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Melody p.o.v.

Ich seufze und mache den Reisverschluss meines Koffers zu. Ich schaue mich in meinem weißgestrichenen Zimmer um, um zu gucken, ob ich nicht etwas vergessen habe. Mein Bett, das in der Mitte des Raumes stand, ist nicht mehr da. Genauso, wie meine anderen Sachen.
Es sieht so aus als hätte nie jemand hier drin gewohnt und das lässt mich etwas unwohl fühlen.
Da es draußen dunkel ist, kann ich mich im Fenster selbst sehen.

Mein Outfit für einen Flug von New York nach Los Angeles ist mit einer Jogginghose und einem einfach Sweater ganz passend.

"Melody, kommst du?", ruft meine Mutter von unten.

"Wir wollen doch nicht zu spät kommen!", hört man sie kurz darauf nochmal.

Mit meinen Koffern hinter mich herziehend, verlasse ich mein Zimmer. An der Treppe angekommen stelle ich meine Koffer vor mich und schmeiße sie die Treppe runter.
Meine Mutter schaut mich unten angekommen genervt an, aber sagt nichts dazu. Sie öffnet unsere Tür und nachdem wir mit dem Aufzug unten vor dem großen Gebäude stehen, sehe ich vor der Ausfahrt direkt meinen besten Freund, Henry, der direkt auf uns zukommt, als er uns sieht, um uns die Koffer abzunehmen.

Während der Autofahrt wechseln wir beide zuerst kein Wort miteinander. Bis auf die Stumme meiner Mutter, die mit ihrem Freund telefoniert, ist nichts zu hören. Ab und zu schenkt mir Henry einen kurzen, betrübten Blick sagt jedoch nichts.
Die Blicke sind nicht neu, denn seitdem ich ihm von dem Umzug erzählt habe, gab es immer wieder solche Momente.

Traurig ausatmend, da das, was ich die letzten Wochen immer versucht habe zu verdrängen, wahr wird, lege ich meine Hand in Henrys Nacken und streiche ihm durch die schwarzen Haare.
Henry bleibt an einer roten Ampel stehen und blickt zu mir.

„Ich werde dich vermissen, Mel", flüstert er.

Ich lächele leicht und lege die Augen schließend den Kopf in den Nacken.

„Ich werde dich auch vermissen. Auf jeden Fall auch deine Fürze.", sage ich und er fängt an zu lachen.

Meine Mutter, die eben aufgelegt hat, wird aufmerksam auf uns.

„Was gibt es da zu lachen?", fragt sie neugierig.

„Ich habe ihn nur daran erinnert, dass er ein schrecklich, stinkender Furzer ist.", sage ich belustigt und Henry schmollt kurz und haut mir auf den Arm.

„Du bist nicht besser."

——

Ich drehe mich zu meinem besten Freund, der genauso wie ich Tränen in den Augen hat. Henry zieht mich in seine Arme und drückt mich fest, während er mir einen Kuss auf den Kopf drückt.

"Wir werden uns gegenseitig besuchen und wir werden miteinander schreiben, telefonieren, alles einfach.", sagt er entschlossen und gibt mir einen ekligen, feuchten Kuss auf die Wange wegen dem ich ihn kichernd wegdrücke.

„Ich liebe dich.", sagt er und drückt mein Gesicht an seine Brust.

Mit einem Kloß im Hals presse ich mich noch näher an ihn, wenn das überhaupt geht.

„Das hier ist auf jeden Fall kein Abschied für immer. Ich werde dich besuchen und du mich. Das Geld kriegen wir schon zusammen."

Ich nicke bloß mit verschwommener Sicht, da ich nicht weiß, ob ich was sagen kann, ohne komplett loszuheulen.

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt