Fünfter und letzter Tag der Lesewoche
(Freitag)Melody p.o.v.
„Pff, das...das ist...vielleicht."
Henry zieht seine linke Augenbraue hoch und formt seine Augen zu Schlitzen.
„Vielleicht? Also erstmal...wie?! Er ist ein Arschloch. So ein großes Arschloch und ich kenne ihn noch nicht einmal richtig. Außerdem hat er eine toxic Freundin. Wahrscheinlich ist er selber total toxic. Er ist ein Fuckboy. Die Menschen sollten ihn nicht Mason nennen, sondern Mister Fuckboy, denn Mister Fuckboy ist ein Fuckboy, der nicht bei seinem Namen angesprochen werden sollte, weil er so eklig und so seltsam ist...aber ich habe gesagt, ich verurteile dich nicht.", redet sich Henry in Rage, wobei ich mit offenem Mund zuhöre und immer mal wieder die Augen verdrehe,"was heißt also ‚vielleicht'?"
„Willst du mich veraschen?", frage ich lachend und versuche nicht auf seine letzte Frage einzugehen.
„Nein.", antwortet Henry schnippisch und legt sich neben mich.
„Also was heißt nun ‚vielleicht'?"
Ich schlucke und räuspere mich, während ich die unangenehme Wärme unterdrücke, die sich in mir breit macht.
„Keine Ahnung. Du hast gefragt, ob ich irgendwas e-em-empfinde.", ich breche kurz ab und versuche nicht allzu sehr zu cringen, „heißt aber nicht, dass ich verliebt bin oder so."
„Ach wirklich?", geht Henry dem nochmal nach und stützt sich mit seinem Arm ab.
„Ja?", gebe ich unsicher von mir.
„Wie fühlst du dich, wenn du mit Mister Fuckboy bist?"
„Henry, ich bitte dich.", sage ich belustigt.
„Tut mir leid. Wahrscheinlich fühlst du dich jetzt scheiße.", murmelt er und kommt mir näher, bevor er seinen Arm um mich legt und sein Gesicht in meinen Haaren vergräbt.
„Rede einfach. Ich höre zu."
„Worüber soll ich reden?"
„Wie du dich fühlst. Was du an ihm magst. Keine Ahnung. Das alles halt."
„Wieso?", widerspreche ich.
„Mel.", knurrt Henry und fängt an runzuwinseln, was total erbärmlich ist und mich somit zum Lachen bringt.
„Ist ja gut."
„Dann fang an."
Ich atme tief durch und versuche mich zu beruhigen.
Ich streiche meine feuchten Hände an meiner Decke, die über die Körper von meinem besten Freund und mir liegt, ab. Mein Herz, das gegen meine Brust hämmert und mich nur nich nervöser macht, will nicht aufhören zu schlagen.„Ich werde nervös. Wenn...Wenn er da ist. Keine Ahnung.", nuschele ich und schließe die Augen.
„Er nervt mich, aber trotzdem bin ich...froh ihn zu sehen und es macht mich traurig ihn so zu sehen, wie er gerade ist und dass er diese hässliche Zicke bei sich hat...Er war mein erster Kuss. Er war schön und...fuck."
Ich atme zitternd ein und aus und öffne wieder die Augen.
„Er verwirrt mich und mit ihm passiert nur Scheiße...", erkläre ich und reibe mir dabei über mein Gesicht.
„Er kann auch so nett und toll sein. Ich...Ich hasse ihn.", knurre ich am Ende frustriert und setze mich auf.
Ich schaue aus meinem Fenster raus und versuche meine Gefühl und Gedanken zu ordnen, was irgendwie nicht funktioniert.
„Kriegst du Herzklopfen, wenn du ihn siehst?", fragt Henry leise und schaut mich im Liegen, das kann ich aus dem Augenwinkel sehen, an.
Nickend fange ich an mir meinen Fingern zu spielen und mustere mit gerunzelter Stirn den Mond, der uns etwas Licht schenkt.
„Feuchte Hände? Kribbeln im Bauch? Weiche Beine?"
„Ja.", antworte ich und zucke zusammen, als Henry sich aufrichtet und zum Lichtschalter läuft.
Verwirrt und überrascht schaue ich zu ihm hoch und mustere meinen besten Freund dabei, wie er durch mein Zimmer läuft und komisch mit den Händen rumfuchtelt.
„Das ist ja unglaublich.", haucht er und setzt sich auf den Boden, nur um dann wieder aufzustehen und mich mit Entsetzen im Gesicht anzusehen.
„Was hast du?", frage ich belustigt und auch etwas ängstlich.
„Mel, du bist doch nicht so dumm, um das zu verstehen. Du liest doch wohl Bücher."
Ich gebe nur ein gezwungenes Lächeln von mir und kratze mich am Kopf.
„Nicht oft."
„Aber so dumm kannst du doch nicht sein!", ruft er, sodass ich nun wirklich Angst bekomme und aufstehe.
„Was ist denn los?"
„Mel, du bist offensichtlich - sehr offensichtlich - in Mason verliebt."
———
AAAAAAAAAAAAAAAAAH I AM EXCITED SO EXCITED
DU LIEST GERADE
Mister Fuckboy
Teen FictionAls die sechzehnjährige Melody von New York zum Lover ihrer Mutter zieht, weiß sie noch nicht, was sie in Los Angeles erwartet. Sie muss für ihren Umzug so einiges hinter sich lassen, was sie aber nichtsahnend auf sich nimmt, um ihre Mutter glückli...