Wie kommt es das du hier mit ihm bist?

877 32 30
                                    


Allzulange muss ich nach Johanna nicht suchen, da sie nicht in ihrem Büro war und das Treffen der Anführer noch nicht begonnen hat, habe ich sie wie vermutet auf dem Feld mit den verschiedensten Kräutern gefunden. Da sie eher auf die pflanzlichen Heilkräfte setzt als auf die Medikamente der Ken, kümmert sie sich ziemlich liebevoll um die Pflanzen. Zu meiner Zeit hier bei den Amite hat sie jeden morgen nach den Pflanzen gesehen und ein paar geerntet, dies hat sich anscheinend nicht geändert. Mit einem freundlichen guten Morgen begrüßt mich die Anführerin gut gelaunt wie immer. Ich bitte sie um ihre selbstgemachte Creme und begleite sie dann in ihre, wie ich sie nenne, Hexenküche. Denn hier bereitet sie alles zu und überall stehen oder hängen die Materialien, mit denen sie experimentiert, von getrockneten Kräutern bis hin zu verschiedenen Erden ist hier so gut wie alles zu finden. „Gut, dass du kommst, eigentlich wollte ich jemanden zu dir schicken, der dir die Creme vorbeibring, aber jetzt wo du hier bist kannst du sie ja selbst mitnehmen“, erzählt sie mir und verdeutlicht damit das sie sich an dieses Problem von mir erinnert. Ich finde es wirklich bemerkenswert was sie alles in ihrem Kopf behält, denn nicht nur die Namen aller Fraktionsmitglieder kennt sie auswendig, sondern auch solche Sachen wie meine Sonnenallergie. „Wie gefällt es dir bei den Ferox?“, fragt sie mich, während sie die frisch gepflückten Kräuter sortiert und sich alles zusammensucht was sie für meine Creme benötigt. „Sehr gut, das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte“, sage ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Die schwarztragende Fraktion ist wie eine große Familie für mich geworden, ich habe tolle Freunde gefunden und habe mich sogar verliebt, also war es definitiv die beste Entscheidung und ich würde sogar behaupten das ich zuvor noch nie so glücklich war. „Das freut mich sehr, du hast dich äußerlich wirklich verändert, positiv natürlich. Du siehst aus wie eine echte Ferox.“ Bei den schwarzen Klamotten, den Tattoos und Piercings die zu sehen sind, ist das auch nicht zu übersehen. „Das liegt vermutlich daran das ich eine echte Ferox bin und hart trainiere“, erwidere ich und betrachte das Regal mit verschiedenen Gläsern gefüllt mit irgendwelchem Grünzeug. „Ich bin wirklich stolz auf dich, auch wenn du unsere schöne Fraktion verlassen hast, du hörst auf dein Herz und das ist gut", spricht Johanna weiter und ich lächle sie leicht an zur Antwort. Daraufhin herrscht Schweigen zwischen uns, doch dies wird nach kurzer Zeit durch das Summen Johannas unterbrochen. Wie ich doch die Lieder der Amite hasse, aber wenigstens summt sie nur.

„Ist es für dich wirklich in Ordnung mit Eric die kleine Wohnung zu teilen, immerhin ist dort nur ein Bett und auch sonst kein Platz ihm aus dem Weg zu gehen“, fragt Johanna mich mit Sorge in der Stimme. „Das ist kein Problem, wenn er besonders schlecht drauf ist kann ich ihn ja rausschmeißen, dann kann er im Stall schlafen“, scherze ich. „Du meinst wohl eher das du dann im Stall schläfts“, verbessert sie mich, wobei sie vermutlich recht hat. Niemand würde es schaffen Eric auszuquartieren und ihn dazu zubringen in einem Stall zu schlafen. „Ich bin mir sicher du kannst auch bei deinen Eltern unter Kommen, wenn es zu viel für dich wird“, schlägt sie vor. Doch dies werde ich auf keinen Fall, da schlafe ich doch lieber im Stall oder auf irgendeinem Acker. „Nicht nötig, Fraktion vor Blut schon vergessen?“, erinnere ich sie an das Manifest der Fraktionen. „Besuche deine Eltern, ich bin mir sicher sie würden sich freuen dich zu sehen.“ Daraufhin nicke ich nur, doch in Wahrheit werde ich dies nicht tun. Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, werde ich meiden, keine zehn Pferde kriegen mich wieder da rein. Wir unterhalten uns weiter über meinem Wechsel zu den Ferox, wie es mir dort ergangen ist, darüber ob ich neue Freunde gefunden habe und was ich beruflich anstrebe.

„Du bist wirklich nicht die Assistentin von Eric“, stellt Johanna erstaunt fest. „Ich dachte Eric hat das gestern einfach nur so gesagt.“ Da hat sie sich wohl getäuscht. In Zukunft werde ich vielleicht die Chance haben beruflich mit Eric zu arbeiten, doch ich bin nicht seine Assistentin. „Nein, das bin ich nicht“, bestätige ich noch mal. „Wie kommt es dann das du hier mit ihm bist?“, fragt sie neugierig nach. Von ihrer Neugierde her könnte sie schon fast eine Ken sein, ich vermute es liegt daran das sie eine Anführerin ist und nur das Beste für ihre Schutzlinge will, wobei ich ja nicht mehr zu ihren Schützlingen gehöre. Den wahren Grund werde ich ihr nicht verraten, schließlich sollte sie ihre Meinung nicht über Eric ändern immerhin hat er sich etwas dabei gedacht als er sich diesen Ruf aufgebaut hat, was er sich genau dabei gedacht hat und was der Grund ist weiß ich allerdings auch nicht. „Weil wir miteinander schlafen“, sage ich völlig unverblümt. Die Ferox denken eh das wir etwas miteinander haben oder hatten, da ist es auch egal ob es eine Person mehr weiß. Früher oder später wird es eh die Runde machen, zu mindestens bei den Ferox. Johanna gefriert in ihrer Bewegung zu Eis und über ihr Gesicht huscht Überraschung und gleichzeitig auch Schock, doch schnell fängt sie sich wieder. Wobei es ja eigentlich nicht überraschend ist, wir reden hier immer noch von Eric, warum sollte er denn sonst eine Ferox mitnehmen, wenn sie nicht seine Assistentin ist? „Du bist in ihm verliebt, oder?“, fragt sie mich. Ist es so offensichtlich oder sucht sie nach einem Grund, warum ich das mache, um ihren guten Eindruck von mir beizubehalten. Eigentlich gibt es nichts Verwerfliches daran Sex mit einer Person zu haben mit der man nicht zusammen ist, doch dieses Bild ist hier bei den Amite nicht so verbreitet wie bei den Ferox und da sie nicht von einer Beziehung zwischen mir und Eric weiß und sich wahrscheinlich bei Erics Ruf nicht vorstellen kann das er eine Beziehung führt, versucht sie vermutlich erst recht einen Grund dafür zu suchen. Doch ich gehe gar nicht auf die Frage ein, stattdessen lehne ich mich gegen die Arbeitsfläche und verschränke die Arme. „Pass auf dich auf, Eric gehört nicht zu den Guten“, erzählt sie mir. Als ob ich das nicht selbst wüsste, dabei ist doch gerade das eine reizende Stelle an ihm. „Lass dir nicht das Herz von ihm brechen.“ Da ich darauf gar nicht reagiere ist dieses Thema wohl endlich beendet und sie erzählt wie toll die Ernte in diesem Jahr läuft. In Wirklichkeit höre ich ihr allerdings nicht zu, sondern Beteilige mich an ihren Erzählungen mit zustimmendem Gemurmel, Nicken und Bejahungen sodass es ihr nicht auffällt. Nachdem sie die Salbe endlich fertig hat, mache ich mich aus dem Staub mit der Ausrede das sie sich bestimmt auf das Treffen der Anführer vorberieten muss, was sicherlich auch bald beginnt.

Jetzt weiß Johanna warum Hope Eric begleitet... zumindest zum Teil.
Denkt ihr Hope hat damit richtig gehandelt oder hätte sie es eher für sich behalten sollen? Was denkt ihr, wie reagiert Eric darauf, wenn er denn eine Reaktion zeigt?

In genau einer Woche wird die Geschichte schon 5 Jahre .... wo ist nur die Zeit geblieben?

Habt ihr Wünsche für das Fünfjährige?

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt