Mason p.o.v.
„Das war ein sehr schöner und auch sehr anstrengender, langer Abend. Deswegen bitte ich euch jetzt alle ins Bett zu gehen.", sagt Lorena und schaut uns alle dabei an, nachdem Jace die Haustür geöffnet hat.
„Ist gut.", antworte ich murmelnd und schaue eher unbewusst zu dem Mädchen, das ich vor wenigen Stunden geküsst habe.
„Ich gehe mich fertig machen und dann ins Bett, denn ich bin totmüde.", sagt sie gähnend und geht an mir vorbei, um wahrscheinlich hoch in Jackson's Zimmer zu gehen, das wir uns drei über die Zeit, in der wir hier sind, teilen.
Während die Brünette die Treppen hochgeht, beobachte ich jeder ihrer Bewegungen.
Wie sie langsam, während sie sich am Geländer festhält, die Treppe hochgeht. Mit ihrem langen atemberaubend schönen Kleid, das sie noch schöner macht als sie schon ist.
Bei meinen Gedanken räuspere ich mich kurz und schaue dann verlegen auf meine Füße.
Das war eindeutig zu viel des Guten.
Sie ist deine Stiefschwester, Mason und du solltest sie dir aus dem Kopf schlagen.Was heißt hier aus dem Kopf schlagen?
Du willst doch sowieso nichts von ihr.
Du kannst schließlich jede haben.Aber sie ist wirklich nochmal was besonderes.
„Mason, sollen wir auch nach oben oder willst du deinen inneren Konflikt hier mitten im Flur weiterführen?", fragt mich mein Cousin, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansieht.
Ich höre hinter mir das Kichern meiner Tante und muss innerlich die Augen verdrehen.
„Ich komm mit.", antworte ich und folge ihm hoch zu seinem Zimmer, vor dem er stehen bleibt und kurz klopft.
„Was wird das?", frage ich verwirrt.
Jackson schaut mich augenrollend an und schüttelt dann den Kopf.
„Ich weiß ja nicht, was zwischen euch läuft, aber ich fände es sehr unhöflich und respektlos, wenn ich da jetzt einfach reinplatze, während sie sich vielleicht noch umzieht.", zischt er und klopft noch einmal, worauf wir wie zuvor, während wir gesprochen haben, keine Antwort bekommen.
„Ich denke wir sollten einfach rein.", murmele ich und merke gerade erst, wie müde ich bin.
„Meinst du?"
„Jetzt mach schon auf, Bastard.", gebe ich genervt von mir.
Jackson öffnet daraufhin seufzend die Tür und was uns dabei geboten wird, ist wahrscheinlich eine der süßesten Dinge, die ich bis jetzt gesehen habe.
Natürlich würde ich das keinem sagen.
Nur über meine Leiche.Aber Melody liegt in ihrem pinken Pyjama mit ihrem Bauch auf Jackson's Bett, während ihre Arme und Beine in alle Richtungen gestreckt sind. Einige Strähnen fallen ihr über ihr Gesicht, das wegen der Matratze meines Cousins, auf der ihre linke Wange ruht, gequetscht und sehr füllig aussieht.
Bei diesem Anblick wird mir ganz warm und ich würde mich gerade wirklich gerne zu ihr legen.
Du bist wirklich müde und angetrunken.
„Man ist die süß.", murmelt Jackson, was mich aus irgendeinem Grund stört.
Tz.
Ich hab sie geküsst und nicht du.„Ich kann verstehen, warum du auf die stehst.", flüstert Jackson dann, nachdem ich ihn auf seine vorherigen Aussage nur kurz angefunkelt habe und tritt in das Zimmer, was ich ihm mit verwirrten Gesichtsausdruck gleichtue.
„Wer hat gesagt, dass ich auf Melody stehe?", flüstere ich, während ich die Tür schließe.
„Bruder, jeder hat gemerkt, dass du dich in die Kleine verguckt hast. Sogar meinem Vater ist aufgefallen, dass du total anders in ihrer Gegenwart bist und dich allgemein einfach wie ein verliebter Teenager verhältst.", raunt mein Gegenüber, während er sich sein Jackett von den Schultern streift.
Mit großen Augen und entsetzter Haltung blicke ich zu dem Älteren und schüttele den Kopf.
„Das ist doch krank. Ich stehe doch nicht auf sie. Sie ist doch gar nicht mein Typ."
Lüge, denn sie ist sowas von dein Typ.
„Sie ist meine Stiefschwester und so würdelos bin doch noch nicht einmal ich."
Oh doch das bist du und insgeheim gefällt es dir.
Ich hasse mich manchmal.
„Ich will nichts von ihr."
Naja.
„Und wieso hast du sie geküsst.", fragt mich Jackson mit hochgezogener Augenbraue und verschränkt daraufhin die Arme vor der Brust.
Fuck.
Wieso habe ich sie geküsst?„Weil ich Lust darauf hatte.", erwidere ich mit monotoner Stimmlage.
„Auf sie. Weil du sie geil findest.", schlussfolgert er grinsend.
Ich schlucke und balle meine Hände zu Fäusten.
Der lässt aber auch wirklich nicht locker.
Komm schon, Mason.
Dir muss doch wohl ein plausibler Grund einfallen, warum du ausgerechnet deine Stiefschwester geküsst hast.Du findest sie heiß?
Nein, denn dann fühlt sich Jackson doch nur in seiner Vermutung, die nicht wahr ist, bestätigt.
Du magst sie?
Das kannst du doch nicht sagen, Alter.
Du warst geil?
Mäh.
Du hattest keinen Sex und hast nicht nachgedacht?
Nicht schlau, aber verständlich. Irgendwie.
„Ich hab sie geküsst, weil ich auf Sexentzug stehe.", erkläre ich dann langsam nach kurzer Zeit der Stille, in der ich eine lange Diskussion mit mir selber hatte, was ich meinem Verwandten als Erklärung geben soll, warum ich das Mädchen, das gerade seelenruhig auf seinem Bett schläft, geküsst habe.
Denn eines steht fest. Auch wenn das mein bester Kuss war, den ich bis jetzt hatte, habe ich mich, Mason Carter, der wohlgemerkt ein Image als Fuckboy und Badboy vertritt, das er sich mit viel Sex, Prügeleien und gutem Aussehen errungen hat, ganz sicherlich nicht in meine Stiefschwester verliebt.
———
Ein klares Statement, das Mason hier ablegt.
DU LIEST GERADE
Mister Fuckboy
Teen FictionAls die sechzehnjährige Melody von New York zum Lover ihrer Mutter zieht, weiß sie noch nicht, was sie in Los Angeles erwartet. Sie muss für ihren Umzug so einiges hinter sich lassen, was sie aber nichtsahnend auf sich nimmt, um ihre Mutter glückli...