An diesem Morgen wachte ich wieder mit Muskelkater auf, der dank der Salbe, die ich mir gestern geholt habe, ganz erträglich ist. Diese Nacht habe ich nicht viel geschlafen, da ich mir Gedanken über das Straftraining gemacht habe, was mich heute Abend erwartet. Vielleicht hat Eric es auch vergessen. Wäre schön, aber ich denke ,dass er dies nicht tut.
Das ich diese Nacht wenig geschlafen habe, sieht man an meinen Augen. Die lila bis bläuliche Farbe der Ringe sticht richtig aus meiner relativ hellen haut hervor. Ann hat sie mir heute Morgen etwas mit, ich glaube es heißt Concealer, abgedeckt. Sie hat mir gezeigt wie ich es am besten auftrage, bei den Amite habe ich mich nicht geschminkt. Ich habe dort nur manchmal etwas Wimperntusche benutzt. Nachdem sie fertig ist, sehe ich gleich viel wacher aus. Ich sollte das öfter mal benutzen, am besten ich kaufe mir heute noch so ein Ding. Wenn ich es überhaupt schaffe.
~ Abends im Speiseraum ~
Das heutige Training war wieder anstrengend und ich habe in 10 Minuten noch eins. Irgendwie bin ich ein bisschen nervös. Ich bin alleine mit Eric in einem Raum. Niemand ist da der mir helfen kann. Was ist wenn ich Eric dazu bringe das er ausrastet? Was passiert dann? Ich muss aufpassen das ich nicht zu vorlaut bin, am besten ich sage nichts, nur wenn es nötig ist.
Nach der Erwärmung musste ich wieder Liegestützen machen, ich habe wieder nur 10 geschafft. Danach haben wir wieder an den Boxsäcken trainiert, zu zweit Kampftechniken geübt und Messer geworfen. Eric hat mich dieses mal nicht so oft provoziert und das Straftraining hat er auch nicht vergessen. Leider. Er musste mich auch noch extra daran erinnern. Ich sollte mich lieber mal beeilen. Zu spät kommen möchte ich nicht. Am liebsten würde ich ja nicht hingehen, aber das würde Konsequenzen bringen und das möchte ich lieber nicht. Also verabschiede ich mich von meinen Freunden. „Pass auf was du sagst und was du tust“ ,rät Gus mir. „Ja, mache ich,“ sage ich und stehe vom Stuhl auf und will gerade gehen, als mir noch etwas einfällt. „Wenn ich in zwei Stunden noch nicht da bin. Sucht mich! Vielleicht hat Eric mich umgebracht und versteckt meine Leiche.“ Lias Gesicht färbt sich weiß. „Er wird dich schon nicht umbringen“ ,versucht Ann mich aufzuheitern. Sie hört sich aber nicht sehr glaubhaft an. „Du solltest dich beeilen, nicht das du zu spät kommst“ ,sagt Uriah. Ich verabschiede mich von meinen Freunden und gehe noch schnell in den Schlafraum.
Dort ziehe ich mir schnell meine Trainingssachen an. Ein Top und meine kurze Trainingshose. Danach mache ich mich mit einer Flasche Wasser auf dem Weg zur Trainingshalle. Eric ist aber noch nicht da, es ist ja noch nicht 20Uhr. Ich hoffe aber irgendwie das er nicht kommt. Ich stelle meine Wasserflasche auf eine der Bänke, setze mich dazu und warte.
Mittlerweile ist es schon 20Uhr und Eric ist noch nicht da, also beschließe ich mich schon mal warm zu laufen. Ich laufe fünf oder sechs große Runden und dann dehne ich mich. Eric ist mittlerweile zehn Minuten zu spät. Entweder er hat es vergessen, was besseres vor oder verspätet sich, aus welchem Grund auch immer. Ist ja auch egal. Es sollte mich nicht interessieren. Ich schließe meine Dehnung ab indem ich mich Hüftbreit hinstellen und mit den Fingerspitzen den Boden berühre. Es zieht leicht in den Beinen. Als ich zwischen meinen Beinen durchgucke, entdecke ich eine Person, die sich gegen eine der Säulen lehnt, mich beobachtet und grinst. Eric. Er grinst, es ist aber kein amüsiertes grinsen. Es ist eher ein, wie soll ich sagen, versautes grinsen. Er guckt dabei ziemlich auffällig auf meinem Hintern. Dazu sage ich aber lieber nichts, ich will ja nichts riskieren, immerhin bin ich alleine mit ihm hier. Schnell stelle ich mich wieder hin.
„Wie lange stehst du da schon und beobachtest mich?“ frage ich ihn, da ich es eben erst gemerkt habe. Das er zu spät ist sage ich lieber nicht. „Eine Weile“,sagt Eric nur und grinst immer noch leicht. Scheinbar ist er gut gelaunt. Das sowas geht hätte ich nicht gedacht. „Du läufst dich jetzt ein.“ Wenn er dort schon eine Weile steht, muss er ja auch theoretisch gesehen haben wie ich mich Einlaufe, warum muss ich denn schon wieder laufen? „Ich bin aber gerade ein paar Runden gelaufen, zur Erwärmung.“ Eric stemmt sich von der Säule ab, an die er sich gelehnt hat und kommt näher auf mich zu. „Wenn ich sage, das du jetzt läufst dann machst du das auch,“ ,meint Eric nur. Am liebsten hätte ich ihn jetzt widersprochen, aber ich bin hier alleine mit ihm und außerdem habe ich meinen Freunden versprochen das ich versuche mich nicht mit Eric anzulegen. Was bleibt mir also anderes Übrig? „Wie viele Runden?“ ,möchte ich wissen. „Bis ich sage das du aufhören kannst.“ Das war es wohl mit seiner einigermaßen guten Laune. „Was für eine Antwort“ ,zische ich ihn zu. „Ich habe dir schon oft genug gesagt, das du aufpassen sollst wie du mit mir sprichst. Denk daran das wir hier alleine sind und jetzt Fang an zu laufen!“ ,droht er mir. Meine Freunde hatten eindeutig recht, ich muss mich jetzt echt zusammenreißen. Ohne noch ein Wort zu sagen laufe ich los.
Ich musste noch 25Runden laufen. Eric brüllte mich die ganze Zeit an das ich schneller laufen soll. Meine Beine schmerzen vom laufen und ich habe Seitenstechen. Meine Ausdauer ist schon etwas besser geworden, aber ich muss noch an ihr arbeiten. Am liebsten hätte ich mich jetzt auf dem Boden gelegt, aber das lasse ich lieber. Ich beuge mich runter, stütze meine Hände auf den Knien ab und versuch wieder normal zu atmen. Mein Puls rast, vom laufen. „Kann da etwa jemand nicht mehr?“ ,zieht mich Eric auf. Mir liegt schon eine Antwort auf der Zunge. Reiß dich zusammen Hope und sei leise. Ich grummle irgendwas vor mich hin. „Kannst du etwa nicht mehr sprechen?“ Kann er es nicht einfach lassen? „Doch kann ich.“ „Und warum tust du es denn nicht?“ ,fragt Eric mich. Wieder antworte ich ihm nicht. Was sollte ich denn auch sagen? Er hat doch zwei Augen die funktionieren. „Wenn ich dich was frage, dann antwortest du mir auch. Hast du mich verstanden?“ ,knurrt er. „Ja, ich bin ja nicht taub.“ Diese Antwort passt ihm wohl nicht, denn er kommt näher auf mich zu. „Pass bloß auf was du sagst, Süße “ ,sagt er mit leiser Stimme, wodurch er noch bedrohlicher wirkt. Ich weiß das ich mich schon auf ziemlich dünnem Eis befinde, aber ich kann gerade nicht meinem Mund halten. „Sonst was? Nenn mich nicht Süße.“ Hope reiß dich zusammen ermahne ich mich wieder. „Ich kann dich nennen wie ich möchte. Schließlich bin ich dein Anführer und Pass bloß auf was du sagst oder tust, sonst kann ich mich bald nicht mehr zusammen reißen. Glaub mir das möchtest du nicht.“ Schon wieder diese Anführer Nummer, kann er sich nicht mal was anderes überlegen, das wird langsam langweilig. Er hat aber recht, ich möchte lieber nicht erfahren was passiert wenn ich weiter mache, vor allem nicht wenn ich hier alleine mit ihm bin und niemand in der Nähe ist. Also halte ich jetzt lieber denn Mund und bringe das Training so schnell wie möglich hinter mir. „Na geht doch. Jetzt trainierst du boxen.“ Ich gehe auf einen der orangen Boxsäcken zu und stelle mich in der richtigen Position davor. Eric folgt mir zum Boxsack.
Ich schlage auf dem orangen Sack ein und er bewegt sich. „Spann den Bauch mehr an“ ,kommentiert Eric meine Schläge. Ich mache was er sagt und spanne meinen Bauch an. „Noch mehr Spannung.“ Anscheinend spanne ich meinen Bauch immer noch nicht genug an, denn Eric kommt zu mir und legt seine eine Hand auf meinem Bauch und die andere auf meinem Rücken. Er übt leicht Druck aus bis ich meinen Bauch noch mehr anspanne. „Das wolltest du doch nur, Süße“ ,sagt Eric. Was denkt er sich eigentlich? „Was wollte ich nur?“ ,frage ich ihn um sicher zu sein, das er seine Berührung meint. „Das ich dich berühre“ , raunt er mir zu. Als er das sagt bekomme ich eine Gänsehaut. Ich weiß auch nicht warum, wahrscheinlich weil sein Atem plötzlich meinem Nacken streift. „Das glaubst auch nur du“ , erwidere ich. „Bist du dir da ganz sicher, Süße ?“ Er glaubt auch das er der allerbeste ist, oder? „Ja, bin ich und pass bloß auch was du mit deinen Händen machst!“ „Was sollte ich denn mit meinen Händen machen“ ,fragt er also wüsste er nicht wovon ich spreche. „Das weißt du ganz genau, stell dich nicht so dumm“ ,fache ich. „Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst.“ Alles klar. „Vom ersten Training, da hattest du deine Hände anscheint nicht unter Kontrolle.“ „Ich habe mir nur dein Tattoo angesehen“ ,sagt er unschuldig. „Ja, alles klar.“ Seine Hände liegen immer noch auf meinem Bauch und Rücken und ich habe aufgehört zu boxen, stattdessen starre ich einfach nur auf den Boxsack. „Box weiter“ ,sagt Eric, jetzt ist er wohl wieder der Anführer. Er hat glaube ich sowas wie eine gespaltene Persönlichkeit, oder? Einmal diese Anführer Seite, die er jetzt raushängen lässt und eine fast nette Seite oder auch Macho Seite. „Wenn du mich denn auch mal loslässt.“ Eric lässt mich los und weicht einen Schritt zur Seite, damit er mich besser beobachten kann. Ich hätte nicht gedacht das er mich gleich loslässt.
Eric zeigt mir noch eine andere Technik, die viel besser ist. Bei dieser muss man nicht so viel Kraft aufwenden wie bei der anderen und der Boxsack bewegt sich viele mehr. Warum zeigen sie uns denn diese eine Variante, wenn es eine leichtere gibt. Eric gibt mir noch ein paar Anweisung. Er ist gerade wieder ganz der Anführer. Langsam kann ich echt eine Pause gebrauchen, ich bekomme Durst.
Eric geht gerade in Richtung Bank. Setzt er sich jetzt etwa hin und ich trainiere hier hart? „Du kannst jetzt eine kleine Pause machen.“ Nah endlich. Ich drehe mich um und Eric steht mit meiner Wasserflaschen ein paar Meter hinter mir. „Willst du was trinken?“ , fragt er mich. Was ist denn jetzt schon wieder mit ihm los? Verwundert nicke ich. Er wirft mir meine Flasche zu und ich strecke meine Hände zum fangen aus. Während die Flasche fliegt öffnet sich der Deckel und etwas von dem Wasser landet auf mein Shirt. Als ich die Flasche fange, bekomme ich noch mehr Wasser ab und mein Shirt ist klitsch nass. „Das hast du doch extra gemacht!“ Eric sieht mich belustigt an. „Warum sollte ich?“ ,fragt er mich leicht grinsend. Bis zu dem heutigen Tag hätte ich nicht erwartet, das er das überhaupt kann, auch wenn ich erst ein paar Tage hier bin. Zur Antwort gebe ich nur ein schnaubte von mir und stolziere an ihn vorbei. „Wo willst du hin?“ ,frag er wieder in seinem Anführer Ton. „Mir was trockenes Anziehen.“ „Du bleibst hier, das Training ist noch nicht beendet.“ Ist das sein Ernst. „Ich trainiere hier aber nicht im nassen Shirt.“ „Dann musst du dir was anderes überlegen“ ,sagt Eric. Einfach abhauen ist glaube ich keine gute Idee. „Wie wäre es wenn du einfach dein Shirt ausziehst“ ,schlägt er vor. Typisch. „Dann haben wir beide was davon“ fügt er noch hinzu. Was anderes bleibt mir anscheinend nicht übrig. Krank möchte ich durch das nasse Shirt nicht werden. „Das hast du extra gemacht“ ,sage ich ein weiteres mal. „Jetzt bin ich auch noch Schuld dafür das du deinen Deckel nicht richtig zudrehen kannst“ ,meint Eric nur. Der war 100 prozentig richtig zu, aber ändern kann ich es jetzt auch nicht mehr, also ziehe ich mir mein Shirt über den Kopf und lege es auf der Bank zum trocknen. Mein Oberkörper ist jetzt nur noch mit einem Sport-BH bekleidet.
Eric scannt mit seinen Augen meinem ganzen Oberkörper ab. Unter seinem Blick fühle ich mich etwas unwohl, also verschränken ich meine Arme. Sein Blick bleibt eindeutig an meiner Oberweite hängen. Noch auffälliger kann man es auch nicht machen. Eric grinst schonwieder, diesmal aber nicht wie vorhin. „Hör auf mich so anzugucken!“ ,sage ich. „Dann hör du auf deine Büste so hochzudrücken.“ Ich sehe an mir herunter und stelle fest, das er recht hat. Meine Arme drücken meine Büste wirklich hoch und sofort lasse ich meine Arme sinken. Mittlerweile blickt mir Eric ins Gesicht und ich sehe auf dem Boden. Mir ist diese Situation unangenehm. „Du wirst jetzt gegen mich im Ring kämpfen“ ,unterbricht Eric das Schweigen. Gegen ihn? Was soll das denn werden? Ist doch klar das ich verliere. Ich habe doch gar keine Chance. „Du bist aber viel Stärker als ich“ ,versuche ich ihn von seiner Idee abzuhalten. „Na und.“ Jetzt ist er wieder ganz der Anführer. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, also gehe ich in den Ring. Ich werde wohl in der Krankenstation enden. Hoffentlich sind die zwei Stunden gleich zu Ende und meine Freunde kommen mich suchen. Bei meinem Glück sind sie es aber bestimmt nicht. Warum musste ich immer so vorlaut gegenüber Eric sein, das bekomme ich jetzt bestimmt alles wieder. Eric stellt sich mir in Kampfposition gegenüber. Ich tue es ihm gleich. Viel Glück Hope. „Bist du bereit?“ ,fragt Eric mich. NEIN, aber das kann ich jetzt nicht sagen, also nicke ich. Was bleibt mir auch anderes übrig?
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Ein neues Leben bei den Ferox
FanfictionHope ist eine gebürtige Amite. Sie will ihre Fraktion verlassen, da sie Schmerz mit diesem sonst so ruhigen Ort verbindet. Die 16 jährige entscheidet sich für die Ferox. war es die richtige Entscheidung? In der Fraktion, der furchtlosen Kämpfer, ler...