Erklärung und Versöhnung?

1K 31 14
                                    


„Wie oft denn noch? Hier gibt es nichts zu klären, ich habe alles gesehen. Brauchst du es schriftlich, um es zu verstehen?“ Ich lege meine Hände auf seine Brust, um ihn von mir zu stoßen. Doch viel bringt der Versuch nicht, denn Eric weicht nur ein kleines Stück nach hinten. Er ist einfach viel zu stark und ich bin ihm bei weitem unterlegen. Ich hasse es. Ich hasse all das hier. Ich hasse es, dass er einfach so mit mir herumspringt, und ich hasse es, dass ich nichts dagegen machen kann. Ich hasse mich sogar, dafür dass es mich immer noch zu ihm hinzieht. Ich habe gesehen, wie er eine andere Frau vor meinen Augen küsst, doch trotzdem fühle ich mich immer noch von ihm angezogen. Ich habe immer seine Nähe und Berührungen geliebt und dies kann ich nicht von einen auf den anderen Moment abstellen, auch wenn ich es mir wünschen würde. „Wenn du einfach mal deine Klappe halten würdest und mir zuhören würdest, dann hättest du das Ganze schon hinter dir haben können und von mir aus auch gehen können.“ Ich verschränke meine Arme vor der Brust, funkle ihn wütend an und recke stur mein Kinn. „Es war nicht so wie es aussah“, fängt Eric an, doch ich falle ihm wieder in das Wort. „Du wiederholst dich.“ Ich bin einfach viel zu aufgebracht.

„Verdammt, ich klebe dir gleich deinen hübschen Mund zu“, gibt Eric in einen genervten Tonfall zurück. „Ich bin gut darin Dinge zu zerstören, aber du bist mir wirklich wichtig.“ Ich lache auf. „Habe ich gemerkt, wie wichtig ich dir bin, als du sie geküsst hast.“ Ein Blick von ihm bringt mich zum Schweigen. Er bringt mich zur Weißglut, aber dorthin bringe ich ihn auch. „Ich habe sie nicht geküsst verdammt! Ich habe diesen scheiß Kuss nicht mal erwidert. Es hat mich angewidert von ihr berührt zu werden.“

„Darum hast du sie auch sofort-“, von dir gestoßen, wollte ich sagen, doch kann ich meinen Satz nicht beenden, da Eric seine Lippen einfach auf meine presst und mich küsst. Wie erstarrt stehe ich da, doch brauche ich nicht lange, um den Kuss zu erwidern. Das ist falsch, dass ist sowas von falsch, aber es fühlt sich gut an. All die schönen Momente, die wir zusammen erlebt haben, fallen mir ein, wenn er mich küsst. Doch gerade haben wir einen alles andere als schönen Moment und ich rufe mir wieder das Geschehene in den Sinn. Ich reiße mich wieder zusammen und schupse Eric von mir weg. „Spinnst du“, fauche ich ihn an, nachdem meine Lippen wieder frei sind. „Ich habe sie von mich gestoßen, da warst du sogar noch in der Trainingshalle“, fährt er unbekümmert fort. „Bist du noch ganz dicht, erst machst du mit ihr rum und nun willst du mich küssen, ich glaube es hackt“, mache ich mir Luft. „Du hättest auch einfach die Klappe halten können und mir verdammt noch mal zuhören können“, brummt Eric und kommt wieder ein Stück auf mich zu. Ich versuche ihn auszuweichen, doch da ich eingekesselt bin, bleibt mir nichts anderes übrig als mich weiter gegen die Wand zu pressen. Eric stützt seinen Arm an der Wand ab und ist mir viel zu nahe. Ich recke erneut mein Kinn in die Höhe und funkle ihn an. „Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich? Denkst du nicht, ich hätte es gesehen, wenn ich deiner Meinung nach dabei war, als du sie von dir gestoßen hast?“, sage ich. So viele unterschiedliche Gefühle kreisen durch meinen Körper und versetzen mich regelrecht in eine Achterbahn der Gefühle. Ich bin sauer, wütend, aber auch voller Trauer und Hass. Doch gleichzeitig fühle ich mich von Eric angezogen und wünsche mir seine Lippen wieder zurück auf meine. Ich würde Eric am liebsten wehtun, aber ich möchte auch, dass er mich vergessen lässt und seine kräftigen Arme um meinen Körper schlingt. Es ist so viel hin und her, ich bin einfach nur durcheinander und brauche Zeit, um einen klaren Kopf zu bekommen. Doch dafür muss Eric mich alleine lassen, aber dies tut er nicht und so macht er mich rasend damit. „Ich habe gesagt das du da warst, nicht das du es gesehen hast. Du hättest es mitbekommen können, doch du warst völlig weggetreten, wie in einem Film und hast auf nichts reagiert.“ Kann dies stimmen oder erzählt Eric es nur so und es ist nur Teil seines Spiels? Ich weiß nicht was ich glauben soll. Eine seiner Hände legt sich auf meine Taille, woraufhin ich leicht zusammenzucke, doch behält er sie dort. „Du sollst mich nicht anfassen“, knurre ich ein weiteres Mal. Eric rührt sich allerdings nicht und auch ich unternehme nichts dagegen. Stattdessen lege ich meine Hand auf seinem Unterarm, der meiner Taille so nahe ist. Die Wut und der Zorn in mir existieren weiterhin und so liegt meine Hand nicht einfach nur auf seinem Unterarm, nein im Gegenteil, meine Fingernägel bohren sich regelrecht in seine Haut. Von der Stelle, an der er mich berührt, breitet sich eine wohltuende Wärme in meinen Körper aus. Ich sollte ihn wegstoßen, es nicht zulassen das er mich berührt. Ich bin so wütend auf ihn und es verletzt mich, doch kann ich meine Gefühle nicht abstellen. „Die Schlampe hat alles geplant, dieses machtsüchtige Miststück“, knurrt Eric. Auch wenn mich diese ganze Situation mehr als verletzt hat, glaube ich ihn. Ich traue Lauren dies alles zu, sie war immer schlecht auf mich zu sprechen und hat jeder Chance ergriffen mich schlecht zu machen. Doch sollte ich Eric deswegen trotzdem glauben? Es wäre nicht das erste Mal, dass er mit mir spielt. Gleichzeitig sollte ich allerdings auch nicht vom Generalverdacht ausgehen. Ich bin vollkommen hin und her gerissen und die Wut in mir macht es nicht besser. Ich bohre meine Finger weiter in seine Haut und bin unfähig etwas dazu zu sagen, viel zu viele Gedanken kreisen mir durch den Kopf.

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt