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Mason p.o.v.

Mein Vater klopft sanft an der Krankenzimmertür und öffnet diese sofort darauf.
Anstatt, wie erwartet, nur drei Personen zu sehen, steht da eine vierte, die kein geringerer als ein Arzt ist.

„Mike. Perfektes Timing.", sagt der Mann und mir wird sofort klar, dass die zwei sich irgendwie kennen.

„Hallo, Pablo."

Mein Vater und ich stellen uns zu Lorena, die neben Melodys Bett steht, während Henry auf der anderen Seite sitzt und mit tiefen Augenringen auffordernd zu dem Arzt schaut.

„Also...Melody hatte, nachdem sie von einem weißen Van, am 13. November, angefahren wurde, eine große Platzwunde, die genäht werden musste und von der sehr viel Blut entrinnen konnte, was dementsprechend zu einem Herzstillstand geführt hat. Die Patientin war für 3 Minuten tot, konnte aber wiederbelebt werden.
Sie hat außerdem einen gebrochenen Arm. Eine Gehirnerschütterung. Hat sich den Nacken verrenkt und noch einige Prellungen."

Die Zähne zusammenbeißend schlucke ich und schaue auf den schlafenden Körper.

„Sie wird spätestens in einem Monat wach sein-"

„Ein Monat?", frage ich entsetzt und unterbreche den Arzt somit.

Dieser nickt und seufzt.

„Sie hat, wie gesagt, viel Blut verloren und hat eine große Wunde am Hinterkopf. Melodys Körper muss sich davon erholen. Eine Nahtod Erfahrung ist nicht etwas, das nach einem Tag zu verarbeiten ist."

Schweratmend setze ich mich auf den Stuhl neben Melody und streiche mir durch die Haare.

„Können Sie uns was zu Britney und dem Fahrer sagen?", fragt Henry.

„Melody wurde auf die Straße geschubst. Von Miss Joaan, wie ihr ja wisst, die deswegen und wegen weiteren Straftaten festgenommen wurde. Der Fahrer, der zu schnell gefahren ist, wurde nicht festgenommen, aber musste einiges bezahlen und seinen Führerschein abgeben."

Mit zitternden Knien versuche ich nicht aufzustehen und nicht zur Polizei zu laufen, um auf Britney loszugehen, um sie dafür büßen zu lassen, was sie Melody angetan hat.

„Melody, schafft das. Es wird seine Zeit brauchen, bis sie sich wirklich erholt hat. Sie hat schon einiges geschafft.", erklärt er lächelnd und versucht uns alle zu ermutigen, was auch klappt, aber andererseits mich stark verwirrt.

Dasselbe hat die Krankenschwester gestern gesagt.

„Was hat sie schon durchgemacht?", frage ich genauso wie gestern und hoffe, dass ich eine Antwort bekomme.

„Ich hab dir gestern gesagt, dass dir das egal sein kann.", knurrt Henry wütend und schaut mich funkelnd an.

Ich schenke Henry nur einen kurzen Blick, bis ich mich wieder umdrehe und zu dem Arzt schaue.

„Auf jeden Fall werden wir uns mit aller Mühe um Melody kümmern. Falls etwas sein sollte, immer sofort Bescheid sagen."

„Gestern hat ihre Hand kurz gezuckt.", murmelt Henry.

„Ja, das ist nicht ungewöhnlich. Redet ruhig ab und zu miteinander oder auch mit Melody. Es ist zwar etwas seltsam, aber manchmal hören Patienten sowas oder bekommen es mit. Das hilft.", erklärt unser Gegenüber und lächelt meinem Vater an, der seine Hand auf meine Schulter gelegt hat, was ich überhaupt nicht bemerkt habe.

„Danke.", bedankt er sich woraufhin Pablo lächelnd nickt und das Zimmer verlässt.

„Heute kommen noch Kyle und Anastasia nach der Schule.", sagt Lorena zu meinem Vater, den ich hinter mir seufzen hören kann.

„Ihr müsst beide auch zur Schule.", murmelt mein Vater woraufhin ich aufstehe und mich zu ihm drehe.

„Ich hab die Schule verkackt. Es bringt nichts mehr."

„Du hast noch acht Monate, um reinzuhauen. Zwar wird dein Abschlusszeugnis nicht so wie erwünscht, weil du oft gefehlt hast, aber du kriegst das hin, Mason.", ermutigt mich mein Vater mit sanfter Stimme und strengen Blick.

Seufzend nicke ich und streiche mir über's Gesicht.

„Du auch, Henry. Du kannst nicht einen Monat lang die Schule verpassen."

„Ich hab mit meinem Vater geredet. Er mir versprochen, dass er das mit der Schule regeln lässt und meine Freunde mir Schulsachen schicken."

„Klausuren, wichtige Termine? Henry, du bist ein Junior nächstes Jahr fängt dein Seniorjahr an, du kannst das alles nicht verpassen. Sowas ist wichtig. Auch für's College.", erklärt ihm Lorena leicht verzweifelt.

„Melody verpasst das doch auch alles. Außerdem habe ich wie du schon gesagt hast noch ein weiteres Jahr vor mir. Mason zum Beispiel, oder Kyle die kommen auch und verbringen ihre Zeit hier. Ich fliege nicht zurück nach New York, wenn Melody mich braucht.", bockt Henry.

„Geh doch hier zur Schule.", murmele ich.

„Anastasia ist auch ein Junior."

„Das geht nicht so einfach, Schlaumeier.", zischt Henry und ich kann nicht anders als die Augen zu verstehen.

„Ich könnte das regeln, Henry. Wenn du hier bleiben willst und deine Eltern damit zufrieden sind, dann regel ich das für dich.", schlägt mein Vater vor.

„Okay.", antwortet Henry nach kurzer Stille.

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Luuuuul
Ich schreibe morgen Deutsch und habe einen Pädagogik Test geschrieben. Find ich nicht geil. Unterstütze ich ja mal gar nicht.

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt