Tante

1.2K 50 17
                                    


Nachdem ich den Simulationsraum verlassen habe, treffe ich auch schon auf Ann, die in dem Gang auf mich wartet und mich somit abfängt. „Wir müssen reden“ ,sagt sie, nachdem ich bei ihr angekommen bin. Verwirrt sehe ich Ann an und Besorgnis macht sich in mir breit. „Ist irgendetwas passiert?“ ,frage ich sie, da sie mich hier abfängt und nicht wartet bis ich in der Grube bin. „Ne, keine Sorge. Ich dachte nur das wir jetzt einen Augenblick ungestört sind und reden können.“ Erleichtert atme ich aus und schlendere an ihrer Seite durch die Gänge. „Geht es um dich und Jack?“ ,frage ich neugierig. Mich würde es wirklich interessieren was zwischen ihnen ist. „Nein, eigentlich wollte ich über dich und Eric reden" ,sagt sie und spricht seinen Namen leiser aus. Ich ahne in welcher Richtung dieses Gespräch führen wird, sie hat mir gestern wortlos angedeutet das sie mit mir darüber reden möchte. „Du bist schwanger, stimmt’s? Warum hast du denn nichts gesagt? Du musst das nicht alles alleine durchstehen, ich bin für dich da und die anderen auch. Du kannst mir vertrauen“ ,bricht es aus ihr heraus. Ich wusste das sie etwas ahnt, doch trotzdem bleibe ich erschrocken stehen. „Dachtest du ich kriege das nicht mit? Du warst so nachdenklich und nachdem Uriah gestern von diesem Test erzählt hat, hat es bei mir klick gemacht“ ,erklärt Ann mir. „Ich weiß das ich dir vertrauen kann, aber ich wollte es erstmal wissen ob es stimmt. Ich wollte keinen großen Wirbel erschaffen um etwas  was vielleicht doch nicht so ist" ,erkläre ich es ihr und ein schlechtes Gewissen breitet sich in mir aus. „Ich verstehe dich, Schätzchen. Du kannst immer mit mir reden und ich bin immer für dich da.“ „Ich weiß und ich hoffe du weißt das, dass auf Gegenseitigkeit beruht" ,erwiderte ich. Daraufhin schließt mich Ann in die Arme und ich erwidere ihre Umarmung. „Sag mal, ich dachte ihr hättet verhütet, wie konnte das passieren?“ ,fragt sie mich und mir schießt die Röte ins Gesicht. „Haben wir auch, vielleicht ist das Kondom ja gerissen oder so, keine Ahnung.  Ich weiß aber auch nicht ob ich es bin" ,gestehe ich. Ich bin mal wieder über ihre Offenheit erstaunt, ihr scheint nichts peinlich zu sein. „Du weißt es nicht?“ ,fragt sie nochmal nach. „Nein, ich mache heute einen Test.“ Ann nickt und ein Grinsen breitet sich auf ihren Gesicht aus. „Ich kann es kaum erwarten Tante zu werden" ,gesteht sie. „Und ich werde hinter dir stehen und dich bei allem unterstützen, du bist nicht alleine. Und wenn du es doch nicht bist, dann kann ich auch noch ein bisschen warten Tante zu werden.“ Ihre Worte sorgen dafür das sich ein Grinsen auf meinen Lippen ausbreitet. „Du bist süß, danke. Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Jack?“ ,frage ich sie und lenke somit unser Gespräch auf sie, sofort breitet sich ein breites Grinsen auf ihren Lippen auf und sie wird tatsächlich leicht rot. „Wunderbar, ich glaube das alles könnte auf eine Beziehung hinauslaufen. Wir waren bis jetzt nur in seiner Wohnung, aber wir haben uns viel unterhalten. Er hat mich sogar ein paar mal geküsst, er küsst echt super“ ,gesteht sie mir und erzählt mir mehr über ihre Dates mit Jack. Heute hat sie ein weiteres und hat mir vorgeschlagen das wir uns gegenseitig als Alibi nehmen können. Ann braucht mich, weil sie die ganze Sache noch geheim halten möchte und vor allem nicht möchte das Gus schon etwas herausfindet. Ich brauche Ann um die ganze Sache mit Eric nicht an die große Glocke zu hängen und so profitierten wir beide voneinander. Jetzt müssen wir uns nur noch eine passende Erklärung ausdenken.

Zusammen gehen wir in die Grube, dort warten auch schon unsere Freunde, die uns Schokoladenkuchen aus dem Speiseraum mitgebracht haben. Nach einer Begrüßung setzen wir uns zu ihnen und fallen über den leckeren Kuchen her. „Wenn wir das jeden Tag machen, werde ich noch dick" ,jammert Ann, schiebt sich aber genüsslich eine weitere Gabel der Köstlichkeit  in den Mund. „Der ist aber auch verboten lecker“ ,erwidere ich. „Wir sollten wieder anfangen zu trainieren. Wir haben uns ganz schön  hängen gelassen in letzter Zeit, wir sind doch Ferox und müssen fit sein“ ,schlägt Ann vor woraufhin Lia die Augen verdreht. „Aber erst nach unserer Initiation.“

Wir unterhalten uns noch ein bisschen in unserer Gruppe, bevor Ann und ich uns auf dem Weg machen. Wir haben erzählt das wir ein bisschen spazieren gehen und zufälligerweise wollte auch keiner unsere Freunde mit. Gemeinsam verlassen wir also die Grube, doch darauf trennen sich auch schon unsere Wege, was daran liegt das Jacks Wohnung in einer anderen Richtung liegt als Erics. Jack war nicht mit in der Grube, weswegen es auch nicht auffällt das er und Ann auf einmal zur selben Zeit weg sind.
Nervös stehe ich vor Erics Wohnungstür und hebe nach einem kurzen Zögern die Hand. Mein Herz schlägt etwas schneller als üblich, was vermutlich damit zutun hat was jetzt kommt. Gleich werde ich herausfinden ob in mir ein kleines Lebewesen heranwächst oder nicht. Ich weiß selbst nicht was ich besser finden sollte. Ich weiß das ich noch sehr jung bin, aber auf der anderen Seite hätte ich mittlerweile auch kein Problem ein Kind großzuziehen. Ich würde mich vermutlich sogar freuen. Aber wiederum verbauen ich mir damit etwas mein Leben und ich weiß nicht wie Eric hinter einem Baby stehen würde, wenn es jetzt doch so ist. Was ist wenn er möchte das ich es abtreiben? Dann wäre das, was auch immer zwischen uns ist vorbei. Denn müsste ich mich entscheiden würde ich mich für das Kind entscheiden.  Doch trotzdem bin ich nervös. Wie wohl Eric reagieren wird?

Lange muss ich nicht warten, denn Sekunden später geht auch schon die Tür auf und Eric lässt mich herein. Ich weiß nicht was ich machen soll. Soll ich ihn umarmen oder nicht? Mit einem einfachen „Hey" begrüße ich Eric, welches er erwidert und hinter mir die Tür schließt. Ich ziehe meine Schuhe aus und folge ihn ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die Couch setzten. „Alles gut bei dir? Du siehst so blass um die Nase aus" ,fragt Eric mich und betrachtet mich prüfend woraufhin ich nicke. „Ich bin nur etwas nervös, wegen dem Test", gebe ich zu. Eric legt einen Arm um meine Schultern und zieht mich leicht zu sich. „Alles wird gut, wir haben verhütet und du sagst du hättest kein Sex mit jemand anderen. Theoretisch kannst du nicht schwanger sein, mach doch jetzt schnell den Test und wir haben Gelassenheit“ ,schlägt Eric vor. Ich nicke und nachdem Eric leicht meinen Arm gedrückt hat, stehe ich auf. „Der Test liegt im Bad auf dem Waschbecken.“

Im nächsten Kapitel werden wir Gewissheit haben😊

Habt ihr noch Ideen/Wünsche/Vorschläge was Hope und Eric angeht?

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt