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Melody p.o.v.

Ich schaue kurz zum Tisch, an dem meine mum und die anderen sitzen. Alle schauen verwirrt zu mir, was ich in dem Moment ausblende. Ich laufe - so gut, wie es geht in den Schuhen und in dem Kleid - Mason hinterher, der irgendwo verschwunden ist.
Ich gehe die Treppe hoch, die ich gefunden habe, als ich in einen der Flure abgebogen bin.
Ich gehe etwas weiter und bleibe stehen, als ich eine männliche Gestalt sehe, die an dem Geländer des Balkons angelehnt ist und eine Zigarette raucht. Ich schlucke einmal, während ich tief Luft hole und mit langsamen Schritten zu Mason gehe.

„Mason?"

Angesprochener dreht sich nicht um, sondern nimmt einen starken Zug von der Zigarette. Als ich neben Mason stehe, schaue ich mir für kurze Zeit sein schönes Seitenprofil an, bis ich ihm das Gift aus der Hand reiße und einfach runterschmeiße.

"Was soll das?", zischt Mason und schaut mich genervt an.

Das war's mit seiner guten Laune.

„Mason, e-es tut mir leid, wenn ich einen bestimmten Punkt in dir getroffen habe. Ich habe nicht nachgedacht."

Mason antwortet nicht, sondern schaut mich mit einem komischen Blick an, den ich nicht wirklich deuten kann, aber in dem Moment auch eigentlich komplett ausblende.
Gerade geht es mir darum, dass Mason mich nicht hasst.
Auch wenn er ganz schön viele Scheiße gemacht hast, ist es mir aus einem unerklärlichen Grund wichtig, dass er mich nicht...abweist? Hasst? Auch wenn ich nicht sein größter Fan bin und mich eigentlich Tag ein Tag aus über den Älteren aufrege.

Seufzend rede ich weiter und das auch immer noch außer Atem:"Ich hätte erstmal an mich denken sollen. Es ist auch Scheiße für mich, wenn mein Vater erwähnt wird. Es tu-"

Ich werde von Masons Lippen unterbrochen, die sich ganz plötzlich auf meine legen.
Als ich dies dann eine Sekunde später bemerke, bricht in mir sofort ein Gefühl von großer Begeisterung aus, die eigentlich nicht da sein sollte, aber ich kann nicht anders, als mich irgendwie darüber zu freuen, dass der Braunhaarige nich küsst. Vor allem, wenn alles kribbelt und mein Körper sich fast schon schwerelos anfühlt.
Mein Körper scheint jedoch paralysiert zu sein, denn auch wenn es in mir verrückt spielt, scheine ich physisch keine Reaktionen zu haben.
Meine Hände in der Luft und meine Augen weit aufgerissen.
Meine Lippen, die Mason an seine gepresst hat und meine Wangen, auf denen seine Hände liegen, glühen. Einige Male blinzele ich ungläubig und versuche durch die Nase Luft zu holen, was nach kurzer Zeit dann auch klappt. Meine Beine, die zu Wackelpudding geworden sind, sowie auch mein Herz das wie ein Rennauto gegen meine Brust rast, kriege ich dennoch nicht in den Griff.

Ich schließe nun nach kurzer Zeit meine Augen und lege meine Hände in den Nacken des Jungen vor mir, während ich langsam und zögernd anfange den Kuss zu erwidern.

Oh Gott.

Sehr wahrscheinlich hört Mason meinen unnatürlichen Herzschlag, der nur wegen ihm verrückt spielt. Der Kuss ist weniger stürmisch, sondern ruhig und vorsichtig.

"Ich hab's doch gesagt!", schreit eine Person, die dafür sorgt, dass wir uns geschockt voneinander lösen.

Ich schaue mit großen Augen zu der Stimme, die keinem anderen als Amy gehört, die neben Jackson steht. Jackson, der uns beide geschockt anguckt, reicht seiner Mutter einen Zehner, den sie lächelnd in ihren BH stecken.

Ich spüre, wie mir ungewollt die Hitze ins Gesicht steigt und ich schnell auf den Boden schaue.

Peinlicher geht es wirklich nicht.

"Das kann doch nicht euer Ernst sein.", murmelt Mason und fährt sich über sein Gesicht.

"Amy, erstens läuft nichts zwischen Mason und mir.", fange ich, nachdem ich kurz stark Luft geholt habe, an sofort hysterisch zu erklären.

Ich schaue zu Mason, der kurz humorlos auflacht und die Hände in die Hosentasche steckt.

"Zweitens flehe ich dich an. Sag nichts davon Mike oder meiner mum.", flehe ich sie an.

Sie wedelt mit ihrer Hand und bestätigt uns, dass sie nichts sagen wird.

"Jackson und ich werden schweigen wie ein Grab. Macht euch keine Sorgen. Wir gehen jetzt runter und ihr kommt dann bitte nach. Knutscht nicht nochmal rum, denn dein Lippenstift wird davon zerstört. Ich würde dir empfehlen nochmal ins Badezimmer zu gehen, Melody, denn du siehst ganz schön aufgewühlt aus. Mason Schatz, deine Lippen schwillen sehr schnell an, also rate ich dir auch es dabei zu belassen.", sagt sie, bevor sie sich umdreht und geht.

Jackson bleibt noch einen Moment stehen, zwinkert seinem jüngeren Cousin zu und folgt seiner Mutter wieder in den Saal, wo auch gerade alle anderen warten.

Als die zwei weg sind, schlucke ich trocken auf und drehe mich zu Mason, während ich mir dabei nervös die Hände aneinanderreihe.
Mason wendet seinen Blick auch zu mir und schaut zu mir runter.

"Wir sollten nach unten.", murmele ich und kratze mich am Unterarm.

"Sollten wir.", erwidert er und kommt mir wieder einen Schritt näher.

"Mason, du hast Amy gehört.", flüstere ich und schaue runter zu seinen Lippen.

"Mhm.", erwidert er nur und beugt sich zu mir runter, um seine wunderschönen und wohlgemerkt weichen Lippen auf meine zu legen.

Bevor ich den Kuss dann auch erwidern kann, löst sich Mason schon von mir und nimmt meine Hand in seine, sodass wir zusammen wieder nach unten können.

———

AAAAAAAAAAAAAAAAH
IT HAPPENED

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt