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Melody p.o.v.

Ich reiße die Augen auf, als ich die Hand auf meinem Kopf spüre, die mir die ganze Zeit über durch mein Haare streicht. Ich drehe mich auf den Rücken und schaue mit leicht verschwommener Sicht zu der Person, die sich als meine Mutter herausstellt.

„Es ist schon 13 Uhr und ich dachte mir, dass ich dich wecke, denn ich wollte noch mit dir reden."

Ich schließe wieder mit leichten Kopfschmerzen meine Augen, aber mache sie seufzend auf, als mir die Erinnerungen von gestern hochkommen.

Wie kann man nur so ein Arschloch sein?

„Als ich gestern noch kurz nach dir gucken wollte, lagst du nur in einem T-Shirt ohne Decke, mit deinem Licht an auf deinem Bett. Du hast deutlich gefroren und deine Tränen haben auch schon einiges gesagt.", erzählt meine Mutter und hört nicht auf mir durch mein dunkelbraunes Haar zu streicheln, was sich irgendwie komisch anfühlt.

„Du weißt, dass ich dich für nichts verurteilen würde, Schatz. Ich bin zwar deine Mutter und wir beide haben recht oft unsere Auseinandersetzungen und haben nicht die beste Beziehung zueinander, aber ich werde trotzdem für dich da sein. Du kannst mir alles erzählen. Keiner hört uns. Mason und Mike sind gerade einkaufen, weil wir heute, da schönes Wetter ist, noch Grillen wollten. Also?"

Mir kommen die Tränen hoch und ich schüttele den Kopf, während ich mich hinsetze, was meine Mutter dazu bringt mit ihren Streicheleinheiten aufzuhören.

„Es ist nichts besonderes."

Doch ist es.

„Erzähl es mir trotzdem."

Ich seufze auf und beiße mir auf die Lippe.

Du kannst es ihr nicht erzählen.

„Es ist einfach alles sehr viel. Ich meine, es fühlt sich noch wie gestern an, als dad uns verlassen hat. Wir sind hier in Los Angeles ohne meine Freunde und vor allem Henry. Der Lover meiner Mutter wird plötzlich als mein Vater bezeichnet und wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht wie ich darauf reagieren soll.", erkläre ich, was sogar nicht wirklich gelogen ist, denn das ganze, was hier von Tag zu Tag passiert, trägt wahrscheinlich sehr stark zu meinem Gefühlschaos bei.

„Du hast diese Art von deinem Vater. Du siehst nicht das, was genau vor dir ist."

Ich schaue meine Mutter verwirrt in die Augen, was sie dazu veranlasst traurig zu seufzen.

„Mel, du siehst nicht wie gut du es hast. Du bist hier in Los Angeles, in einem wunderschönen Haus und mit tollen Leuten, die darin leben. Du hast einerseits deine Freunde in New York hinter dir lassen müssen, aber dafür hast du dir hier viele neue Freunde gemacht. Denk doch an Kyle und Ana. Schatz, du bist nicht alleine.", meine Mutter nimmt meine Hände in ihre und mustert mich eindringlich, „Ich unterstütze dich in allem, was du tust und Mike tut dasselbe. Ich weiß, wie hart es für dich sein muss, dass Mike nun an meiner Seite steht und die Aufgaben erledigt, die dein Vater tun sollte, aber Mike ist ein wundervoller Ma-"

„Ich zweifele nicht an Mike, mum. Er ist toll. Es macht mich glücklich zu sehen, dass ihr zwei euch gefunden habt, aber trotzdem."

Ich schließe schluchzend die Augen und lasse mich von meiner Mutter in den Arm nehmen.

„Schatz, ist da denn noch etwas, was dich bedrückt?", fragt meine Mutter als würde sie wissen, dass noch etwas wie ein harter Brocken auf meiner Schulter - besser gesagt - auf meinem Herzen liegt.

Ja, ich lebe mit einem Arschloch zusammen, das mich geküsst hat, weil er mit seinem Schwanz denkt.

Meine Mutter löst sich von mir und schaut mich schuldbewusst an.

„Ich weiß, dass ich nicht sehr oft für dich da war und es auch immernoch nicht bin. Ich weiß, dass wir sehr viel Scheiße durchmachen mussten, aber ich will, dass du weißt, dass ich dich respektiere und akzeptiere, auch wenn du denkst, dass es nicht so ist. Es ist mir egal, wen du liebst. Sei es Mann oder Frau."

Ich lächele leicht und beiße mir auf die Lippe.

„Ich bin immernoch heterosexuell."

Meine Mutter seufzt auf, was mich laut lachen lässt.

„Ich dachte wirklich, dass es das ist, weswegen du weinst."

Ich schüttele den Kopf und schaue betrübt auf meine Hände, die auf meinen Oberschenkeln liegen, die von meiner Decke bedeckt werden.

„Du hast recht.", murmele ich und hebe den Blick, um in die grünen Augen meiner Mutter zu schauen, für die ich sie - so lächerlich es auch klingen mag - immer beneidet habe.

„Womit?"

„Ich sehe nicht die schönen Sachen, sondern blase Trübsal über jema-über etwas, was es gar nicht verdient hat."

„Ich hab schon durchgeblickt, dass es um einen Typen geht, also kannst du ruhig weiterreden."

Ich verdrehe leicht lächelnd die Augen und schaue zu meiner rechten Seite, wo das große Fenster ist, das mir den leicht bewölkten Himmel offenbart.

„Die Person juckt es wahrscheinlich gar nicht, wie es mir geht und ich kümmere mich darum, was passiert ist. Ich sollte mich nicht darum kümmern, sondern die Zeit mit meinen Freunden genießen.", spreche ich mir selber leicht Mut und Hoffnung zu, was auch klappt, aber von meiner Mutter sofort wieder zerstört wird.

„Schatz, es ist aber auch okay Gefühle für jemanden zu haben und seine Gefühl auch frei zu zeigen. Sich zu verlieben ist nicht steuerbar."

„Ich bin nicht verliebt. Ich bin einfach nur sauer und fühle mich einfach seltsam. Ich bin aber nicht verliebt.", rechtfertige ich mich motzig.

„Ja, das dachte ich auch, und hab dann deinen Vater geheiratet."

————

Lululululu

Sorry Leute, dass ich Montag kein Kapitel hochgeladen habe. Ich hatte das komplett vergessen, weil ich so mit Hausaufgaben beschäftigt war.
Aber hier habt ihr euer Kapitel. Etwas verspätet, aber naja.

Ich hoffe ihr seid alle gesund und munter.

SEID NICHT RESPEKTLOS UND BLEIBT BITTE ZUHAUSE!!!!!!

Love u <3

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt