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Mason p.o.v.

Auf die Lippe beißend beobachte ich Melody beim Schlafen, was mittlerweile zu meinen täglichen Aufgaben gehört.

Es hat sich so schön angefühlt.
So anders. Noch besser als es auf dem Ball war.

Lächelnd lege ich meine Hand an die Stirn, während ich den Kopf in den Nacken lege.

Ich wusste, dass ich sie brauche.

Ich drehe meinen Kopf zur Tür, als ich höre, wie sie geöffnet wird und Henry reinkommt.

„Was ist los?", fragt er und kommt langsam auf mich zu.

Wir beide haben uns mehr oder weniger aneinander gewöhnt und sind mehr oder weniger gut miteinander.
Für Melody.

Aber nicht nur mit Henry sind Sachen anders, sondern auch mit Malik, Josh und Cole.
Wir stehen uns näher. Josh und ich, während Malik und ich einiges zu bereden hatten, nachdem wir für Tage nicht miteinander geredet haben. Cole ist genauso wie immer, wirkt aber viel freier, was aber wahrscheinlich an dieser Anastasia liegt, bei der er laut Josh viele, lange Nächte verbracht hat.
Ob da was ernstes ist, weiß ich nicht.

Kyle und ich wir ignorieren uns gekonnt. Wir gucken uns nicht einmal an, sondern tun so als wäre der Andere nicht da.

„Wieso bist du nicht gekommen.", fragt Henry und setzt sich Gegenüber von mir auf die andere Seite, während er Melody noch einen Kuss auf die Nase drückt.

Auf die Lippe beißend schaue ich weg, als ich daran denken muss, dass meine Lippen eben auch genau an dieser Stelle waren.

„Sie...Ich wollte noch kurz mit ihr reden und dann meinte sie, dass ich hier bleiben soll.", sage ich schulterzuckend und lasse die Sache mit dem Kuss aus.

„Mhm, und deswegen sind deine Lippen und Wangen rot.", antwortet Henry und schaut mich mit gehobener Augenbraue an.

„Wusstest du, dass deine Lippen sehr schnell anschwellen?", erklärt er, als ich ihn mit großen Augen ansehe und etwas hilflos im Zimmer umschaue, nur nicht zu Henry.

„Ich hab mir eben auf die Lippe gebissen."

Henry lehnt sich, die Arme vor der Brust verschränkend zurück und schaut mich lächelnd an.

„Habt ihr euch geküsst?"

Mit schnell schlagenden Herzen schüttele ich schnell den Kopf und verfluche mich direkt selbst.

Seit wann kannst du nicht lügen?!

„Und warum hast du jetzt rote Wangen und bist so nervös?"

„Wir haben uns nicht geküsst."

„Habt ihr. Gib es einfach zu. Ich werde auch nicht sauer."

Etwas ungläubig schaue ich Henry an und schüttele den Kopf.

„Ich werde wirklich nicht sauer, Mason. Ich mag dich nicht wirklich, aber ich weiß, dass Melody dich mag und deswegen muss ich wohl oder übel versuchen mit dem Gedanken klar zu kommen. Du magst sie doch und nutzt sie nicht nur aus, oder?", Henrys Blick verfinstert sich mit einem Mal und ich hab kurz Sorge, dass er über Melody hinweg klettern wird und mich schlagen wird.

„Ich nutze sie nicht aus.", murmele ich und streiche meine leicht schwitzigen Hände über meine Hose.

„Also habt ihr euch geküsst.", schlussfolgert Henry und etwas überrascht schaue ich dabei zu, wie sich ein Lächeln auf sein Gesicht zaubert.

„Magst du Melody?"

Ich spüre, wie mir wieder warm wird - genauso wie eben, als ich Melody geküsst habe - und blicke langsam in Henrys Augen.

„Schon?"

„Schon?", wiederholt Henry und zieht die Augenbrauen zusammen.

„Was heißt ‚schon'?"

„Ich...Ich mag sie, aber ich weiß nicht, wie ich sie mag.", erkläre ich ihm, das, was mir schon seit Tagen durch den Kopf geht.

Ich mag sie. Natürlich.
Aber ich mag sie anders. Nicht wie ich Lorena mag.
Ich mag-mag-mag sie.

„Wie fühlst du dich, wenn du mit ihr bist?", fragt Henry aufgeregt und steht auf, um auf mich zuzukommen und sich zwei Meter von mir weg auf den Boden zu setzen.

Etwas verwirrt schaue ich ihn an und zucke zusammen, als er auf den Boden rumhämmert.

„Na mach schon."

Schluckend wende ich mich zu ihm und kratze mir nervös am Nacken.

„Also...wie soll ich mich, denn fühlen?", frage ich verwirrt.

Henry schüttelt seufzend den Kopf und schützt sich im Schneidersitz mit seinen Armen ab, was wirklich ungemütlich aussieht.

„Kribbelt's bei dir, wenn du bei dir bist?"

„Im Bauch."

Henry fängt an zu quietschen, was ich nur mit einem verwirrterem Blick als davor, quittiere.

„Bist du glücklich oder fühlst du dich gut, wenn du sie siehst?"

Nickend antworte ich ihm und spiele mit meinen Fingern.

„Weiche Beine?"

„Ja."

„Schwitzig manchmal?"

Ich antworte ein weiteres Mal mit ‚ja' und falle fast vom Stuhl, als Henry aufspringt auf die Wand zurennt und vor ihr anfängt zu quitschen und zu springen.

„Henry?"

Angesprochener dreht sich abrupt um und schaut mich mit leuchtenden Augen an.

„Was ist los?"

Henry kichert kopfschüttelnd und kommt langsam auf mich zu.

„Ich hasse dich dafür, aber ich bin auch froh darüber.", erklärt er, während er vor mir stehen bleibt.

Ich schaue zu ihm hoch und lasse meine Augen überall im Zimmer rumschweifen.

„Was?"

„Mason, du bist-"

Henry wird unterbrochen, als die Tür aufgeht und eine Krankenschwester reinplatzt.
Henry seufzt auf und setzt sich auf das Bett neben Melody, die tief schläft.

„Vergiss es .", murmelt er und schenkt mir noch kurz einen wissenden Blick.

———

Hab heute Bio geschrieben. 🙂
Hab selten so eine schlechte Klausur geschrieben, also das war ganz schlimm 😭

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt