Fünfter und letzter Tag der Lesewoche
(Freitag)
Melody p.o.v.
Ich kaue mit leichten Kopfschmerzen auf meinem Salat herum und verdrehe die Augen, als ich höre, wie Mason sich über die Schule und sein Football Team aufregt.
"Ich hab halt einfach keine Zeit mehr.", murmelt er.
"Dann Spiel kein Football mehr.", gebe ich von mir und schaue ihn abwartend an.
Mason schüttelt den Kopf.
"Ich habe viel getan, um ins Football Team zu kommen und dann auch noch Quarterback zu werden. Ich gebe das doch nicht auf."
"Dann beschwer dich doch nicht.", lache ich und trinke einen Schluck von meinem Wasser.
Mason nimmt sich grinsend ein Stück von seinem Fleisch und schiebt es sich in den Mund.
"Mel, was ist das da?"
Ich schaue fragend zu meiner Mutter und zucke mit den Schultern.
"Was denn?"
"Na das.", meine Mutter zeigt auf meinen Hals und wackelt mit einem perversen Grinsen die Augenbrauen.
Ich huste auf und schaue eher instinktiv zu Mike, der entgeistert auf den roten Fleck auf meinem Hals zeigt, der seit gestern Abend dort prangt wie sonst was.
"Äh-"
"War das etwa Kyle?"
Meine Mutter verschränkt die Hände und wackelt mit ihren Augenbrauen.
Entsetzt schüttele ich den Kopf und spüre, wie mir warm wird, als ich an gestern denken muss.
Der Blick meiner Mutter, die gegenüber von mir sitzt, wie alle anderen, wird sanfter und sie nimmt meine Hand in ihre."Ich fänd es auch okay, wenn es von einem Mädchen kommt, aber das ist ja jetzt nur eine Vermutung."
Ich schüttelte hektisch den Kopf und lege meine Hände vor mein Gesicht.
Das hat mir auch noch gefehlt.
"Das ist nicht von einem Mädchen, Mutter. Das ist von gestern."
"Das ist uns schon bewusst, aber die Frage ist, wer war das."
Ich schiele zu Mason, der mich mit einem nichtssagenden Blick anguckt. Nein, er guckt nicht mich an, sondern meinen Hals.
"Das ist unwichtig."
"Du kannst uns das ruhig sagen.", mischt sich nun Mike auch ein.
Ich stöhne genervt auf und werfe meinen Kopf in den Nacken.
"Das ist bei einem Spiel passiert, okay?", versuche ich die Frage zu umgehen.
"Ja, aber von wem?", fragt nun Mason und grinst belustigt auf, als ich ihm einen Todesblick zuwerfe.
„Die gleiche Frage könnten wir dir auch stellen, mein Sohn, aber bei dir war es so oder so mal wieder nur irgendein Mädchen.", versucht Mike mich wohl zu verteidigen, was aber in eine komplett falsche Richtung geht.
Irgendein Mädchen.
Ich streiche mir durch mein braunes Haar und schüttele den Kopf.
Ich hab mir schon gestern auf dem Weg nach Hause selbst gesagt, dass das zwischen mir und Mason einfach vergessen werden sollte. Es ist passiert und ändern kann man es so oder so nicht. Ich sollte einfach darüber hinwegsehen und...vergessen.
So besonders war es schließlich auch nicht.Ist klar.
„Melody? Ich weiß, dass es etwas komisch kommt, aber du bist zum ersten Mal mit einem Knutschfleck zu Hause und ich will wirklich wissen, wer das war.", erklärt meine Mutter einfühlsam.
Ich verdrehe bloß die Augen und rufe meine folgende Antwort eher aus Reflex.
"Von Josh."
Einige Zeit ist es still und Mike und meine Mutter scheinen das gerade zu verarbeiten.
Mein Blick huscht zu Mason, der mich mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem angespannten Kiefer anschaut."Oh.", gibt Mike nach einiger Zeit räuspernd von sich und schaut meine Mutter an, die vor Freude gar nicht mehr zu leben scheint.
"Das ist doch toll. Er ist ein sehr sympathischer Junge.", sagt sie und klatscht in die Hände.
"Lad ihn doch Mal ein oder so."
Ich verdrehe die Augen und verneine ihre Aussage.
"Das war nur...eine einmalige Sache.", murmele ich und schaue auf meinen Teller.
Sowas passiert aber auch nur dir, Melody.
Mike legt sein Besteck nach einer Weile des stillen Essens weg, sodass nun die volle Aufmerksamkeit auf ihm liegt.
"Ich habe euch beide für Donnerstag und Freitag frei geschrieben, weil wir da zu Masons Tante fahren."
"Sexy!", brüllt Mason und hebt die Arme.
Ich lache auf und streiche mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
"Wieso fahren wir dahin?", frage ich nun.
"Lass dich einfach überraschen.", antwortet Mike und lächelt mich sanft an.
Ich erwidere sein Lächeln und schaue zu meiner Mutter die stolz zwischen uns beiden hin und her schaut, was ihr von mir aus nur ein Augenrollen einheimst.
"Wo wohnt deine Tante?", frage ich an den Junge gerichtet, mit dem ich gestern noch verbotene Dinge getan habe.
"In Texas.", antwortet Mike und trinkt einen Schluck von seinem Wasser
„Yeehaw.", ruft Mason, was ich mit einem Lachen kommentiere.
„Wir haben davor in Mexico gewohnt und nach der Hochzeit von mir und meiner Ex bin ich nach Kalifornien gezogen. Masons Tante dann nach Texas."
"Du hast also lateinamerikanische Wurzeln?", frage ich beeindruckt.
Mason nickt.
„Die Eltern von meinem dad waren aus New York, aber die Großeltern meiner Großeltern waren ürsprünglich aus Argentinien. Die Frau von meinem dad war aus Guatemala. Das heißt ich bin Latino, Baby."
„Ich auch."
Mason zeigt die Augenbrauen zusammen und schaut kurz zu meiner Mutter, die nickt.
„Ich nicht, aber Melodys Vater war aus Mexiko."
———
Das war's mit der Lesewoche und ich hoffe es hat euch gefallen.
Übrigens freut es mich immer, wenn ich die Kommentare sehe, die ihr hinterlasst. Das gibt mir echt...Mut und Lust weiter zu schreiben und ich versuche auch immer, wie ihr bestimmt gemerkt habt, auf jeden Kommentar zu antworten. Hehe
DU LIEST GERADE
Mister Fuckboy
Teen FictionAls die sechzehnjährige Melody von New York zum Lover ihrer Mutter zieht, weiß sie noch nicht, was sie in Los Angeles erwartet. Sie muss für ihren Umzug so einiges hinter sich lassen, was sie aber nichtsahnend auf sich nimmt, um ihre Mutter glückli...