Melody p.o.v.
Ich gähne müde auf, als Mike die Haustür öffnet und die Koffer ins Haus bringt, bevor wir auch eintreten.
„Ich geh jetzt schlafen. Auf niewieder sehen.", murmele ich und will gerade den ersten Schritt zur Treppe machen, aber werde von meiner Mutter aufgehalten.
„Mel, bring doch wenigstens deinen Koffer hoch. Dein Vater und Mason müssen wirklich nicht auch noch deinen mitnehmen."
Ich schenke meiner Mutter einen etwas entsetzten Blick, als sie wieder Mike als meinen Vater bezeichnet.
Das kann doch nicht wahr sein.
„Ich mach das schon, Lorena. Geh schlafen, Melody.", mischt sich Mason ein, der kurz zu mir schielt und dann wieder zu meiner Mutter schaut.
Diese seufzt nickend und schaut zu Mike, der kurz vor dem Einschlafen ist.
„Du bist wirklich ein toller Bruder, Mason.", sagt meine Mutter, was mich nun hellwach die Augen aufreißen lässt und mich einige Sekunden später schuldbewusst den Kopf senken lässt.
Bruder.
Ich schaue kurz zu Mason, der seine Hand zur Faust geballt hat und blitzschnell die Koffer in die Hand nimmt und an mir vorbeigeht.
Ich schlucke leise und folge Mason nach oben in mein Zimmer, wo er gerade meinen Koffer seufzend abstellt und sich mit einem müden Blick zu mir wendet.„Das, was vorgestern passiert ist, war ein großer Fehler."
Ich verspüre wie sich meine Brust bei Masons Worten zusammenzieht und meine Beine etwas weich werden.
Ich würde mich jetzt am liebsten einfach auf mein Bett schmeißen und in mein Kissen schreien.
Trotzdem weiß ich, auch wenn mir der Gedanke auf komische Art und Weise nicht gefällt, dass das, was passiert ist, ein sehr großer Fehler war. Ein sehr, sehr Großer.„Ja.", hauche ich und schaue auf meine Füße, die von meinen verschiedenfarbigen Socken bedeckt sind.
„Aber noch eine Sache."
Ich hebe meinen Blick und mache große Augen, als Mason langsam auf mich zukommt.
„Wieso hast du den Kuss erwidert?"
Meine Augen werden, wenn das geht, noch ein Stück größer und ich schlucke hart.
Fuck, Melody. Wieso hast du den Kuss erwidert?!
„Hm?"
„Wieso hast du mich geküsst?", erwidere ich und Mason lacht sarkastisch auf und lehnt sich vor.
„Weil du verdammt heiß bist und ich mich schon seit langem danach sehne. Außerdem hatte ich lange keinen Sex mehr."
Das ist doch jetzt nicht sein Ernst.
Ich schüttele entsetzt den Kopf und spüre, wie sich der Kloß in meinem Hals bildet.
„Geh.", hauche ich und Masons Blick ändert sich von lächelnd sofort zu einem verwirrten.
„Was?"
„Geh.", zische ich mit mehr Nachdruck und mache ihm Platz, damit er aus meinem Zimmer verschwindet.
„Was ist los? Das war ein Kompliment", fragt Mason und will seine Hand auf meine Schulter legen, aber genau in dem Moment kommen mir die Tränen hoch, die ich versuche wegzublinzeln.
„Geh einfach. Ich bin müde und du bist ein Arschloch."
Mason schnaubt und geht an mir vorbei, wobei er die Zimmertür laut zuknallt und mich somit alleine lässt. Als ich merke, dass ich nun komplett alleine bin, fühlt es sich so an als würde die Mauer reißen und das Wasser fließen. Ich schluchze leise auf und stampfe mit dem Fuß auf den Boden, als ich das starke Stechen in der Brust und in der Magengegend verspüre.
Ich bin nur ein Zeitvertreib? Ich bin nur da, weil er keinen Sex hatte?
Ich streiche mir die Tränen weg, was nicht bringt, da sie sofort von weiteren ersetzt werden.
Wieso muss mir das passieren? Wieso habe ich das zugelassen? Wieso bin ich so naiv?
Ich ziehe mir mit Tränenüberströmten Gesicht mein T-Shirt aus und nehme mir das lange T-Shirt von Henry.
Wieso ist er so ein Arschloch?
Ich ziehe mir meine Leggings aus und schmeiße mich auf mein Bett, wo ich mir mein Kuscheltier an die Brust drücke und mich leise selbstbemitleide.
Seit wann bin ich so naiv? Wieso dachte ich, dass ich etwas anderes für Mason bin? Wieso will ich überhaupt was besonderes für ihn sein?!
Ich schließe die Augen und rolle mich zu einer Kugel. Ich verziehe das Gesicht und lasse die Tränen meine rechte Schläfe runterlaufen.
Wieso dachte ich, dass ich für Mason anders bin? Wieso dachte ich das?
Mir geht die Frage die ganze Zeit über durch den Kopf und obwohl ich müde bin und eigentlich schlafen sollte, kann ich es nicht. Nicht einmal das grelle Licht und die kühle Luft, die mich umgibt, stehen gerade im Vordergrund...
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GUYS WIR HABEN 100k GESCHAFFT AND I AM REALLY PROUD 💖💖
Das Kapitel ist eigentlich nicht wirklich perfekt, um das zu feiern aber wir wollen ja nicht so sein und trotzdem etwas hochladen. Weil ich euch wirklich wirklich dankbar bin. 💖💖
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Mister Fuckboy
Teen FictionAls die sechzehnjährige Melody von New York zum Lover ihrer Mutter zieht, weiß sie noch nicht, was sie in Los Angeles erwartet. Sie muss für ihren Umzug so einiges hinter sich lassen, was sie aber nichtsahnend auf sich nimmt, um ihre Mutter glückli...