Straftraining 2.0

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Eric steht an eine der Säulen gelehnt, die hier überall stehen. Ich habe mich ja gefragt, was passiert wenn man zu spät kommt. Jetzt finde ich es wahrscheinlich raus. „Sorry“ ,murmle ich und stelle meine Flasche ab. „Du kommst 15 Minuten zu spät“ ,sagt Eric und dreht sich zu mir um. Er sieht doch nicht so wütend aus, wie ich vermutet habe. Vielleicht habe ich ja Glück und ich bekomme keine Strafe. „Entschuldigung, ich habe nicht auf die Zeit geachtet.“ „Das solltest du aber. Zur Strafe bekommst du jetzt jeden Tag ein extra Training.“ Jeden Tag? Will er mich verarschen? Nur weil ich 15Minuten zu spät kam? „Warum bekomme ich jetzt eine Strafe? Du bist gestern doch auch zu spät gekommen“ ,blaffe ich. „Das ist was anderes und pass bloß auf in welchen Ton du mit mir sprichst, Süße!“ ,sagt Eric in seiner typischen kalten Anführerstimme. Hat er mich gerade schon wieder Süße genannt? „Du läufst dich jetzt 20Runden ein und dann kannst du dich meinetwegen dehnen. Wir arbeiten heute mithilfe deiner Beweglichkeit.“

Ich habe das Gefühl das meine Ausdauer immer besser wird. Die 20 Runden habe ich schneller geschafft als sonst. Jetzt dehne ich mich. Ich habe mit den Armen angefangen und arbeite mich weiter nach unten. Im Moment stehe ich Hüftbreit da und berühre mit meinen Händen den Boden. In dieser Position kann ich Eric sehen, der hinter mir an einer der Säulen gelehnt steht. Er guckt mir tatsächlich schon wieder auf den Hintern. „Hör auf mir so auf den Hintern zu glotzen.“ „Dann stell du dich nicht so hin“ ,sagt Eric. Seine Laune scheint sich wohl gerade zu verbessern. Wie schnell das doch geht. Da ich mit dieser Dehnung noch nicht fertig bin und Eric nicht aufhört drehe ich mich einfach zu ihm um. Jetzt hat er nichts mehr zu gucken. „Denkst du das ändert etwas?“ ,fragt Eric mich. „Ja“ ,sage ich nur. „Wenn du meinst. Diese Aussicht ist auch nicht schlecht, wenn nicht sogar besser als die andere.“ Hä, was meint er denn. Von meiner Position aus suche ich was er meint und werde schnell fündig. Ich sollte wohl kein lockeres Oberteil zum Training anziehen, vor allem nicht wenn Eric in der Nähe ist. Er hat jetzt den perfekten Blick in meinem Ausschnitt. Toll Hope, du hast echt ein Talent dich so hinzustellen, das Eric etwas zum glotzen hat.  Ich spüre wie mir langsam die Röte ins Gesicht sprießt. Ich sehe kurz Eric an und sehen wie er dreckig grinst. Ich möchte echt nicht wissen was er gerade denkt. Ich dehne mich noch weiter, aber immer so das Eric nichts zum glotzen hat.

„Fertig“ ,sage ich nachdem ich mit der Dehnung fertig bin. „Wie beweglich bist du? Kannst du Spagat?“ ,fragt Eric mich. „Ja, eigentlich schon.“ Ich habe zwar schon länger keinen mehr gemacht, aber ich denke das ich es noch kann. „Mach mal einen.“ Ich streife meine Schuhe ab und mache einen Spagat. Das ist eigentlich ganz leicht.  „Kannst du auch einen Spagat wenn du stehst? Weißt du was ich meine?“ ,fragt Eric wieder. Wenn es das Problem mit dem Gleichgewicht nicht geben würde. „Ich denke nur wenn ich mich irgendwo festhalten kann.“  „Warum festhalten?“ „Weil mein Gleichgewichtssinn nicht der beste ist“ ,gebe ich zu. Eric fängt an zu grinsen.  „Das ist nicht dein Ernst. Du kannst einen perfekten Spagat und willst mir erzählen das dein Gleichgewichtssinn nicht gut ist.“  „Ja.“ „Das will ich sehen“ ,fordert Eric. „Na gut, aber nicht lachen und wenn ich hinfalle ist es deine Schuld“ ,antworte ich. „Okay.“ Na toll. Er wird mich bestimmt so was von auslachen. Hoffentlich verletzte ich mich nicht.

Ich hebe mein Bein und versuche einigermaßen das Gleichgewicht zu halten. Ich hebe mein Bein höher und halte es fest. Als ich es gerade greife passiert es auch schon. Ich verliere mein Gleichgewicht und kippe mit einem kleinen Aufschrei um. Kurz vor dem Boden werde ich von zwei starken Armen aufgefangen. Eric zieht mich zu sich hoch und ich liege in seinen Armen. „Das war ganz schön knapp“ ,sagt er leise. „Danke“ ,murmle ich. Eric hält mich so, als würde ich nichts wiegen. „An deinen Gleichgewicht üben wir noch.“  „I..ich habe doch gesagt, das er nicht gerade gut ist.“ Eric macht mich nervös. Warum muss er mich denn jetzt tragen? Ich spüre deutlich seine Muskel an meinem Körper. Ich dachte immer Muskeln sind hart und unbequem. Na gut, weich ist es nicht, aber bequem. Eric sagt nichts mehr, stattdessen guckt er mich einfach nur an und ich erwidere seinen Blick. Wieder fallen mir seine Augen auf. Diesmal sind sie nicht so kalt wie sonst. Irgendwas blitzt in seinen Augen auf, ich kann aber nicht deuten was es ist. Mein Herz beschleunigt sich langsam.
Ich sollte etwas unternehmen, sonst landen wir beide wieder in der gleichen Situation wie gestern und ich weiß nicht ob das wieder so ausgehen wird. „Du kannst mich wieder runterlassen“ ,sage ich leise. „Isst du eigentlich genug? Du bist so leicht“ ,fragt Eric und lässt mich wieder runter. „Ja, eigentlich schon“ ,antworte ich ihm.

Eric und ich üben etwas an meiner Balance. Ich muss in verschiedenen Posen auf einen Bein stehen und Eric stützt mich leicht ab. Im Moment stehe  ich in der Standwaage. Eric steht hinter mir und hält mich an der Hüfte fest. Mich macht diese Situation etwas nervös. Das wievielte mal ist das heute schon?
„Jetzt machen wir noch eine Übung und dann ist das Training vorbei. Diese Übung bauen wir morgen weiter aus. Du gibst mir jetzt zuerst dein rechtes Bein. Ich werde es in unterschiedlichen Höhen festhalten“ ,erklärt mir Eric und ich strecke ihm mein Bein entgegen. Zuerst hält er es so, das es gerade ist. „Du hast ein neues Tattoo“ ,stellt Eric fest. „Schlimm?“ ,frage ich leicht sarkastisch. „Nein.“ Eric streicht mit seiner Hand über mein Knöchel, wo das Tattoo ist. Ich bekomme eine leichte Gänsehaut und Eric grinst leicht. „Es ist schön. Hat es eine Bedeutung?“ ,fragt er. Hat er gerade wirklich gesagt das es schön ist, oder habe ich mich verhört? „Hat es“ ,antworte ich. „Und die wäre?“ „Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen.“  „Okay“ ,sagt Eric nickend.  Wir beenden noch die Übung und dann ist das Training auch schon beendet. Ich schlüpfe wieder in meine Schuhe und verlasse den Trainingsraum.

Ich gehe zurück in den Schlafraum. Vor meinem Bett stehen Ann und Gus mit verschenkten Armen. Was haben die beiden? „Habe ich was verpasst?“ ,frage ich die beiden. „Anscheinend schön“ ,sagt Gus. „Was denn?“  „Das musst du doch ganz genau wissen“ ,behauptet Ann. Was haben denn die beiden? Habe ich etwas falsches gemacht? „Das bereden wir lieber nicht hier“ ,sagt Gus und die beiden ziehen mich aus den Schlafsaal in einen lehren Gang.

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