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Melody p.o.v.

"Lass uns tanzen.", fordert mich Mike auf, der sich nach seiner Dankesrede und so auch mal hingesetzt hat.

Gerade läuft Walzer Musik und das heißt jetzt, dass ich tanzen muss?

"Muss das sein?", frage ich gequält und schaue zu ihm hoch.

"Du hast dich doch gerade erst hingesetzt. Mach doch eine Pause.", versuche ich ihn zu überreden, denn gerade ist mir einfach nicht danach zu tanzen.

"Auf so welchen Veranstaltungen ist man nicht, damit man die ganze Zeit runsitzen kann, Melody. Außerdem musst du den Leuten doch stolz dein schönes Kleid präsentieren, was nunmal nicht im Sitzen geht."

"Willst du ganz sicher tanzen?", gehe ich nochmal sicher, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich eher weniger Lust aufzustehen und mich dumm anzustellen.

Dazu kommt auch noch, dass ich weniger Lust habe genau mit Mike zu tanzen, denn ich will nicht, dass meine Mutter sich irgendwas dabei denkt.

Mike nickt auf meine Frage von eben hin, was mich ergeben seufzen lässt.

Ein Versuch war es Wert.

Ich stehe von meinem Stuhl auf und nehme Mikes Hand, die er mir die ganze Zeit über lächelnd hinhält. Wir gehen auf die Tanzfläche und fangen an zu tanzen.

"Hab ich schon erwähnt, dass du sehr toll aussiehst?, fragt mich Mike nach einigen Minute des Schweigens.

"Nein.", antworte ich und lächele auf, als er gespielt enttäuscht von sich selbst den Kopf schüttelt.

"Dann muss ich es wohl jetzt tun...Du siehst unfassbar schön aus. Fast schon so schön wie deine Mutter", sagt er, was mich lächeln lässt.

"Liebst du meine Mum sehr?", frage ich ihn nach einigen Sekunden der angenehmen Stille plötzlich und mustere seine Augen genau um sicher zu gehen, dass er nicht lügt.

Anstatt Nervosität oder ähnliches zu sehen, sehe ich einen Hauch von Verwunderung.

"Wieso fragst du? Ich liebe sie mehr, als alles andere auf dieser Welt.", sagt er und schaut kurz zu unserem Tisch, wo sie sitzt und uns glücklich betrachtet.

"Was ist mit Masons Mutter? Hast du sie nicht so geliebt, wie du meine Mum liebst?", frage ich und bekomme irgendwie ein schlechtes Gewissen, als er betrübt aufseufzt.

"Ich habe sie geliebt. Natürlich. Aber sie hat schlimme Dinge getan, die unverzeihlich sind."

"Du hast sie genauso, wie meine Mutter geliebt?", frage ich.

"Nein. Bei deiner Mutter ist es noch schöner, als bei meiner Ex-Frau. Ich fühle mich wohler bei deiner Mutter. Entspannter.", murmelt er und schaut mich mit leicht betrübten Augen an.

Ich hätte seine Ex-Frau nicht ansprechen sollen.

"Es tut mir leid.", flüstere ich und schaue etwas schuldbewusst auf die Brust meines Gegenübers.

"Was tut dir leid?", fragt er verwirrt.

"Dass ich deine Ex angesprochen habe. Und, dass ich deine Liebe zu meiner Mutter in Frage gestellt habe. Ich meine man sieht ja, was du für sie tust und alles."

"Das ist doch nichts Schlimmes. Es ist schön zu wissen, dass du dir sorgen um deine Mutter machst."

Ich nicke und zwinge mir ein Lächeln auf.

Ich sorge mich eher weniger um meine Mutter. Ich mache mir Sorgen um meinen verstorbenen Vater, den es wahrscheinlich gar nicht interessiert, dass meine Mutter einen neuen Typen am Start hat.
Ihm war es immer wichtiger, dass wir glücklich sind.

"Was hat eigen-"

"Darf ich übernehmen?", unterbricht mich eine Stimme, die mir die Nackenhaare aufstellt.

Bitte nicht.

Mike nickt und gibt meine Hand in die Hand von Mason. Ich atme tief durch und fange an mit ihm zu tanzen.

"Alles okay?", fragt er sofort, was mich aufschauen lässt.

"Alles gut. Wieso fragst du?", murmele ich und schaue in die braunen Augen von Mason.

„Keine Ahnung. Du siehst einfach etwas betrübt aus. Ich wollte nur wissen, ob nicht irgendwas passiert ist. Das ist alles.", erklärt sich Mason und lächelt, was mich etwas verlegen auf seine Brust schauen lässt.

Er scheint so friedlich.

Es ist einige Zeit still zwischen mir und Mason, was weder angenehm noch unangenehm ist. Es ist einfach still.
Ich bin viel eher auf das Gesagte von Mike konzentriert und darauf, dass das Kribbeln in meiner Hand und in meinem Rücken verschwindet. Genau da wo Masons Hände gerade liegen.

Was ist nur los?!

Ich schlucke und treffe eine Entscheidung, die ich möglicherweise gleich sofort wieder bereuen werde.

"Mason?"

"Ja?", raunt er und wendet seinen Blick kurz auf meine Lippen, um sie dann wieder auf meine Augen zu richten.

"Was ist eigentlich mit deiner Mutter gewesen?", frage ich vorsichtig.

Mason hält auf meine Frage hin in seiner Bewegung inne und schaut mich verwirrt an.

"Wieso?", fragt er etwas harsch, was mich schlucken lässt.

"Weil nie etwas über sie gesagt wurde.", lüge ich.

"Das ist aus einem guten Grund so. Keiner hat nach deinem Vater gefragt, also kann dir auch egal sein, was mit meiner Mutter war, Melody.", zischt er und geht dann einfach.

Ich schaue ihm geschockt hinterher und kann nicht glauben, was gerade passiert ist.

Was war das?

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich freue mich so sehr auf das nächste und auf eure Reaktion. HIHIHI

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt