Melody p.o.v.
Ich nehme einen Schluck von meinem achten Sekt. Mittlerweile habe ich mich auf meinen Platz gesetzt und schaue den Leuten dabei zu, wie sie sich über langweilige Dinge unterhalten. Meine mum und Mike reden die ganze Zeit mit irgendjemanden.
Im Gegensatz zu mir gefällt es meiner mum auch. Sie mag es sich mit anderen Leuten zu unterhalten und neue Kontakte zu schließen. Ich hingegen bin genau das Gegenteil. Ich bin froh, wenn ich nicht zu viele Kontakte.
Desto weniger desto besser.
Nach einiger Zeit, in der ich nur gelangweilt durch den Saal geguckt habe und immer wieder mal einen Schluck von meinem Sekt genommen habe, kommt ein Mann auf die Bühne, sodass alle verstummen.
Ist das die Queen in männlich, oder was?
"Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke Ihnen sehr dafür, dass Sie hier sind. Vor allem danke ich, aber Mike Carter, Jace Whaiste und Louis Santiago. Sie haben uns viele Wege eröffnet. Dank Ihnen können wir für Millionen von Kindern Schulen aufmachen. Armen Leuten Häuser bauen und hungernden Menschen etwas zu Essen geben. Durch Sie können wir auf eine bessere Zukunft hoffen.", redet der Mann in das Mikrofon.
Nach der kurzen Rede klatschen die Leute auf, was mich mitklatschen lässt.
Ich schaue zu währenddessen zu Mike, der sich strahlend die Hand an die Brust hält und dankend nickt. Auch Jace und dieser Louis machen das.
Die Leute sehen alle stolz zu Mike und den anderen Männern, die sich auf die Bühne gestellt haben, aber eine Frau strahlt aus der Menge hinaus.Meine Mutter.
Ganz stolz blickt sie zu Mike hoch, der sie mit verliebten Augen mustert.
Während er dort steht, starrt er meine Mutter die ganze Zeit über an.
Die drei Männer fangen an ihre Reden zu halten. Zuerst Louis, dann Jace und zu guter letzt Mike.
Lächelnd stellt sich der Braunhaarige vor das Mikrofon und schaut kurz durch die Runde, bis er räuspernd anfängt zu reden."Ich möchte vor allem meiner Frau Lorena danken, die mich die ganze Zeit über unterstützt hat. Auch will ich meinem Sohn Mason und meiner Tochter Melody danken.", beendet er seine Rede.
Durch seine Worte schlucke ich hart und versuche nicht komplett zu sterben.
Er hat meine mum seine Frau genannt. Er hat mich seine Tochter genannt.
Ich habe nicht zugestimmt.
Meine Mutter jedoch scheint total angetan von seiner Betitelung zu sein und klatscht laut.
Was halten wir davon, Mel?
Irgendwie ist es doch schön zu wissen, dass beide glücklich miteinander sind, aber andererseits ist es traurig zu wissen, dass es nicht der eigene Vater ist, den deine Mutter so anstrahlt.
Ich lächele leicht auf und schaue auf meine Hände.
Naja, jetzt ist er nicht mehr hier. Er liegt unter der Erde und seine Seele schaut uns von da oben zu. Möglicherweise ist er gerade traurig darüber, dass meine Mutter einen neuen Mann an ihrer Seite hat. Vielleicht ist er aber auch glücklich darüber, dass meine Mutter nach langer Zeit wieder ein entspanntes und strahlendes Lächeln im Gesicht hat. Vielleicht fühlt er sich aber auch genauso wie ich.
Verwirrt. Entsetzt. Glücklich. Traurig. Wütend. Erleichtert. Angespannt. Einfach alles auf einem Mal.
Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll.
Ich meine, hat sie dad jetzt komplett vergessen. Ist er ihr wirklich so egal?
"Alles okay?", fragt mich Amy, die sich neben mich setzt. Auch sie scheint etwas genervt von diesen Gesprächen zu sein, da sie sich einmal tief durchatmend durch's Haar streicht.
"Ja, alles okay.", sage ich mit brüchiger Stimme.
Amy schaut etwas verwirrt zu mir und legt ihre Hand auf meinen Rücken.
"Ist es wegen Mason?", fragt sie, was mich nun komplett aus dem Konzept bringt.
"Was soll Mason mit meiner Laune zutun haben?", frage ich sie mit großer Verwirrung.
"Naja, mir ist aufgefallen, dass ihr euch sehr gut versteht.", murmelt sie und mustert mich grinsend.
"Was soll daran so falsch sein? Er ist mein...Stiefbruder.", nuschele ich das letzte Wort zögerlich.
Ist er wirklich mein Stiefbruder?
"Ihr seid nicht wirklich Geschwister. Außerdem sehe ich doch, dass da eventuell mehr ist. Ich habe seine Blicke gesehen. Vor allem heute hat man das perfekt sehen können. Das mit der Unterwäsche war mehr als nur eindeutig...Eher zweideutig, aber egal. Dazu kommt noch, dass deine Blicke auch nicht gerade nicht zu deuten sind.", sagt sie und schaut mich mit gehobener Augenbraue an.
Bitte was?
"Amy, zwischen mir und Mason ist nichts."
Lüge.
"Wir beide haben ein ganz normales Verhältnis zueinander."
Lüge.
"Er will nichts von mir un-"
Ich werde von einer Hand unterbrochen, die sich auf meine Schulter legt.
"Über was redet ihr zwei Hübschen.", fragt Mason und setzt rechts neben mich.
Ich schaue zu Amy, die mich mit erwartungsvollem Augenbrauen anguckt.
Na toll.
Ich verdrehe bloß die Augen und schaue wieder zu Mason.
"Ist nicht so wichtig.", murmele ich und schaue auf das ausgetrunkene Glas, das ich vor mir auf dem Tisch stehen habe.
———
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr freut euch auf das nächste.
😈
Das passiert noch so einiges...
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Mister Fuckboy
Teen FictionAls die sechzehnjährige Melody von New York zum Lover ihrer Mutter zieht, weiß sie noch nicht, was sie in Los Angeles erwartet. Sie muss für ihren Umzug so einiges hinter sich lassen, was sie aber nichtsahnend auf sich nimmt, um ihre Mutter glückli...