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Dritter Tag der Lesewoche
(Mittwoch)

Melody p.o.v.

Mit nassen Haaren, einem schwarzen Sweater von Henry und einer Stoffhose mit Rehen drauf, lege ich mich auf mein Bett, während Henry sich die Ohren sauber macht.

„Wir waren aber echt lange in dem Pool.", murmelt der Ältere und schaut auf meine Uhr, die 22:45 schlägt.

„Mhm.", gebe ich nur von mir.

Gähnend schmeißt Henry sein benutztes Stäbchen weg und legt sich zu mir, wobei er die Decke über unsere Körper zieht.

„Das Licht.", sage ich, nachdem ich mich auf die Seite zu ihm gedreht habe.

Augenverdrehend stöhnt Henry auf und setzt sich auf.

„Arbeitet Lorena?", fragt Henry und schaut mich an.

„Steh auf und mach das Licht aus.", sage ich belustigt, weil ich weiß, dass er meine Mutter rufen würde und lache laut auf, als der Ältere laut furzt, während er zum Lichtschalter geht.

„Boah, Henry.", keuche ich lachend und halte mir die Nase zu, als der Geruch bei mir ankommt.

„Was habe ich gegessen?", fragt er sich selber grinsend und schmeißt sich auf mich.

Kichernd drücke ich ihn von mir runter und hebe die Decke an, damit er sich zu mir legt, was Henry auch tut.

„Ich mag dein Bett.", murmelt Henry und schaut in mein Gesicht.

Es ist überraschend hell, was wahrscheinlich am Vollmond liegt, sodass man den jeweils anderen sehen kann.

„Ich mag mein Bett auch. Es ist groß und weich."

Henry summt zustimmend und kuschelt sich, wie ein kleines Kind, an meine Brust.

„Also...spill some tea.", murmelt Henry und schaut zu mir hoch.

Ich schlucke und gebe ein leises, gezwungenes Lachen von mir.

„Ich habe dir eigentlich nichts zu sagen. Du hast mir überhaupt nichts erzählt. Was ist so los in New York?"

„Also erstens wissen wir beide, dass dich das nicht interessiert, was dort abgeht, weil du die alle nicht magst. Und zweitens hast du mir sehr wohl was zu sagen. Ich bin gerade mal zwei Tage oder so hier und ich fühle mich wie in einem schlechten Film mit zu viel Drama."

Lächelnd schüttele ich den Kopf und wende mein Gesicht der Decke zu, wobei ich Henry weiterhin in meinen Armen halte.

„Was hat es mit Britney und Mason auf sich? Was läuft da mit Malik und Kyle? Was ist mit Cole und Anastasia? Was ist mit dem Vater Problem mit Mike und wie gechillt ist bitte deine Schule, dass du nie Hausaufgaben aufhast? Wie kann es sein, dass...okay, nein, das sind wir gewohnt, dass du alleine Zuhause bist."

„Wow.", gebe ich nur von mir und schlucke kurz, bevor ich anfange zu reden.

„Mason und Britney sind ein Paar. Das weißt du. Die Beziehung ist meiner Meinung nach nicht gut. Für beide nicht. Für alle nicht, eigentlich."

Die Zähne zusammenbeißend versuche ich nicht an die zwei zu denken, sondern versuche mich auf Henry zu konzentrieren, der nicht jeden Tag da ist und mit dem ich die Zeit genießen sollte.

„Malik und Kyle machen immer mal wieder komische Bemerkungen, wie du wahrscheinlich schon gemerkt hast. Irgendwie kommen die, aber nicht voran."

„Warum?"

„Kyle ist irgendwie zu schüchtern. Hat sich aber mit dem Gedanken angefreundet, dass er schwul ist. Er hat sich geoutet bei seinen Freunden. Malik ist einerseits Masons bester Freund und andererseits...keine Ahnung.", ich atme tief durch und schließe meine Augen, „Ana und Cole schreiben, aber mehr ist da noch nie passiert, soweit ich weiß. Beide sind zu schüchtern. Ana ist noch nicht ganz über die Sache mit ihrem Ex hinweg."

„Ich mag Ana.", flüstert Henry.

Lächelnd nicke ich zustimmend und streiche Henry durch sein braunes Haar, das noch leicht feucht ist.

„Mike und ich verstehen uns gut. Ich will ihn nicht dad nennen. Das wäre eklig, aber ich mag ihn. Was meine Schule betrifft...Die geben wirklich wenig Hausaufgaben auf.", erkläre ich und setze mich etwas verwirrt auf.

„Und mit Aufenthalt und sowas haben die es auch nicht...Oha, das ist voll geil.", sage ich, nachdem mich die Realität trifft.

Henry macht auf und fängt dann an zu schmollen.

„Das ist unfair."

„Bitch, mit den Kopfschmerzen, die mir Mason bereitet, ist das überhaupt nicht unfair.", erzähle ich und lasse mich wieder auf den Rücken fallen, als Henry mir wissend zunickt und mich nun im sitzen mustert.

„Sei ehrlich."

„Was?", frage ich und schaue ihn mit gehobenen Brauen an.

„Sei bitte ehrlich."

„Ja."

„Schwör."

„Ich schwöre."

„Schwör auf unsere jahrelange Freundschaft, die auf Liebe und Fürzen beruht."

Kichernd nicke ich.

„Ich schwöre auf unsere jahrelange Freundschaft."

„Lüg mich nicht an. Dir braucht nichts unangenehm zu sein. Ich bin dein bester Freund. Dein Seelenverwandter. Dein Prinz. Deine erste Liebe. Dein Bruder. Dein Therapeut. Dein Retter in der Not. Dein Kim Taehyung."

Ich verdrehe die Augen und mache eine fortfahrende Bewegung mit meiner Hand.

„Was auch immer es ist, ich werde nicht lügen."

„Okay."

Ich hebe meine rechte Augenbraue und schaue Henry abwartend an.

„Empfindest du etwas für Mason? Irgendwas?"

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AISH

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt