Vorfreude

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Am nächsten Morgen sprühte ich nur so voller Vorfreude endlich in den Raum der Angstlandschaft zu kommen. Allerdings noch vor dem Frühstück wies Ann mich darauf hin, das sich niemand auf seine Angst freut und das Einige daraus irgendwelche Schlüsse ziehen könnten, die nicht gut wären. Leider muss ich ihr da zustimmen, ich möchte nicht das irgendwelche Gefahren entstehen durch die Beziehung zwischen Eric und mir. So versuche ich meine Fröhlichkeit zu unterdrücken, was letztendlich dazu führt das ich nun hier, auf einer der Bänke vor den zwei Türen die zu Eric und Four führen, sitze und mit meinen Bein wackle. Dies hilft mir mich einigermaßen darauf zu konzentrieren nicht wie ein Honigkuchenpferd zu strahlen. „Hope, du machst mich ganz nervös mit deinem Gewackel" ,klagt Ann mich an. „Man könnte ja meinen das du ganz nervös bist, obwohl wir das ja schon öfter gemacht haben" ,entgegnet Gus. „Wenn du wüsstest..“ ,zischt Ann leise mit einem Grinsen auf den Lippen, woraufhin mich Gus fragend ansieht. Ich zucke allerdings nur die Schultern, als wüsste ich nicht wovon sie spricht, allerdings lässt sich die Wärme, die mein Gesicht bedeckt darauf schließen das ich rot anlaufe. Unauffällig versuche ich Ann in die Seite zu stoßen, um sie zu warnen noch mehr zu sagen. Doch Eric rettet mich unbewusst aus der Lage, denn nun ist Ann an der Reihe ihrer Angst entgegenzustehen. Gus allerding scheint die leichte Bewegung meines Ellbogens gesehen zu haben und verengt die Augen zu Schlitzen. Doch bevor er etwas dazu sagen kann, mache ich den Mund auf. „Und wie geht es dir so?“, frage ich ihn und könnte mir selbst an den Kopf hauen. Ist das echt die einzige Frage die mir eingefallen ist? Jetzt schöpft er doch erst recht Verdacht. Doch die einzige Reaktion darauf seinerseits ist das hochziehen einer Augenbraue. „Ganz gut schätze ich, wie sieht es bei dir aus?“ ,geht Gus auf meine Frage ein. „Mir geht es auch gut“ , doch bevor ich noch so eine Frage stellen kann geht bei Four die Tür auf und eine kreidebleiche Lia kommt heraus. „Weißt du, ich mache mir schon Sorgen um sie. Immer kommt sie so blass raus, aber wenn wir alle zusammen sitzen ist sie, wie soll ich sagen, ganz normal? Als würde ihr das alles nichts ausmachen" ,flüstert Gus mir zu und betrachtet Lia besorg, die schweigend den Raum verlässt. Wir blicken ihr beide hinterher, bis sie hinter der nächsten Ecke verschwunden ist. „Vielleicht hat Lia wirklich kein Problem damit, beziehungsweise kann schnell ihre Angst verarbeiten“ schlussfolgere ich aus ihrem Verhalten. „Meinst du? Lia ist der Typ, der alles mit sich selbst auszumacht, das kann doch nicht gut sein.“ Ich zucke lediglich mit den Schultern. „Lia ist stärker als sie aussieht, sie wird das schon schaffen“  ,mache ich Gus Mut. „Du hast ja Recht, aber ich werde trotzdem mit ihr darüber reden. Ich möchte das sie weiß das wir hinter ihr stehen.“ „Gus, glaube mir das weiß sie, das wissen wir alle. Mach dir nicht allzu viele Sorgen und konzentriere dich auch auf dich. Aber sprich mit ihr, das wird dich auch beruhigen", sage ich und lege ihm beruhigend die Hand auf den Rücken. Deutlich spüre ich seine Angespanntheit unter meiner Handfläche. „Jetzt entspanne dich mal, das ist auch nicht gut für dich.“

Nach einer gefühlten Ewigkeit, sind alle vor mir durch und ich kann endlich in den Raum eintreten, in den ich schon die ganze Zeit am liebsten gegangen wäre. Endlich begegne ich Eric wieder, was sich anhört als hätte ich ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, dabei ist es noch nicht mal 24 Stunden her. Es ist noch nicht mal 24 Stunden her das ich einen Schritt weiter gegangen bin, das ich mit Eric geschlafen habe.

Nun kann ich meine gute Laune nicht unterdrücken und trete strahlend in den kleinen Raum ein. Eric beachtet mich allerdings nicht und tippt auf dem Computer vor seiner Nase herum. Als ich die Tür hinter mir schließe blickt er einmal kurz auf und verzieht sein Gesicht. „Hast du irgendwelche Drogen genommen? Passt ja zu euch Amite", sagt dieser woraufhin ich irritiert stehen bleibe. Das er mich wieder als Amite bezeichnet überhöre ich mal. „Ich freue mich auch dich zu sehen" ,sage ich sarkastisch, ignoriere seine Frage und trete zu ihm um meine Arme von hinten um ihn zu legen. Anscheinend hat Eric einen schlechten Tag, deswegen verteile ich leichte Küsse auf seiner Haut um ihn wenigstens ein bisschen aufzuheitern. Allerdings stößt er mich von sich, worauf hin ich irritiert nach hinten taumle. Was ist heute nur los mit ihm? „Setzt dich hin, wenn du kuscheln willst hättest du bei den Gemüsefressern bleiben müssen" ,fährt Eric mich an, worauf hin ich zusammenzucke und mich auf die Liege setze. Ihm ist eindeutig etwas über die Leber gelaufen, fragt sich nur was. Waren die anderen heute extrem nervig oder hat es etwas mit dem Bürozeugs zutun was er noch zu machen hatte? Ich weiß es nicht, bin mir aber auch nicht sicher ob ich es überhaupt wissen möchte. Noch bevor ich etwas auf seinen beleidigenden Kommentar sagen kann, rammt Eric mir die Nadel mit der Flüssigkeit für die Simulation unter die Haut.

Erschrocken fahre ich aus der Simulation hoch. „Was war das denn?“ ,dringt ein grimmiger Kommentar von der Seite zu mir. „Wenn du eine Ferox sein willst, musst du schneller sein.“ Blinzelnd versuche ich ganz zu mir zu kommen und die Simulation von mir abzuschütteln. „Mensch, sind wir heute gut gelaunt", sage ich ironisch und stehe auf. Erics Blick zufolge bringt das hier gerade nichts und ich möchte nicht das seine Laune auf mich abfärbt. Mit einem „Wir sehen uns", drehe ich mich um und verlasse den Raum um mir einen Schokoladenkuchen zu holen. Eric erwidert irgendwas brummend, was ich allerdings nicht verstehe.

Was ist Eric wohl über die Leber gelaufen?

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt