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Mason p.o.v.

Schluchzend und schweratmend bleibe ich an der Rezeption stehen und schaue zu dem Mann, der mich leicht verstört anguckt.

„Kann ich Ihnen helfen?"

„Melody- Melody Sydney-", hauche ich mit zitternden Händen und schlucke, als der Mann mir die Nummer des Zimmers nennt.

303.
303.
303.

Mit wackeligen Beinen gehe ich auf die Treppen zu und mache mich auf den Weg in den dritten Stock, in dem das Mädchen liegt, das mir so unfassbar wichtig ist.
Ich stocke, als ich die ganzen Leute sehe, die vor der Zummertür sitzen und schlucke, als ich das verheulte Gesicht von Kyle sehe.
Dieser hebt gerade seinen Blick und schaut mich durch seine roten Augen an, bis er aufsteht und mit geballten Fäusten auf mich zukommt.

„Das ist deine Schuld!", brüllt er und schubst mich gegen die Wand.

„Es ist alles deine Schuld. Wegen dir liegt sie da. Das ist deine Schuld!", ruft er und schluchzt laut auf, als Malik ihn von mir zieht und ihn in die Arme nimmt, bevor er ihm beschwichtigende Worte ins Ohr flüstert.

Verwirrt und mit leichten Schwindel schaue ich auf den Boden, während ich auf die Zimmertür zugehe.

„Nicht mehr als drei Leute.", haucht Anastasia, die mit verlorenen Blick auf den Boden blickt.

Schluckend kämpfe ich mit mir selbst, ob ich nicht trotzdem reingehen soll, um mit eigenen Augen zu sehen, warum Josh mit vielen Schluchzern und unvollständigen Sätzen am Handy erklärt hat, dass Melody im Krankenhaus liegt.

Stark blinzelnd, um den Schlaf von mir zu bekommen, antworte ich meinem Handy und bin hellwach, als ich ein lautes Schluchzen höre.
‚Melody-Mel-'
Verwirrt setze ich mich auf und und versuche zu verstehen, was mir Josh sagen will.
‚Was ist mit Melody? Warum weinst du? Was ist los, Josh?'
‚Krankenhaus- Melody Krankenhaus- Sie wurde von einem Auto- Angefahren-Tod-', schluchzend lässt sich Josh von sich selbst unterbrechen, wobei mir nicht die Geräusche im Hintergrund entgehen.
Ungläubig und voller Panik stehe ich auf, als ich das Wort ‚Tod' höre und nehme mir meine Hose, um sie mir überzuziehen.
‚Wo? In welchem Krankenhaus, Josh?', frage ich mit zitternder Stimme und greife nach meinem T-Shirt.
‚Kindred Hospital-'
‚Ich komme sofort.', erkläre ich, während ich mir die Schuhe anziehe.
‚M-Mason- Vielleicht- Vielleicht überlebt sie das nicht-'
Bei Joshs letzten Worten lege ich schluckend auf und versuche die Tränen zu unterdrücken, die sich langsam anbahnen.

„Ich muss darein.", hauche ich und mache die Tür auf.

Ich stoppe in meiner Bewegung, nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe und mit pochenden Herzen zu dem Mädchen im Bett schaue, das an mehreren Kabeln und Maschinen hängt, wobei ihre rechte Hand, die in einem Gibs ist, in der Hand von Henry liegt, der seinen Kopf auf die Matratze gelegt hat und leise vor sich hin schluchzt, während links von ihr ihre Mutter und Mike sitzen.

„Mason.", kommt es überrascht von Lorena, die anscheinend meine Schritte gehört hat.

Henry hebt seinen Kopf und schaut mich mit roten, wütenden Gesicht an.

„Was hast du hier verloren?", knurrt er mit kratziger Stimme und steht langsam auf.

„Du hast sie umgebracht.", ruft Henry und will auf mich zukommen, während ich weiter weg von meiner Familie stehe und die ganze Zeit über in Melodys Gesicht geschaut habe, deren Hals in einer Krause ist und Stirn bandagiert ist.

„Henry.", kommt es warnend von Lorena, die ihre Augen kurz zu Melody wandern lässt, sodass Henry sich angespannt wieder umdreht, um sich an Melodys Bett zu setzen.

„Komm her.", haucht Lorena und kommt langsam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu.

Etwas hilflos lasse ich zu, dass Lorena mich umarmt.
Gleich sofort, als ich ihre Arme um meinen zitternden Körper spüre, fange ich an leise zu schluchzen und lege meine Arme um die kleine Frau.

„Alles okay. Melody geht es - den Umständen entsprechend - gut. Es ist nicht deine Schuld.", flüstert sie, während sie mir über den Rücken streicht und versucht mich zu beruhigen.

„Wie-Wie ist das passiert?", flüstere ich nach Minuten, in der ich den Tränen freien Lauf gelassen habe.

„Sie wurde angefahren. Weil sie auf die Straße geschubst wurde.", antwortet Henry mit verbitterter Stimme für Lorena, die mir schluckend über den Arm streicht, als ich mich von ihr löse, um zu Henry zu schauen.

„Weißt du wer sie auf die Straße geschubst hat?", fragt Henry, während er lauter wird und mich mit drunker Miene mustert.

Mein schwaches Kopfschütteln lässt ihn sarkastisch auflachen und ebenfalls den Kopf schütteln.

„Deine Freundin. Deine Freundin war das.. Du- Du...Das hast Melody nicht verdient. Sie ist erst siebzehn und musste dem Tod in die Augen sehen. Sie war Tod!", brüllt Henry, nachdem er aufgestanden ist am Ende aufgewühlt und setzt sich schluchzend wieder hin.

Mit schmerzenden Herzen blicke ich gedemütigt auf den Boden und schüttele den Kopf.

Sie war Tod. Ich hätte sie verlieren können.

Das hast du schon, aber dieses Mal hättest du sie wirklich verlieren können.

„Ich wusste nicht- Ich hätte nicht wissen können, dass Britney-", gebe ich stotternd von mir, aber werde von Henry unterbrochen.

„Der blaue Fleck an deinem Augen spricht für sich selbst."

Mit geballten Fäusten atme ich tief durch und versuche ruhig zu bleiben, um keinen zu verärgern.

„Wo ist Britney?", frage ich leise.

Ich bringe sie um.

„Sie wurde festgenommen.", macht mein Vater zum ersten Mal den Mund auf.

„Zurecht.", fügt er hinzu.

Nickend schaue ich zu Lorena, die mit tränenden Augen wieder zu Melodys Bett geht.

„Sie wird das schaffen. Melody ist stark.", sagt Lorena.

„Als wenn du das wüsstest.", faucht Henry verbissen und legt seine Hand auf Melodys Oberschenkel.

Ungläubig schaut Lorena zu Henry uns schüttelt entsetzt den Kopf.

„Tut mir leid.", entschuldigt er sich leise.

„Das- Ich hab nur Angst und bin wütend. Ich weiß nicht, was ich machen soll.", erklärt er sich und legt seine Stirn auf die Matratze.

„Ist schon gut.", antwortet Lorena und bringt meinen Vater dazu aufzustehen.

„Wir gehen kurz raus und reden mit den anderen und auch mit den Ärzten. Fresst euch bitte nicht auf. Ich werde vielleicht Kyle und Anastasia reinschicken, auch wenn es bedeutet, dass ihr dann zu viert seid.", erklärt sie mit brüchiger Stimme und geht zur Tür.

„Bitte, benehmt euch. Für Melody.", haucht die Brünette, bevor sie aus der Tür tritt, die mein Vater daraufhin schließt.

———

GURLS MELODY LIEGT IM KRANKENHAUS und wir sind endlich Britney losgeworden 😌

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt