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Zweiter Tag der Lesewoche
(Dienstag)

Melody p.o.v.

"Und es ist wirklich okay, wenn ich bei dir übernachte?", fragt Kyle unsicher und guckt mir dabei zu, wie ich gerade mit meinem Schlüssel die Haustür öffne.

"Den Einzigen, den das eventuell aufregt, ist Mason. Wir gehen ihm einfach aus dem Weg und gut is."

Kyle nickt nur und zieht sich genauso wie ich dir Schuhe aus.
Mein bester Freund geht sofort hoch mein Zimmer zu und schmeißt sich auf mein Bett.

"Woher wusstest du, dass mein Zimmer hier ist?", frage ich ihn deutlich irritiert, da Kyle noch nie hier war.

"Weil Masons Zimmer nebenan ist."

"Und woher weißt du, wo Masons Zimmer ist?"

Kyle schluckt und schaut mich nachdenklich an.

"Weil ich schonmal hier war."

„Echt?"

Kyle nickt nur mit zusammengepressten Lippen und ich merke schon, dass er ungern darüber reden will, weswegen ich es auf sich beruhen lasse. Es ist schon sehr auffällig, dass die beiden sich so schnell voneinander provozieren lassen und wahrscheinlich schon früher etwas passiert ist.
Ich würde schon gerne wissen, was genau passiert ist, aber ich halte lieber fürs erste den Mund.

"Melody, es tu-Was macht das denn hier?", ruft Mason wütend, nachdem er Kyle erblickt hat, der entspannt auf meinem Bett sitzt.

Seine Nase sieht geschwollen aus und ich denke mal, dass meine mum das behandelt hat, denn das sieht stark nach ihrer Handschrift aus. Das heißt sie hat eigentlich nichts gemacht, weil sie keinen Nerv für Verletzungen und Blut hat.

"Er übernachtet hier, weil er mein bester Freund ist.", erkläre ich und hoffe, dass er endlich wieder verschwindet.

Der Tag hat mit ihm wirklich gut angefangen und ich bin Mason auch sehr dankbar für gestern Nacht, aber ich will gerade alleine Zeit mit Kyle verbringen und habe wirklich keinen Nerv für einen Streit zwischen Mason und Kyle.

Mason will gerade etwas einwenden, aber da höre ich schon die Stimme meiner Mutter, die uns nach unten ruft, damit wir noch eine Kleinigkeit essen.

"Komm mit, Kyle.", fordere ich ihn auf.

Wir gehen zu Dritt runter, Mason weit hinter uns, und meine Mutter schaut mich verwundert an, da sie einen Besuch meinerseits bestimmt nicht erwartet hat. Außerdem sehe ich bestimmt gruselig mit meiner geröteten Nase und meinen geschwollenen Augen aus. Kyle sieht im Gegensatz zu mir besser aus, aber er selbst hat auch was abbekommen. Rote Augen vom Weinen und einen leichten lila Fleck am Kiefer, der wahrscheinlich noch dunkler wird in den nächsten Tagen.

"Wer ist denn unser netter Gast?"

"Das ist Kyle.", sage ich und setze mich auf meinen Platz.

Kyle lässt sich neben mir nieder und funkelt Mason belustigt an, der auf der anderen Seite Platz nimmt und uns wütend anstarrt.

Die beiden können es echt nicht lassen.

Natürlich stehe ich auf Kyles Seite, denn er ist immerhin mein bester Freund, aber es kommt keinem zu Gute, wenn die beiden sich bekriegen.

"Mason, ist alles okay mit dir?", fragt meine Mutter nach, der die Blicke anscheinend nicht entgangen sind.

"Ja.", knurrt er und kassiert für seinen Ton sofort einen bösen Blick von Mike.

Meine mum stellt einen Teller vor Kyle, der sich vorbildlich bedankt, bevor auch sie sich hinsetzt und anfängt zu essen. Einige Zeit ist es still, aber meine Mutter bricht die Stille, indem sie sagt:"Mason hat mir schon erzählt, wieso ihr zu spät seid, was natürlich nicht okay ist, aber jetzt erstmal etwas anderes. Was läuft da zwischen euch beiden, wenn ich fragen dürfte?"

Ich schaue meine Mutter entsetzt und mit weit aufgerissenen Augen an.

Wie kommt sie jetzt darauf?!

"Mu-"

Ich werde durch eine Hand unterbrochen, die sich auf meine legt und leicht zudrückt.

Das kann echt nicht gut gehen.

"Ich möchte Sie nicht anlügen, Miss Sydney."

"Bitte, nenn mich Lorena und duze mich.", bittet meine mum, bevor Kyle fortfahren kann.

"Melody und ich sind zusammen. Wir führen eine unfassbar tolle Beziehung miteinander."

Ich drehe schockiert meinem Kopf zu Kyle, der anscheinend mehr als zufrieden mit seiner Aussage ist.
Ich schiele zu den Anderen am Tisch und schlucke schwer. Mason hat seine Hände zu Fäusten geballt. Seine braunen Augen wirken nun schwarz durch seine erweiterten Pupillen. Sie spucken Kyle und mir regelrecht die Verachtung und Wut vor die Füße.

Meine mum scheint sehr erfreut von dieser Nachricht zu sein, was man von Mike nicht so erwarten kann, der misstrauisch zu Kyle guckt.

"Wie lange seid ihr schon zusammen?", fragt meine mum gerade hinaus.

"Seit gestern. Das ist auch der Grund, warum wir heute so spät gekommen sind.", sagt Kyle gelassen und zwinkert meiner mum mit einem perversen Grinsen zu.

Ach du Scheiße.

Zitternd ausatmend schaue ich auf meinen Teller.

Das ist eindeutig zu viel an einem Tag. Hätte mein Leben nicht einfach wie das von jedem anderen sein können?!

"Du hast eben noch gesagt, dass er dein bester Freund sei und nun redest du hier von Beziehung.", knurrt Mason, der eben noch still war.

"Halt dich da raus.", fauche ich Mason an.

„Wie soll ich mich da rausha-"

"Alter, komm Mal runter von deinem Tripp. Das war nur ein Witz. Ich und Melody sind nur Freunde.", mischt sich Kyle ein und unterbricht Mason somit genervt.

Mason macht große Augen und geht nach einigen Sekunden der Stille schnaufend aus dem Esszimmer. Man hört nur noch wie die Haustür mit einem Knall ins Schloss fällt.

———

Hola!
Da war das 21. Kapitel und ich muss zugeben, dass ich richtig stolz auf mich bin. Ich hatte das Kapitel schon geschrieben, aber anscheinend war eine gewisse Person - also ich - zu dumm, um das scheiß Kapitel zu speichern. Das heißt, dass ich gerade alles nochmal schreiben musste, was mir einerseits Spaß gemacht hat, aber mich andererseits ganz schön viel Nerven gekostet hat.

Wie auch immer ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, auch wenn ich es persönlich hasse. Das ganze Buch - wie mein Deutschlehrer heute gesagt hat, als ich etwas gesagt habe - IsT fÜr DiE tOnNe.

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt