Melody p.o.v.
„Mel!"
„Hm.", gebe ich nur verschlafen von mir, als es im Raum plötzlich hell wird.
„Aufstehen. Du bist jetzt siebzehn!", ruft mir Henry ins Ohr und reißt mir die Decke vom Leib.
„Henry, lass mich schlafen.", knurre ich und drehe mich auf den Bauch, aber keuche auf, als sich der sechs Monate ältere Junge auf mich legt und mich somit zerdrückt.
„Steh auf.", raunt Henry.
„Bitch!", rufe ich schmeiße ihn von mir und richte mich auf.
Henry fängt an zu lachen und schaut mich im Liegen an, während ich versuche, die Betonung liegt auf versuche, böse zu gucken, was nicht funktioniert, sodass ich auflache.
„Wie viel Uhr ist es?", frage ich verschlafen und warte auf den Braunhaarigen, dass er mir antwortet, während ich versuche das flaue Gefühl im Magen loszuwerden, als ich mich wieder erinnere.
Daran, dass Mason nicht im Zimmer nebenan liegt. Dass ich nicht gleich aus meinem Raum gehe und zufälligerweise, wie so oft schon auf ihn treffe, während er rausgeht aus seinem Zimmer. Dass er beim Mittagessen nicht am Tisch sitzen wird.
Wie sehr ich mich an ihn gewöhnt habe...
„Mel, alles okay?", fragt Henry und setzt sich vor mich.
„Ja.", antworte ich seufzend und lege den Kopf in den Nacken.
„Sicher?"
„Ja, es ist nur komisch, dass Mason einfach weg ist."
Henry nickt mit einem Stirnrunzeln und nimmt mich in den Arm.
„Bist du sicher, dass du dieses Arschloch, das eine Ausrede für einen Menschen ist,...nicht etwas zu sehr magst?"
Ich löse mich von ihm und schüttele schnell den Kopf.
„Nein. Ich...Ich hab mich nur an seine Anwesenheit gewöhnt. Außerdem kann Mason nett sein.", erkläre ich ihm leise am Ende und schaue auf meine Hände.
„Achso? Mister Fuckboy und nett?", kommt es mit sarkastischem Unterton von ihm.
Augenverdrehend atme ich aus und stehe dann auf.
„Lass uns runter.", schlage ich vor und gehe kurz zu meinem Schrank, um mir eine gemütliche Hose rauszuholen, um nicht in einem T-Shirt unten aufzutauchen.
„Du siehst wirklich süß aus in meinen Shirts.", kichert Henry und schaut mich lächelnd an.
„Du hörst dich an als wärst du frisch verliebt.", ärgere ich ihn und schaue ihn mit gehobenen Augenbrauen an.
„Möchtest du mir was sagen, Henry?", frage ich ihn mit verspielter Stimme und lege den Kopf schief, während ich die Hände in die Hüfte lege.
„Ja.", antwortet mein Angesprochener und steht langsam auf.
„Und was?", hacke ich nach, als er vor mir steht und auf mich runterschaut.
Irgendwann verrenke ich mir den Nacken, wenn ich ständig hochschauen muss.
„Ich bin Asexuell, Prinzessin."
Ich gehe einen Schritt zurück und blinzele einige Male, um die überraschende Nachricht zu verarbeiten.
„Seit wann weißt du das?", frage ich.
„Seit drei Wochen...vielleicht?"
„Oh.", gebe ich von mir und nicke dann nachdenklich.
„Wie hast du - Wie bist du darauf gekommen? Also-"
„Ich hab versucht endlich Sex mit einem Mädchen zu haben. Nach langer Zeit, weil ich mir dachte...Keine Ahnung, was ich mir dachte, aber ich wollte irgendwas machen. Mein Interesse an dem Scheiß war ja eine Zeitlang nicht vorhanden und dann dachte ich mir einfach, dass ich das mal machen sollte. Schließlich bin ich siebzehn und immer noch Jungfrau. Du verstehst.
Also hab ich es halt mit dem Mädchen aus dem Chemiekurs versucht...Ich hab ihren Namen schon wieder vergessen.", murmelt er angestrengt und versucht sich wahrscheinlich ihren Namen in Erinnerung zu rufen.„Dieses Arabische Mädchen mit den schönen Augen.", sagt er und schaut mich an, wahrscheinlich damit ich mit ihm denke.
„Lisa?"
„Ja.", sagt er und setzt sich auf den Rand von meinem Bett.
„Ich hab also versucht Sex mit ihr zu haben. Hat nicht funktioniert. Dann hab ich es, nachdem ich es mit einem weiteren Mädchen versucht habe und keinen hochbekommen habe, was nebenbei echt unangenehm war, mit einem Typen versucht."
Ich wackele belustigt mit den Augenbrauen, woraufhin Henry nur den Kopf schüttelt.
„Hat nicht funktioniert. Ich hatte kurz Angst ich wäre Pedophil oder hätte irgendeine kranke Vorliebe, dass ich bei normalen Menschen nicht steif werde. Ich hab mir wirklich fast jede Art von Porno angeguckt. Bdsm-"
„Ich will's nicht wissen.", unterbreche ich ihn kichernd und setze mich auf den Boden.
„Naja. Ich hab für einige Zeit Panik geschoben. Hab dann mit meinem dad gesprochen, weil ich Angst um meinen scheiß Schwanz hatte. Mein dad meinte einfach, dass ich vielleicht mal in Erwägung ziehen sollte, ob ich nicht vielleicht Asexuell bin."
Ich nicke und schaue ihm weiterhin interessiert zu.
„Ich hab ein bisschen recherchiert und hab dann verstanden. Henry, du bist Asexuell. Denke ich. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, denn ich hätte schon gerne eine Freundin oder Freund, aber wenn ich halt kein Bock auf Sex habe, dann bin ich okay damit. Schätze ich. Mich interessiert es halt nicht."
„Wieso hast du mir das nicht schon vorher gesagt? Warum hast du mich nicht an deiner existenziellen Krise Teil haben lassen?"
„Weil du offensichtlich deine eigenen Probleme hattest."
Schmollend stehe ich auf und gehe zu meinem Bett und umarme Henry.
„Ich bin trotzdem immer für dich da, auch wenn ich selber Probleme habe. Du warst doch auch immer für mich da. Außerdem waren meine Probleme wirklich nicht schlimm.", erkläre ich, während ich meine Nase in seinem Haar vergrabe, dass nach Minze riecht.
„Wieso riecht dein Haar nach Minze? Dein Shampoo ist doch sonst immer dieses Prinzessinnen Shampoo."
„Ach, halt die Fresse.", ruft Henry lachend und schubst mich weg.
„Das ist echt toll für die Haare.", erklärt er.
„Und warum hast du dann jetzt so einen Minze Geruch?"
„Weil in eurem Badezimmer kein Prinzessinnen Shampoo steht und ich kein eigenes mitgebracht habe, weil ich dachte, dass die Flaschen vielleicht platzen."
„Seit wann bist du wach, dass du schon duschen warst?"
„Wir haben 11 Uhr.", antwortet Henry Augenrollend.
„Und ich habe noch nicht gefrühstückt."
„Na dann."
————
Yeah. Hihi
Ich hab heute Mathe und Latein zurück bekommen.
Mathe: 2+ (ich hab gestern Nacht richtig geheult, weil ich Angst hatte und bin mit voller Panik zu meiner Lehrerin gegangen, aber es ist gut geworden)
Latein: 3+ (ich dachte ehrlich, dass Latein besser als Mathe ausfallen wird, weil ich in Latein ein besseres Gefühl hatte, aber naja, I'm good haha)Und wir haben endlich HERBSTFERIEN JAMAN
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Mister Fuckboy
Teen FictionAls die sechzehnjährige Melody von New York zum Lover ihrer Mutter zieht, weiß sie noch nicht, was sie in Los Angeles erwartet. Sie muss für ihren Umzug so einiges hinter sich lassen, was sie aber nichtsahnend auf sich nimmt, um ihre Mutter glückli...