst erstmal run!" brülle ich sie an. Das ruft die Herren auf den Plan. Wie die Orgelpfeifen stehen Giovanni, Leonardo und Enzo am Türrahmen und lachen sich schlapp.
Ich funkel sie böse an. "Gar nicht witzig, Jungs!" Und laufe mit wütendem Schritt ins Wohnzimmer. Die ganze Meute folgt mir und verteilt sich auf die Sofa. Leonardo setzt sich neben mich und zieht mich in den Arm. "Wir waren doch eigentlich auch nicht besser!" flüstert er mir ins Ohr. Bei dem Gedanken an dem heißen Sex unter der Dusche werde ich wieder rot. Wissend grinst Leonardo. So ein Arsch. Aber dann lache ich.
Um nicht weiter darüber nachzudenken, wende ich mich an Lucy "Also, erzählt mal was ist denn genau passiert?" Lucy sitzt total entspannt, als ob sie nicht gerade noch eingesperrt war, bei Giovanni auf dem Schoß. Als wäre es das normalste von der Welt fängt sie an zu erzählen: "Dieser Arsch von Jackson, möge er dank Stella in der Hölle brennen, hat mich doch glatt unter dem Namen der Galeristin Gertrud Miller in die Galerie eingeladen. Als ich da ankam, hat er mich mit einer Waffe bedroht und anschließend betäubt. Aufgewacht bin ich erst wieder in so einem Raum. Der war voll spookie. Komplett eingerichtet mit Möbeln, Badezimmer und Essen. Naja, da habe ich es mir dann gemütlich gemacht. Jackson hat mit mir nur über Lautsprecher gesprochen. Er meinte, ich sollte mich duschen und hübsch machen, mein neuer Besitzer kämen morgen. Keine Ahnung was er damit meint. Aber dann kam ja Giovanni. Naja und weil ich Angst hatte das Essen wäre vergiftet habe ich nix gegessen. Also musste jetzt erstmal Burger und Pommes her!" Während ihrer Erzählung, die so klingt als ob sie vom Ferienlager berichtet, wechseln Leonardo und Giovanni besorgte Blicke. Ganz verstehen tue ich es nicht. Aber ich bin auch zu erledigt. Ich kuschel mich an Leonardos Brust und gähne. "Amore, du solltest ins Bett, es war ein langer Tag!" haucht er mir zu.
Lucy springt auf "Ich bin noch nicht müde, da ich die letzten zwei Tage nur gepennt habe. Giovanni lass uns Party machen. Ich will feiern!" Giovanni sieht gar nicht so begeistert aus: "Baby... Ich denke du solltest dich erstmal ausruhen...." flehend schaut er zu Leonardo. Was ist denn bloß los? "Ja, das denke ich auch. Bleibt doch hier, ihr könnt das Gästezimmer haben und morgen frühstücken wir alle zusammen!" sagt er in einem Ton, der keinen Widerspruch zulässt. Dann nimmt er meine Hand und zieht mich auf die Beine und verkündet. "Wir gehen jetzt auch ins Bett. Fühlt euch wie Zuhause!" Verwirrt dackel ich hinter ihm her.
Im Schlafzimmer angekommen, stelle ich Leonardo zur Rede. Irgendwas war gerade komisch und die Blicke zwischen Leonardo und Giovanni. Aber er weicht mir auch. Bringt mich wie ein kleines Kind ins Bett, gibt mir einen gute Nacht Kuss auf die Stirn und meint "Ich muss noch telefonieren. Warte nicht auf mich. Schlaf schön Amore. Ich liebe dich!" Ehe ich etwas sagen kann, ist er weg. Wütend, wie die erste Nacht hier läuft, wälze ich mich herum. Nach zwei Stunden ist Leonardo noch nicht da und ich schlafe irgendwann ein.
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Der Mafia Daddy
ChickLitStella hat ihr Leben komplett durchgeplant. Aber eine Nacht ändert alles. Schuld ist der heiße Typ, der all ihre Vorsätze über den Haufen werfen lässt. Aber die Konsequenzen muss sie alleine tragen, oder? Hey Leute... Das ist meine erste Story. Würd...