Kapitel 169.

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In der Nacht sind Schreie aus dem Zimmer, wo Belle liegt zu hören.
Sel: ,,Daddy! Daddy!", mit brüchiger Stimme, weitere laute Schreie folgen.
Louis: ,,Belle ich bin da. Ich bin bei dir"
Zwei Krankenschwestern kommen hinein gelaufen, die ihr etwas zur Beruhigung spritzen wollen ,,-Was tun Sie denn da? Machen Sie die Dinger sofort weg, ihr wird nichts gespritzt!
Sie können rausgehen, na los. Sie braucht keine Beruhigungsspritze",scheucht er die beiden Frauen raus.
,,Aber die Ärztin sagte..."
Louis: ,,Nein! Ich bin absolut dagegen!"
,,Okay. Gute Nacht", sie gehen wieder raus.
Louis: ,,Belle ist ja gut"
Sel: ,,Nein!", schreckt seine ängstliche Tochter nun weinend hoch.
Zitternd und verstört rutscht Belle näher an ihren Vater, dieses mal ist sie mit einem Bein schon auf seinem Schoß
Louis: ,,Sieh mich an. Belle. Sieh mich an", er holt ihr Gesicht in die Hände, wobei er dann sieht, dass sie die Augen zukneift ,,-Sieh mich an. Ich bin hier, du bist in Sicherheit und ich bin bei dir"
Langsam öffnet sie ihre Augen und beruhigt sich etwas. Die Tür geht leise auf und eine Frau mit braunen Haaren schaut hinein
Sel: ,,Mommy?", sehr leise, doch Louis hört sie trotzdem und wirft ihr auch deswegen einen besorgten Blick zu.
Elena: ,,Hallo brauchen Sie vielleicht Hilfe oder soll ich jemanden rufen gehen?"
Die Frau ist sowie er in Schlafkleidung, was für ihn bedeutet, dass auch sie im Krankenhaus bleibt.
Louis: ,,Hallo. Nein danke sie schläft wieder", sagt er, wobei er seine Tochter, die mit dem Kopf an seiner Brust liegt weiter so in Sorge anschaut.
Er fragt sich, ob sie wirklich ein weiteres mal dachte, ihre Mutter sei noch am Leben und genau hier bei ihnen.
Elena: ,,Ihr kamt genauso wie ich mit meiner Tochter vorgestern hier an oder?"
Die Frau kommt einen Schritt die Tür rein.
Louis: ,, Ja. Sie haben auch eine Tochter?"
Elena: ,, Ja Isabelle"
Louis: ,, Isabelle ja? Meine Tochter heißt Belle", lächelt er.
In diesem Moment ist er gerade wieder stolz und froh darüber, dass sein Kind wieder bei ihm ist.
Elena: ,,Oh wie schön", kichert sie leise
,,-Warum ist Ihre Tochter hier? Sie müssen mir nicht antworten, es ist nur irgendwie erleichternd, dass ich nicht die einzige hier bin, deren Kind so schreit"
Louis: ,,Kein Problem. Ich denke es tut gut, wenn man redet. Sie wurde von einer gestörten Frau entführt, die sie bereits als Kind entführte und ihr mit illegalen Medikamenten nach und nach alle Erinnerungen nahm. Ich habe sie gerade erst wieder gefunden, wissen Sie? Und dann..."
Elena: ,,Ohgott erinnert sie sich?"
Louis: ,, Ja sie war dieses mal schlauer und hat das Spiel mitgespielt. Sie hat tatsächlich so gemacht, als würde sie dieser Frau alles glauben"
Elena: ,,Wie lange war sie weg?"
Louis: ,,Meinen Sie das erste mal oder das zweite mal?", er schaut sie an.
Seine Traurigkeit und sein jahrelanger Schmerz ist nur in diesem einen Blick zu sehen.
Elena: ,,Beide male..."
Louis: ,,Das erste mal war sie 13 Jahre lang verschwunden und dieses mal fünf Tage. Diese Frau hat sie wieder mit Medikamenten ruhig gestellt. Sie hat nur geschlafen und war total schwach. Sie konnte nicht mal aufstehen ohne hinzufallen "
Elena: ,,Wie fürchterlich. Das tut mir von ganzem Herzen so sehr leid"
Louis: ,,Und das war zu stark und zu viel. Die Nebenwirkungen sind Angstzustände und Panikattacken.
Und was ist mit Ihrer Tochter passiert?"
Elena: ,,Sie wollte mit ihrem besten Freund über das Wochenende in eine andere Stadt fahren. Die Eltern hatten wohl eine Hütte in der Nähe eines Leuchturms. Ich war von Anfang an dagegen, aber ihre Cousine, mit der sie sich wie Schwestern verstanden hat, ist gestorben und sie hat mich so angefleht. Es stellte sich raus, dass er nicht der war, für den wir ihn gehalten haben. Er wollte ihr etwas schreckliches antun und damit meine ich wirklich etwas schreckliches. Sie war schon fast komplett ausgezogen und dann hat meine Tochter ihn durch Notwehr umgebracht"
Louis: ,,Das tut mir sehr leid. Ich bin froh, dass es nur fast war und nicht richtig passiert ist....ich wünschte das könnte ich bei ihr auch sagen..."
Mit Tränen in den Augen blickt er zu seiner Tochter hinunter, die bisher noch ruhig schläft.
Elena: ,,Sie meinen....sie wurde...."
Louis: ,, Ja", er wischt sich eine Träne weg.
Elena: ,,Es tut mir so leid für euch beide. Vorallem für sie..."
Der eigentlich fremden Frau kullert auch eine Träne hinunter
,,-Entschuldigen Sie...ich bin nur sehr emotional und mitfühlend"
Louis: ,,Oh bitte entschuldigen Sie sich nicht dafür. Es gibt nicht viele Frauen, die das noch sind"
Belle zuckt auf einmal zusammen und gibt weinende Geräusche von sich, woraufhin er ihre Stirn entlang streichelt ,,-Alles ist gut meine Schöne. Du brauchst keine Angst zu haben"
Elena: ,, Ich wünsche euch alles gute!"
Louis: ,,Danke. Das wünsche ich auch deiner Tochter und dir....", er schaut sie an
Elena: ,,Elena",lächelt sie leicht.
Louis: ,, Louis"
Elena: ,,Freut mich... und danke"
Louis: ,,Mich auch. Gute Nacht"
Elena; ,,Gute Nacht", geht raus.

Am nächsten Tag ist nur Poppy bei Selena.
Da die Ärztin es immernoch für das Beste hält, dass nur eine Person bei ihr im Zimmer ist, wechseln sie sich immer ab.
Poppy: ,,Wollen wir mal raus gehen? Ein Eis essen? Es gibt mit sicherheit auch im Krankenhaus Pfefferminz Eis", lächelnd legt sie die Hand auf ihre.
Sel: ,,Nein", sagt Selena direkt und zieht ihre Hand etwas zurück.
Poppy: ,,Aber Schätzchen, du hast doch jetzt schon fast eine Woche kein Licht mehr gesehen und warst nicht mehr unter Leuten"
Sel: ,,Ich möchte nicht"
Poppy: ,,Sollen wir in die Cafeteria? Wir bleiben drinnen. Justin und Prue sind auch unten"
Sel: ,,Und Joey?"
Poppy: ,,Die Ärztin ist der Meinung, dass nur die Familie dich besuchen darf. Tut mir leid"
Sel: ,, Joey ist Familie!"
Poppy: ,,Ich kann nichts dagegen tun kleines. Wollen wir zu den anderen? Deine Oma ist auch da"
Sel: ,,Okay"

Nachdem Selena beschlossen hat doch nach unten zu gehen sitzt die Familie nun in der Cafeteria des Krankenhaus und essen ein Eis.
Sel: ,,Wo ist mein Vater?", fragt sie leise, Matthew verspürt einen schmerzenden Stich dabei.
Poppy: ,,Er ist ein bisschen vor die Tür gegangen. Sollen wir zu ihm?"
Sel: ,,Ich sagte doch, ich möchte nicht raus!", etwas lauter.
Poppy: ,, Ja....entschuldige"
Als eine Frau an ihr vorbei gehen muss und ausversehen an ihre Schulter kommt, zuckt sie ziemlich zusammen und schreckt laut auf.
,, Entschuldige bitte", sagt diese und geht auch schon weiter.
Natürlich weiß sie nicht, dass Selena mit Angstzuständen zu tun hat.
Es erinnert sie daran, wie Delia auf einmal über ihr war und behauptete, sie wolle ihr nur die Temperatur messen.
Nur diese Kleinigkeiten, nur dieses ungewollte zusammenstoßen lässt sie wegen den Nebenwirkungen beinahe durchdrehen. Sie atmet schon unregelmäßig.
Jus: ,,Selena es ist alles gut. Beruhige dich",legt seine Hand auf ihre, doch das beunruhigt sie noch mehr.
Sie zieht die Hand weg, steht auf und fängt an mehrmals aufzuschreien.
Natürlich schauen alle Augen auf sie.
Doch es ist einfach unkontrollierbar. Plötzlich kommen all diese Ängste hoch, die sie in diesen Tagen, als sie in Delia's Händen war verdrängt hatte.
Die Angst vor der Dunkelheit, das sie alles wieder vergisst, diese Hilflosigkeit und Verzweiflung, die lauten Schüsse und das ganze Blut...

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Und was meint ihr? 🙈💕
Wird es Selena wieder besser gehen? Wird sie jemals wieder die Person sein, vor der sich in der Schule alle fürchten?
Die nie Angst zeigte und sich mit allen angelegt hat?
Die doch so selbstsicher war und immer die Kontrolle über alles hatte? Oder hat sie diese Person, wo doch aussieht wie ihre Mutter für immer ruiniert? Wird sie jetzt nur noch in Angst leben? 😔💕

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