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Melody p.o.v.

Ich mache meine Musik etwas lauter, als ich wieder das Stöhnen aus dem Nebenzimmer höre.

Wann haben die zwei denn endlich genug voneinander?

„Mason~"

Ich schlucke, als mich das Gefühl von Eifersucht überkommt. Mein Kopf fängt, wie schon so oft seit Birtney hier ist, weh zu tun.

„M-Mason~"

Ich balle meine Hand zur Faust und stehe unbewusst auf und laufe zu meiner Tür.

So geht das nicht weiter.

Kopfschüttelnd mache ich mich also auf den Weg zu Masons Zimmer. Ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden, reiße ich die Tür auf wissend, dass die zwei Älteren gerade Sex haben.
Sofort höre ich ein genervtes Keuchen, das eindeutig von Britney ist.

„Was ist los, Melody?", fragt Mason seufzend und setzt sich hin.

Ich spüre, wie mir leicht warm wird, als ich bemerke, dass Mason gerade nackt vor mir steht, aber kurz darauf fällt mir wieder ein, dass da ein gewisses Mädchen liegt, das für meine Eifersucht und Wut auf das weibliche Geschlecht eine große Verantwortung trägt.

„Es tut mir leid dich bei deinem Akt zu stören, Mason, aber ich würde dich bitten leiser zu sein, denn ich bin...ich bin...ich bin mitten in einem Telefonat."

Mason hebt auf meine Bitte hin seine Augenbraue und legt seinen Kopf schief.

„Und mit wem genau telefonierst du?"

Schluckend schaue ich auf meine Füße und suche nach einer plausiblen Erklärung.

„Mein Freund.", platzt es aus mir heraus.

Verdammt, Melody!

„Dein Freund?", fragt Mason nochmal nach.

„Ja.", gebe ich nun selbstsicher von mir und schaue meinen Gegenüber wieder in die Augen.

„Achso.", gibt Mason nur von sich, während er kurz die Augenbrauen hebt.

„Wir werden uns bemühen leiser zu sein.", murmelt er und dreht sich wieder zu Britney, die das ganze still beobachtet hat.

Ohne nochmal auf mich zu achten, stößt er in die, was sich genauso anfühlt als würde er mir mit seinen Fäusten direkt in die Brust schlagen.
Den Kloß, der sich aus einem unerklärlichen Grund in meinem Hals gebildet hat, versuche ich runterzuschlucken.
Mit glühenden Wangen schließe ich die Tür und lehne mich dann mit brennenden Augen an sie.

Wieso trifft mich das denn jetzt so?

„Na?", kommt es aus irgendeiner Ecke des Flures, sodass ich zusammenzucke und mit pochenden Herzen in die Richtung schaue, um dann meine Mutter zu sehen, die an der Wand gelehnt jede meiner Bewegungen mustert.

„Was machst du hier?", frage ich sie.

„Ich lebe hier?", antwortet sie mir eher fragend.

„Ahja.", gebe ich nur von mir und schaue sie nur monoton an.

„Können wir reden?", fragt sie und schenkt mir ihren ‚I-have-some-tea' Blick.

„Okay.", sage ich nur und folge ihr in mein Zimmer.

Meine Mutter und ich setzen uns auf das Bett und sofort schüttelt sie stöhnend den Kopf.

„Ich hasse diese Göre.", knurrt sie und schaut mich mit einem genervten Gesichtsausdruck.

Kichernd nicke ich und wedele mit der Hand.

„Du bist nicht die Einzige.", versichere ich ihr.

„Sie ist einfach so respektlos und denkt sie wäre der Chef im Haus.", redet sie drauf los.

„Sie ist ein schlechter Umgang für Mason und ihm scheint das gar nicht auszufallen."

„Ich weiß, was du meinst.", murmele ich betrübt und muss an heute Morgen und auch an eben denken.

Er ist so anders.

„Er ist so anders.", spricht meine Mutter meine Gedanken aus.

„Er spricht kaum mit uns und wenn dann ist er entweder unhöflich und schroff oder er redet viel zu nett, sodass es schon wieder eklig wirkt. Es ist nie etwas dazwischen.", erklärt meine Erzeugerin, die sich nun auf meinem Bett breit gemacht hat und an die Decke schaut.

„Hast du seinen müden Blick gesehen? Sie tut ihm nicht gut und das macht nicht nur mir, sondern auch Mike Sorgen."

Genau in dem Moment, als meine Mutter ihren Freund erwähnt, klopft es an der Tür, was uns beide ertappt zur Zimmertür schauen lässt.

„Wenn man vom Teufel spricht.", sagt meine Mutter belustigt und strahlt Mike an.

„Ist das hier eine Lästerstunde, oder so?", fragt er, während er sich die Arme verschränkend an den Türrahmen lehnt.

„Ja."

„Nein.", sprechen meine Mutter und ich gleichzeitig aus, was uns verwirrt den jeweils anderen anschauen lässt.

„Wir reden über du-weißt-schon-wen.", erzählt dann meine Mutter und macht eine Kopfbewegung nach rechts, was wohl auf Masons Zimmer deuten soll.

„Das ist super, denn ich wollte mich gerade über sie aufregen bei dir.", sagt Mike und kommt auf uns zu, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hat.

„Wow, Mike.", lache ich und klatsche.

„Du wurdest eindeutig von meiner Mutter infiziert."

Sie schaut mich auf meinen Satz hin total empört an und verschränkt die Arme.

„Was soll das denn heißen?", fragt sie woraufhin ich meine Augenbraue hebe.

„Kein Mensch lästert so wie du, Mutterherz."

Angesprochene wird auf mein Urteil rot und schaut dann lächelnd auf ihre Hände.

„Es gibt einfach viel zu viele Menschen, die Sauerstoff verbrauchen und diese Britney gehört auf jeden Fall dazu.", erklärt sie sich und streckt mir dann die Zunge raus.

„Da hat deine Mutter aber sowas von recht.", sagt Mike und verdreht die Augen.

„Ich hasse sie.", knurrt er und streicht sich durch die Haare.

„Wirf sie raus.", gebe ich hoffnungsvoll von mir und schmolle, als Mike den Kopf schüttelt.

„Das kann ich Mason nicht antun. Er würde mich sonst noch mehr hassen als er es so schon tut.", murmelt er betrübt und schaut meine Mutter mit müden und betrübten Lächeln an.

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Bischell familienlästern. Wir kennen es.

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt