Melody p.o.v.
Ich öffne müde meine Augen, als ich Stimmen höre und muss lächeln, als ich Mike und meine Mutter sehe, die beide gerade an einem kleinen Tisch Kuchen essen.
„Mum?", kommt es mit rauer Stimme von mir und ich versuche mich etwas aufzurichten, aber stöhne auf, als ich wieder hart auf die Matratze falle.
Ja, das war keine gute Idee.
„Melody, vorsichtig.", ruft meine Mutter panisch und steht auf, was ihr Mike gleichtut.„Ich muss auf Klo.", raune ich und versuche mich wieder etwas hochzuziehen.
„Soll ich eine Krankenschwester rufen, Schatz? Du bist zu schwach, um zu gehen. Nach drei Wochen ist das zu viel für dich."
Ich schüttele den Kopf und wimmere auf, als ich endlich gerade sitze und atme mit geschlossenen Augen schwer aus.
„Lass mich dich wenigstens bis zur Toilette tragen, Mel.", schlägt Mike vor, was ich mit einem zögernden Nicken bestätige.
Mike kommt langsam auf mich zu und hebt mich vorsichtig durch seine Hände an meinen Kniekehlen und an meinem Rücken hoch.
Augenschließend lehne ich meinen Kopf an seine Schulter und stelle mich mit zittrigen Beinen hin, als wir vor der Tür ankommen, während meine Mutter die ganzen Geräte and der Stange mitgeschleppt hat.„Danke.", bedanke ich mich und will die Tür aufmachen, aber sacke fast zusammen, als Mike mich loslassen will.
„Melody, lass mich mitkommen. Ich helfe dir."
„Nein, Mum. Ich krieg das hin.", sage ich Zähne knirschend.
Ich will nicht die ganze Zeit rumgetragen und beobachtet werden. Es wird anstrengend. Ich kann das, ich bin doch kein kleines Kind.
„Ich rufe dich, wenn ich wirklich Hilfe brauche, aber ich will das alleine schaffen."
„Lass mich dich wenigstens bis zur Toilette bringen, Schatz."
Ich nicke ergeben und stütze mich an meiner Mutter und an der Stange mit den Herzgeräten und dem Beutel Wasser - oder waren das Nährstoffe? - ab, die mir dann mit langsamen Schritten bis zur Toilette hilft.
„Ich warte draußen.", sagt meine Mutter leise und geht.
Ich erledige leise mein Geschäft und stehe langsam auf, während ich mich an den Stangen an der Seite abstütze.
Leise gehe ich mit meiner Stange als Stütze auf das Waschbecken zu und wasche mir müde die Hände.
Ich schaue auf in den Spiegel und höre kurz auf zu atmen, als ich meine hässliche Visage sehe, die gar nicht mehr wieder zuerkennen ist.Das bin nicht ich.
Mit zitternden Fingern fasse ich an den Spiegel, dann wieder in mein Gesicht und spüre, wie meine Atmung langsam aber sich immer schneller wird.
Ich höre, wie das Piepen wieder schneller wird, was aber dieses Mal nicht an Mason liegt, sondern an meinem müden, blassen Anblick.
Meine Augenringe unfassbar tief und deutlich zu sehen, was aber nicht schlimm ist, denn ich war ja schließlich im Koma, aber was mich so traurig macht, ist, dass meine eigentlich vollen und dicken Haare, dünn aussehen.
Ich drehe den Kopf leicht zu Seite und atme geschockt aus, als sehe, dass mir ein großer Teil meiner Haare fehlt.Ich kann nicht anders als die Tränen fließen zu lassen, auch wenn es absurd zu sein scheint.
Schluchzend wische ich mir die Tränen weg und lasse mich kraftlos und mit starken Schwindel auf den Boden fallen.Das hätte nicht passieren dürfen.
Ich atme schwer aus und schluchze laut, weil mir alles zu Kopf steigt. Ich wurde angefahren, war tot, werde 24/7 von Leuten beobachtet und sehe nicht einmal mehr aus wie ich selbst.
Das hätte nie sein dürfen.
Ich stütze leicht panisch meine Arme an dem Boden ab und huste laut auf, als ich spüre, dass etwas hochkommt.
Wenige Sekunden später passiert das auch, denn ich fange an den ganzen Boden voll zu brechen und kann nichts tun als es mit tränenden Augen über mich ergehen zu lassen.„Melody!", höre ich meine Mutter rufen und höre kurz darauf auch andere Stimme, die laut sind und mir nur noch mehr Angst und Panik machen.
„Melody!", höre ich das Schluchzen meiner Mutter und spüre eine Hand auf meinem Rücken.
„Okay, alles gut. Sowas passiert. Könnten Sie einen Schritt zurückgehen, Mrs. Sydney.", kommt es von einer Frau, die sich als Krankenschwester herausstellt, was ich an ihrer weißen Uniform erkennen kann.
„Lass alles raus. Es ist okay, Süße. Kannst du für mich atmen? Regelmäßiges Atmen."
Ich versuche zu machen, was sie sagt, aber das funktioniert nicht, wenn ich gerade die ganze Säure aus meinem Magen kotze.
Heulend atme ich schwer aus, als nichts kommt und schlucke schwer.„Melody!"
Ich schaue hoch und erkenne Mason, der vor Henry steht, der wiederum mit Tränen in den Augen auf mich zukommen will, aber von Mike aufgehalten wird.
„Mel."
Ich würge und will meine Hand vor meinen Mund halten, aber die Krankenschwester hält meine Hand zurück und streicht die Haare - die noch übrig sind - hinter meine Schultern.
„Lass es raus."
Ich muss wieder würgen und fange laut an zu weinen, als es dieses Mal nicht nur Säure und Essen, das ich nicht gegessen habe, sondern auch Blut ist.
„Kann jemand bitte einen Arzt rufen?", fragt sie Krankenschwester und fängt an auf den Geräten an der Stange zu arbeiten.
„Versuch etwas runterzukommen, Liebes.", sagt sie.
Gerade, als ich ein weiteres Paar Schuhe sehe, wird meine Sicht, die eben noch verschwommen und glasig war, schwarz, bis ich komplett ohnmächtig werde und in den Armen der Krankenschwester lande.
———
Oh well.
Ich will euch allen danken. Die ganzen Nachrichten und Kommentare haben mir gestern sehr geholfen und wenn es mir mal wieder schlecht geht, dann werde ich sicherlich auf euch zurückkommen. Auch will ich mich für die 300 Follower bedanken. Ihr seid alle sehr wichtig für mich und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr mir das alles bedeutet.
Ihr könnt mir auch immer schreiben, wenn was mit euch nicht okay ist, ich werde versuchen mit jedem von euch zu schreiben und jedem zu antworten. Manchmal sehe ich das nicht oder vergesse es, aber ich werde versuchen jedem von euch zu helfen, der Hilfe braucht.
Love y'all. <3
DU LIEST GERADE
Mister Fuckboy
Teen FictionAls die sechzehnjährige Melody von New York zum Lover ihrer Mutter zieht, weiß sie noch nicht, was sie in Los Angeles erwartet. Sie muss für ihren Umzug so einiges hinter sich lassen, was sie aber nichtsahnend auf sich nimmt, um ihre Mutter glückli...