Setzte deinen ganzen Körper ein

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~Erst jetzt merke ich wie nahe wir uns sind und sofort fängt mein Herz an schneller zuschlagen. Eric nähert sich immer weiter meinem Gesicht und ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Haut. Ich schließe meine Augen. ~

In so einer Situation befanden wir beide uns schon mal. Eric ist aber bevor unsere Lippen sich berührt hätten weggegangen. Bricht er das hier auch gleich ab oder lässt er es zu? Merkwürdiger Weise sehne ich mich nach diesem Kuss. Ich wette das dieser Kuss viel besser wird als die wenigen die ich bei den Amite hatte. Kurz bevor unsere Lippen aufeinander treffen ertönt ein lautes Klopfen an der Tür und jemand ruft nach Eric. Vor Schreck zucke ich zusammen und starre Richtung Tür. Eric steht Fluchend auf und stürmt zur Tür. „Wer wagt es mich zu stören?“ ,brüllt Eric die Person auf der andern Seite der Tür an. Er reißt die Tür auf, ich kann nicht erkennen wer dort steht, da Eric im Weg steht, was gut ist da mich sonst die andere Person sehen kann. Zur Sicherheit setzte ich mich auf einen der Sessel, den man von der Tür aus nicht sehen kann. „Four!“ ,knurrt Eric. „Stör ich?“ ,will Four wissen. „Nein, wie kommst du denn darauf?“  „Hat da jemand Damen Besuch?“ ,fragt der dunkel Haarige Ausbilder. Dafür kassiert Four glaube ich einen Schlag, ich höre ein dumpfes Geräusch und Four stöhnt schmerzvoll auf. „Das interessiert dich nicht. Was willst du hier?“ ,zum Ende hin wird Eric immer lauter. Four holt einmal tief Luft bevor er antwortet. „Wie wollen wir morgen die Initianten gegeneinander antreten lassen?“ Eric schlägt die Tür zu. „Eric?“ „Verpiss dich Four, wenn du mich nochmal störst landest du in der Schlucht“ ,damit kommt Eric wieder zu mir. Ich fühle mich gerade etwas unwohl und langsam steigt die Müdigkeit an. „Tut mir Leid.“ Hat er sich gerade wirklich entschuldigt? Und denn noch für etwas wofür er nichts kann? „Schon gut, du kannst ja nichts dafür. Ich sollte gehen, ich bin müde.“ Damit stehe ich von dem Sessel auf. „Deine Sachen sind noch nicht trocken.“ Damit geht Eric ins Bad und kommt nach kurzer Zeit wieder raus. „In 10 Minuten sind sie trocken. Ich gehe jetzt duschen, mich von diesem Idioten abregen.“  Ich nicke einmal und Eric geht ins Bad. Eric scheint Four nicht wirklich zu mögen, was nicht nur damit etwas zu tun scheint, das er uns eben gestört hat. Ich kann ihn verstehen, auch wenn ich Four nicht wirklich kenne finde ich ihn komisch. Erst jetzt bemerke ich wie müde ich tatsächlich bin, ich lege mich auf die Coach und beschließe für ein paar Minuten meine Augen zuschließen. Das letzte was ich an diesem Abend spüre ist, wie ich von zwei starken Armen hochgehoben werde, in etwas weiches und kuscheliges gelegt und zugedeckt werde. Danach versinke ich ganz und gar in das Land der Träume.

~

„Hope, in den Ring“ ,ertönt Eric seine Anführer Stimme und ich stelle mich auf den frisch geputzten Boden. Gegenüber von mir steht Josh, einer von Finn seinen Handlangern. Er hat eine ähnliche Statur wie Finn. Breite Schulter, die Beschreibung Schrank passt sehr gut zu ihm.  Ich habe ein bisschen Angst, welche ich natürlich nicht zeige, immerhin ist er größer und stärker als ich, aber ich bin schneller und gelenkiger. Ich befürchte das ich verlieren werde, ich möchte nicht auf der Krankenstation landen. Viel Zeit darüber nachzudenken bleibt mir nicht, denn der Kampf beginnt. Ich stelle mich in Kampfposition vor Josh und warte auf seinen ersten Angriffe. Josh macht einen Schritt auf mich zu und versucht mit seiner Faust mir ins Gesicht zuschlagen. Ich ducke mich und nutze die Chance seine durchlässigen Deckung um ihn in die Rippen zuschlagen. „Los Hope“ , feuern mich meine Freunde an. „Du schaffst das.“ Vielleicht haben sie ja recht und ich schaffe es tatsächlich, ich sollte meinem Können mehr vertrauen, dann kann ich vieles schaffen. Ich schaffe das. Josh hätte mich fast getroffen, da ich zu sehr in Gedanken vertieft war, ich konnte den Schlag aber noch rechtzeitig abblocken und setzte zum Gegenangriff an, doch Josh blockt ab. Er schlägt nach mir und erzielt einige Treffer, das gleich kann ich aber auch von mir sagen. Ich ziele mit meiner rechten Faust auf seinen Oberkörper, täusche diesen Schlag aber nur an, denn ich ziehe mein Bein blitzschnell in die Höhe und trete ihn ins Gesicht. Bevor ich meine Balance verlieren kann setze ich mein Bein wieder auf den Boden ab. Josh stolpert nach hinten und hält sich seine Nase aus der Blut fließt, mein Tritt war ein voller Erfolg. Wut blitzt im Gesicht meines Gegners auf und er stürmt auf mich zu. Bevor ich irgendwie reagieren kann hat er mich schon an der Hüfte gepackt und schleudert mich zur anderen Ecke des Ringes. Ich lande mit einem plumpen Geräusch auf dem Boden, die Luft drückt sich aus meinem Brustkorb und ich stöhne schmerzvoll auf. Mein ganzer Körper schmerzt, einige Stellen auf meiner Haut sind von dem Kampf aufgeplatzt und Bluten, lange halte ich das nicht mehr aus. Ich sehe Eric an, mein Blick ist schon fast flehend, doch er zieht nur eine Augenbraue hoch und sein Gesichtsausdruck ändert sich für einige Sekunden, als wolle er mir etwas mitteilen. Denk daran was ich dir gesagt und gezeigt habe. Ich rapple mich wieder vom Boden auf, keine Sekunde zu spät, denn Josh wollte gerade nach mir treten. Ich drehe den Spieß um und versuche ihn zutreten, doch er fängt mein Bein ab, schleudert mich herum und wirft mich in die gegenüberliegende Ecke in der ich keuchend lande. Ich erinnere mich an Eric seine Wort: ‚Setze deinen ganzen Körper ein‘.  Ich habe eine Idee und stehe schnell wieder vom Boden auf. Ich muss Josh ablenken und wie kann man das am besten? Genau mit den Waffen einer Frau. Ich ziehe mein Shirt über den Kopf und werfe es zur Seite. Hinter mir fangen einige an zu jubeln und rufen, aber ich beachte sie nicht. Ich habe Josh aus der Fassung gebracht und das erreicht was ich wollte, denn er glotzt mir auf die Oberweite und macht nicht, dadurch vernachlässigt er auch seine Deckung.  Auch wenn das so geplant war fühle ich mich unwohl. Ich werfe Eric einen Blick zu, er sieht aber nicht gerade begeistert aus, genauso wie Gus und Ann lacht einfach nur und fordert mich auf Josh fertig zumachen. Da Josh immer noch dasteht und mich anstarrt laufe ich los, springe hoch und trete ihn wieder in sein Gesicht. Als mein Fuß auf sein Gesicht trifft ertönt ein ekelhaftes Knacken, anscheinend habe ich ihm seine Nase gebrochen. Durch meinen Tritt landet er auf dem Boden und hält sich seine Nase.  „Miststück“ ,grummelt Josh und spuckt mich an. Ist das eklige. Schnell beende ich den Kampf indem ich ihn gegen die Schläfe trete, dadurch wird er ohnmächtig und ich kann mir die blutige Spucke von diesem Kerl von meinem Bauch wischen. Ich springe von dem leicht erhöhtem Ring und geselle mich zu meinem Freunden. „Das war super“ ,sagt Lia. „Du hast gewonnen“ ,stellt Ann springend fest und wisch mit einem Tuch meinem Bauch ab. „Was sollte das, Hope?“ ,fragt mich Gus. Er ist wohl nicht so begeistert wie Lia und Ann über meinem Kampf. „Was denn? Ich habe doch nur gekämpft.“  Gus schüttelt den Kopf. „Das musst du doch nicht halb nackt machen.“ Halb nackt? Ist das sein Ernst? Ich bin nicht halb nackt. Gus legt seine Jacke schützend über meine Schultern. „Er ist nur wieder überbesorgt“ ,sagt Ann lachend. „Bin ich gar nicht, ich mache mir doch nur Sorgen um euch.“  Typisch Gus, immer will er einen beschützen. Ich bin ganz froh das ich ihn habe, ich meine welches Mädchen wünscht sich nicht so ein Freund?
Das Training ist beendet und wir verlassen gerade den Trainingsraum. Letztendlich war der Tag ziemlich anstrengend aber Erfolgreich. Ann, Lia, Gus und ich haben unsere Kämpfe gewonnen, bei Lia war er zwar ziemlich knapp aber sie hat es geschaft. „Hope, hierbleiben“ ,ruft mich Eric zurück. Was will er denn jetzt von mir? Etwa wegen gestern? Ich verabschiede mich von meinen Freunden und gehe zu Eric. „Ja?“ „Was sollte das eben?“ ,nicht er jetzt auch noch. „Ich habe gekämpft und gewonnen, was ist daran falsch?“ ,frage ich ihn. „Was sollte das?“ ,fragt Eric wieder ohne meine Frage zu beachten. „Wie gesagt ich habe gekämpft und sonst guckst du doch auch gerne auf meine Brüste, ich weiß überhaupt nicht was dein Problem ist“ ,irgendwie finde ich unser Gespräch gerade etwas lustig, verkneife mir aber ein Lachen. „Warum hast du das gemacht?“ Eric macht aber auch ein großes Thema daraus. „Ich habe doch nur das gemacht was du mir gesagt hast.“ Er fängt an zulachen. „Ich habe gesagt du sollst dich ausziehen? Ziehst du beim nächsten Kampf ganz blank?“ „Nein, das werde ich garantiert nicht. Du hast mir doch gesagt ich soll meinen ganzen Körper einsetzten“ ,erinnere ich ihn an seine Wort. „Das war aber nicht so gemeint.“ „Dann musst du es besser formulieren.“ Damit drehe ich mich auf dem Hacken um und gehe in den Speiseraum, wo meine Freunde auch schon auf mich warten.

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