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Mason p.o.v.

Am nächsten Morgen werde ich durch ein Rütteln an meiner Schulter wach.

"Mason, steh auf."

Ich öffne einen Spalt meine Augen und erkenne das Gesicht von Melodys Mutter.

Lorena!

Ich richte mich abrupt auf und höre ein genervtes Stöhnen neben mir. Melody liegt neben mir und scheint immer noch in ihrem Traum gefangen zu sein.
Ich wende mich Lorena zu und schaue sie durch nervöse Augen an.

"Ich kann das erklären.", kommt es aus mir geschossen und zum ersten Mal seit langem habe ich Angst vor den Konsequenzen einer Tat.

"Du brauchst mir doch nichts zu erklären, Liebling."

Was?

"Es ist schön, dass du und Mel euch endlich versteht. Zwar kommt das sehr plötzlich und unerwartet, aber das ist toll."

Ich nicke nur und denke über ihre Worte nach.

Sie hat Recht. Die Beziehung zwischen mir und Melody hat sich verändert.

"Weck bitte Mel auf, steht auf und kommt runter. Ihr wollt doch nicht zu spät zur Schule kommen.", flüstert sie lächelnd und geht runter.

Okay?

Entweder die denkt sich nichts dabei oder das ist die Ruhe vor dem Sturm.
Ich tippe eher auf Letzteres.

"Melody, steh auf.", fordere ich die Jüngere auf und streiche ihr die braunen Haare aus dem Gesicht.

"Melody, komm steh auf."

Angesprochene murmelt etwas und dreht sich um. Sie dreht sich ein paar Mal, ehe sie sich aufrichtet und verschlafen umsieht.

"Was ist los?", fragt sie müde und streckt sich kurz.

"Deine Mutter hat mich geweckt und meinte, dass wir uns fertig machen sollen, damit wir nicht zu spät zur Schule kommen."

Melody nickt und scheint das Gesagte langsam zu verarbeiten. Sie streicht sich durch ihre verwuschelten Haare, die wirklich witzig aussehen, und seufzt leise.

„Na toll."

Melody steht auf und öffnet ihr Fenster, während ich dabei jede Bewegung von ihr muster. Erst jetzt fällt mir auf, dass Melody nur ein Männer T-Shirt an hat und sonst nichts. Verständlich, wenn man bedenkt, dass ich heute Nacht eher weniger damit beschäftigt war, zu gucken, was sie anhat, sondern viel mehr besorgt wegen ihrem Geschrei im Schlaf war.

Ich schlucke kurz, als meine Augen auf ihren schönen Beinen landen. Die sind so gebräunt und lang, auch wenn sie selbst recht klein ist. Ihre Beine scheinen mich auf komische Art innerlich zu befriedigen.

Von wem ist aber das T-Shirt?
Hat sie einen Freund?
Gehört de-

„Wie hat meine Mutter geguckt?"

„So wie immer eigentlich."

Melody nickt.
Ich stehe langsam auf und streiche
mir die Haare aus dem Gesicht.

"Ich geh mich jetzt umziehen, was du auch machen solltest. Ich bin mir ziemlich sicher das Lorena noch nicht fertig mit uns ist, also beeil dich."

Von Melody kommt nur ein schwerer Atemzug und ein leichtes Nicken.

Hat sie Angst?
Wir haben doch nichts Verbotenes gemacht.

——

Nachdem ich mich umgezogen habe, mache ich die Tür zu meinem Zimmer auf und muss wie schon so oft leicht überrascht zu Melody sehen, die im gleichen Moment aus ihrem Zimmer kommt.

"Wieso sind wir immer gleichzeitig?", fragen wir synchron.

Melody gibt mir einen amüsierten Blick, was ich nur mit einem leichten Grinsen kommentiere.

Von dem ängstlichen und hilflosen Mädchen von gestern ist nichts mehr zu sehen.

Wovon sie wohl geträumt hat?

Wir gehen runter und in der Küche sehen wir schon Lorena, die gerade die Pfanne mit dem Spiegelei auf den Tisch stellt.

"Setzt euch.", fordert sie uns lächelnd auf.

Es ist kurz still, während wir alle leise aber schnell essen.

"Ihr habt heute Nacht in einem Zimmer geschlafen?", fragt Lorena mit ihrer sanften Stimme.

"Ja, Melody hatte einen Albtraum und bin deswegen zu ihr gegangen.", rede ich sofort drauf los.

Lorena nickt und wendet sich zu Melody, deren Blick auf den Teller vor ihr gerichtet ist.

"Mel?"

Melody schaut auf und ich sehe, dass sie wieder Tränen in den Augen hat.

Was macht ihr so Angst, dass sie weinen muss?

"War es wieder der Traum?", fragt Melodys Mutter und nimmt Melodys Hand in ihre.

Ich beiße mir auf die Lippe bei ihrer ungewöhnlichen Betonung, um nicht direkt drauf loszufragen, was genau sie geträumt hat.

„Ja.", kommt es leise von Melody, die sich in dem Moment eine Träne von der Wange wischt.

"Möchtest du darüber reden?"

Melody schüttelt den Kopf, während man gut erkennen kann, dass sie sich gerade auf die Wange beißt.

"Willst du gleich noch mit Henry reden?"

War Henry nicht ihr Freund?
Oder irre ich mich?

"Ja, ich rufe ihn aber an, wenn ich wieder zu Hause bin. Er hat gerade Unterricht.", sagt sie und steht auf.

"Ich gehe schonmal vor, Mason."

Melody geht aus dem Esszimmer und ich richte mich auch auf.

"Mason, du brauchst dir keine Sorgen um Melody zu machen. Das ist schon oft vorgefallen. Sie redet heute noch mit Henry und dann ist alles wieder gut.", sagt Lorena und nach einem Nickend meinerseits gehe ich raus zu Melody.

Wie gestern ist sie an mein Auto gelehnt, aber da wir Sommer haben und es einfach perfektes Wetter für das Motorrad ist, will ich nicht mit meinem Auto fahren.

"Wir fahren wieder mit meiner Maschine.", sage ich und gehe dorthin.

Melody kommt auf mich zu und nimmt mir ohne Widerworte den Helm ab und zieht ihn sich an. Ich setze sie auf meine Maschine und setze mich vor sie.
Ich ziehe sie an den Kniekehlen an meinen Körper und greife genauso wie gestern nach ihren Armen.

Dass sie heute viel stiller als sonst ist, entgeht mir nicht, aber ich sage nicht viel dazu, denn ich weiß, dass das gestern Nacht hart für sie war.

————

Hiiii
Ich bin mega abgefuckt, weil ich keinen Praktikumsplatz kriege. Ich habe überall gefragt, wirklich überall.
Ich könnte heulen. Ehrlich.
Aber naja. Heute ist noch so ein Treffen und ich hoffe, dass das schön wird.
Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt und ihr euch schob auf das Nächste freut.

Übrigens vielen Dank, dass die Story aus welchem Grund auch immer Platz eins bei Stiefbruder war und nun Platz 2 hihi.

Habt ihr eigentlich irgendwelche Fragen oder ein Feedback bezüglich der bisherigen Kapitel?

Mister FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt