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Melody p.o.v.

Mit breitem Grinsen schaue ich meiner Mutter und Mike beim Lachen und Flirten zu.
Meinen Blick langsam abwendend suche ich nach meinem besten Freund und meinem Schwarm, die seit einer halben Stunde irgendwo hin verschwunden sind und sich danach nicht mehr blicken lassen haben.

„Leute, bald ist es soweit. Das neue Jahr. Nur noch fünfzehn Minuten. Seid vorbereitet und gespannt auf das Feuerwerk, das euch erwartet.", ruft der DJ ins Mikrofon und erntet dafür laute Rufe und Klatschen.

„Das wird toll.", höre ich hinter mir und wende mich zu Amy, die sich mit strahlenden Lächeln und einer Sektflasche neben mich stellt.

„Glaub ich auch. Das ist das erste Mal, dass ich Silvester mit mehr Menschen als nur Henry feier."

„Was ist mit deiner Mutter?"

„Ob du's glaubst oder nicht, meine Mutter und ich haben kaum miteinander geredet und uns fast nie gesehen, bevor sie Mike kennengelernt hat."

„Und dein dad?"

„Der ist tot.", sage ich nur.

„Aber er war ja davor da."

Schulterzuckend streiche ich mir über meine unbedeckten Arme und nicke.

„Ja, schon, aber...ja.", kommt es nur von mir.

„Tut mir leid, wenn ich dich damit verletzt habe, Mel.", entschuldigt sich Amy, als ich leicht bedrückt auf meine Nägel schaue.

„Alles gut. Ich sollte sowieso langsam darüber hinwegkommen.", murmele ich und schaue mich wieder nach Mason und Henry um, die immer noch nicht zu sehen sind.

„Weißt du, wo Mason und Henry sind?"

„Ich glaube, die sind oben."

„Es gibt ein oben?"

„Ich glaube nicht, dass das ein korrekter Satz war, aber ja. Da sind Badezimmer. Auf dem Dach werden auch die ganzen Feuerwerke abgeschossen."

„Und was machen die da?"

„Keine Ahnung, aber du solltest vielleicht selber gucken gehen."

Mit gehobener Augenbraue blicke ich zu Amy, die mich mit einem Grinsen mustert und nicke.
Ich mache mich also auf den Weg nach oben und schaue kurz auf die Uhr, um dann leicht erschrocken festzustellen, dass in fünf Minuten das neue Jahr beginnt.

Wie lange habe ich denn bitte mit Amy geredet?

Die Treppe steigend schaue ich mich etwas unwohl um, da dieser Teil viel dunkler ist als unten.
Etwas unwohl rufe ich Henry an und seufze, als er auch direkt annimmt.

„Was gibt's?"

„Wo bist du?"

„Oben mit Mister Fuckboy. Komm her."

„Ja, wo oben?", frage ich, während ich ich mich einmal im Kreis drehe.

„Hier."

Ich zucke erschrocken zusammen, da ich die Stimme nicht erwartet habe und drehe mich zu meinem besten Freund, der gerade auflegt.

„Wo ist Mason. In vier Minuten fangen die Feuerwerke und so an.", erkläre ich, während ich mich einmal umsehe, um vielleicht Masons schönes Gesicht zu sehen, was aber ein vergeblicher Versuch ist.

„Du gehst jetzt den Gang entlang und machst du schwarze Tür am Ende auf. Gehst du Treppe hoch und siehst dann Mason.", erzählt mir Henry ganz genau, während er mit tiefen Atemzügen und einem komischen Glitzern in den Augen seine Unterlippe förmlich abbeißt.

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt