Das Böse schläft nie

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Ich beobachte das Vorgehen zwischen Eric und den Frauen weiter. Sie scheinen irgendetwas zu bereden und nach kurzer Zeit verschwinden auch schon fast alle und entfernen sich mit hängenden Köpfen, enttäuschten Mienen und säuerlichen Blicken von ihm. Doch eine ist immer noch bei ihm und versucht sich an seinem Körper zu schmiegen. Es ist die Blonde, deren Outfit nur aus Unterwäsche zu bestehen scheint. Sie macht sich eindeutig an Eric ran und versucht ihre üppige Oberweiter, die ziemlich künstlich aussieht, ihm unter die Nase zu halten. Warum hat Eric sie noch nicht weggeschickt? Oder deute ich die ganze Situation einfach nur falsch und sie unterhalten sich über berufliche Sachen? Höchstwahrscheinlich nicht, wenn es so wäre, würde sie sich nicht so an Eric ran machen. Außerdem redet Eric nicht mit ihr und sein Blick wird immer zorniger, wenn er nicht gleich explodiert oder sonstiges dann weiß ich auch nicht. Mich wundert es schon das er sie längst noch nicht weggeschickt hat. Eric packt ihre Handgelenke und schiebt die Blondine mit Wucht von sich, sodass sie beinahe hingefallen wäre, hätte er sie nicht festgehalten. Sie reißt erschrocken die Augen weit auf. Eric scheint ihr etwas zu sagen, woraufhin sie einen säuerlichen Gesichtsausdruck bekommt, dann lässt er sie los und verschwindet aus der Grube. Perplex steht sie dort, erstarrt wie eine Statur. „Na geht doch, ich dachte ich muss ihn hier vor allen entmannen" ,sagt Ann und dreht der Blondine wieder den Rücken zu. Ich weiß zwar nicht was Eric zu ihr gesagt hat, doch ich bin froh das er sie hier stehenlassen hat. Das zeigt doch das er kein Interesse an anderen Frauen hat, oder? Unsere Gruppe verfällt wieder in ein Gespräch.

Mit einem Ruck nach hinten werde ich aus unsere Unterhaltung gerissen. „Da bist du ja, du kleines Miststück" ,mit diesen Worten krallt sich die Blondine, die vorhin bei Eric war, in meine Schulter und versucht mich von der Bank zu zerren. „Was denkst du wer du bist? Nur weil du dich von ihm vögeln lässt, heißt es noch nicht das er dir gehört“ ,zischt sie mich an. Ich erhebe mich von der Bank und schlage ihre Hand weg, die sich immer noch in meine Schulter krallt. „Es geht dich gar nichts an was wir machen oder nicht, was ist verdammt nochmal dein Problem?“ ,frage ich sie zornig und erwidere ihren angriffslustigen Blick. „Du bist so billig, versuchst dich wohl bei ihm hochzuschlafen" ,sagt sie spöttisch, was mich zum Schmunzeln bringt. „Schätzchen, hast du heute schon mal in den Spiegel gesehen? Guck rein und dann weißt du was billig ist und versucht sich bei den 'Mächtigen‘ hier hochzuschlafen, dann kannst du dir auch gleich deine Klamotten anziehen die du scheinbar vergessen hast“ ,erwidere ich mit gespielt süßer Stimme. „Das nimmst du sofort zurück" ,schreit sie mich an und stürzt sich auf mich. „Bitchfight" ,ertönt es irgendwo aus der Menge und einige Blicke richten sich auf uns. Sie versucht mich mit ihren Fingernägeln zu kratzen doch ich schubse sie ohne viel Kraftaufwand zurück. Aus dem Augenwinkel bekomme ich mit wie Uriah Gus wieder auf die Bank zieht. Er wollte wohl dazwischen gehen und mich vor dieser Schlange schützen. Doch gegen sie komme ich sicher ohne Problem an. „Pass auf, nicht das dir die Fingernägel abbrechen" ,ziehe ich sie spöttisch auf. Die Blondine gehört sicherlich zu der Art Mädchen die heult nur weil ihr Fingernagel abgebrochen ist. Laut schreit sie auf und stürzt sich erneut auf mich. „Das wirst du bitter bereuen“ ,faucht sie und versucht mich zu schlagen, doch ich fange all ihre Versuche ab, was sie nur noch zorniger macht. „Sagt wer?“ ,fragte ich sie und hole aus um sie ebenfalls zu schlagen. Im Gegensatz zu ihr treffe ich sie. „Lauren" ,antwortet Blondie mir nachdem sie sich aufgerappelt hat und auf mich zu springt. Diesmal kann ich ihren ganzen Angriff nicht abwehren und eine ihrer Hände vergräbt sich in meinen Haaren und ziehen an diesen. Flashbacks ziehen an mir vorbei und ich sehe nur noch schwarz. Ohne darüber nachzudenken hole ich aus und treffe meine Angreiferin. Augenblicklich löst sich der Druck an meiner Kopfhaut und ein dumpfer Aufprall ist zu hören. Ich blinzele mehrere Male und sehe zu Blondie auf dem Boden. Sie ist in Ohnmacht gefallen, anscheinend habe ich sie mit meinem Schlag am Kopf getroffen. „Alles Gut bei dir?“ ,fragt mich Gus besorgt, woraufhin ich mit den Kopf nicke und meine rechte Faust leicht schüttle mit der ich die auf dem Boden liegende Frau getroffen habe. Mit einen letzten Blick auf sie setze ich mich wieder zu meinen Freunden, während sich ein Ferox um die Verletzte kümmert und sie höchstwahrscheinlich auf die Krankenstation oder sonst wo hinbringt. „Das war ja gar kein richtiger Bitchfight“ ,kommentiert Uriah und wirkt dabei etwas enttäuscht, woraufhin Jack ihn tröstend auf die Schulter klopft. „Die nächsten Mud Fights stehen bald an.“ Verwundert sehen Ann, Lia und Gus uns an. Was sind denn Mud Fights? „Mud Fights?“ ,fragt Ann und spricht somit das große Fragezeichen an das in meinem Kopf herrscht. „Ja, eine ganze Woche lang wird hier ein riesiges Schlammbecken aufgebaut in dem Kämpfe stattfinden. Zwei Tage treten nur Frauen gegeneinander an, an zwei nur Männer und an den letzten Tagen Frauen gegen Männer. Das ist ein riesiges Spektakel an dem fast die ganze Fraktion teilnimmt" ,erklärt uns Jack. „Und alle haben ziemlich knappe Outfits an, etwa so wie Blondie eben. Das geht dann ganz schön wild und heiß zur Sache hier" ,fügt Uriah mit einem Glänzen in den Augen zu, daraufhin kann ich nur die Augen verdrehen. Typisch Mann, Hauptsache knappe Outfits, damit sind sie doch alle zufriedenzustellen. „Da nehmt ihr aufjedenfall nicht dran teil“ ,beschließt Gus und deutet auf Ann, Lia und mich. Ann wirft ihn einen herausfordernden Blick zu. „Das werden wir doch mal sehen.“ Und damit hat sie Recht, denn irgendwie hört sich das ganze ziemlich lustig an. „Bist du eigentlich verletzt?“ ,fragt Lia und lenkt das Thema wieder auf Blondie. Ich sehe an meinen Arm herunter, der leichte Kratzer von den Fingernägeln meiner Angreiferin aufweist. „Nur leichte Kratzer und ich habe etwas von ihrem Make up an den Fingern" ,sage ich und winke ab. Ich frage mich nur was in ihr gefahren ist. „Was war eigentlich ihr Problem?“ ,frage ich in die Runde. „Das war Chloe. Im Vergleich zu ihr hat eine Haselnuss einen höheren IQ“ ,erklärt uns Uriah. „Sie versucht sich hochzuschlafen und denkt sie hätte Ansprüche an Eric" ,fügt er noch hinzu. Wir unterhalten uns noch etwas über diese ganze Situation. Um ehrlich zu sein fühle ich mich ziemlich gut seit dem ich sie in unserem Kampf besiegt habe. Außerdem bin ich auch froh das Eric sie abgesäbelt hat. Nur verstehe  ich nicht warum Lauren es mir angeblich heimzahlen wird. Ich weiß das sie zu Erics ehemaligen Betthäschen gehört und das sie auch vorhin mit bei ihm war, aber was hat sie mit der Auseinandersetzung zwischen Chloe und mir zu tun?

Nach einer Weile fragt Ann mich nach meinen Wohnungsschlüssel, da sie denkt das sie einen von ihren Pinseln bei mir vergessen hat. Eigentlich wollte ich mit ihr zusammengehen um diesen zu suchen, da ich ihn in den Tagen seit der Party nirgends gesehen habe, doch sie hat mich überzeugt hier zu bleiben und mich weiter mit unseren Freunden zu unterhalten. Ich vertraue ihr und sie weiß ganz genau das sie nicht Erics Wohnung betreten soll.

Etwas später kommt Ann auch schon wieder mit meinen Schlüssel und ihren Pinsel  scheinbar ist er unter die Couch gerollt. Bis spät abends sitze ich in der Grube und verbringe Zeit mit Ann, Lia, Gus, Jack und Uriah.

Nachdem ich mich von meinen Freunden verabschiedet habe gehe ich in meine Wohnung und mache mich Bettfertig. Ich kuschle mich in mein Bett ein und schlafe nach kurzer Zeit auch schon ein.

Mitten in der Nacht richte ich mich schreckhaft auf und bin plötzlich hellwach. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich starre aus der Fensterfront, die gegenüber von meinem Bett ist. Der Himmel wird von einem gleißenden Licht durchbrochen, von einem Blitz. Für einen kurzen Moment ist alles hell draußen, dann wieder stockdunkel und ein lautes Donnern unterbricht die angenehme Ruhe. Ich zucke zusammen, ziehe meine Beine näher an mich und umschlinge sie mit meinen Armen. Mein Herz rast wie wild und die Angst breitet sich in mir aus. Bei jeden Blitz und bei jedem Donner zucke ich erschrocken zusammen. Auch wenn ich mich komplett mit meiner Decke zudecke, ändert es nichts und meine Angst steigt immer weiter an. Ich weiß das mir hier nichts passiert, doch fürchte ich das Gewitter nach wie vor. Ohne groß darüber nachzudenken beschließe ich aufzustehen und mein Schlafzimmer zu verlassen. Schnell verlasse ich meine Wohnung und betrete leise Erics. Ich schleiche mich in sein Schlafzimmer und versuche ihn nicht zu wecken. Bei ihm fühle ich mich einfach sicherer auch wenn er vermutlich schläft. In seinem Schlafzimmer angekommen stelle ich erleichtert fest das er nicht in der Mitte des riesigen Bettes liegt und ich somit noch ausreichend Platz habe mich zu ihm zu legen. Leise gehe ich einmal um das Bett herum und setze mich vorsichtig auf die Matratze. Sein ruhiger gleichmäßiger Atem beruhigt mich gleich ein wenig, doch trotzdem schlägt mein Herz wie verrückt. Vorsichtig hebe ich die Decke an und lege mich neben Eric. Doch scheinbar war ich nicht vorsichtig genug. „Kannst du nicht schlafen?“ ,fragt Eric mit verschlafener Stimme und geschlossenen Augen. „Nein" ,antworte ich leise. „Das Böse schläft nie" ,murmelt Eric und öffnet leicht ein Auge. „Dafür kannst du aber ganz gut schlafen" ,murmele ich zurück und kuschle mich in die Decke ein, sofort umhüllt mich sein angenehmer Duft. Eric murmelt irgendetwas vor sich hin, was ich allerdings nicht verstehe. Ein weiteres mal donnert es ohrenbetäubend und ich zucke zusammen. „Gewitter" ,stellt Eric fest, dem vorher das Gewitter scheinbar nicht aufgefallen ist. „Komm her“ murmelt er und ich rücke dichter an ihn heran. Eric legt sein Arm auf meine Taille und zieht mich dichter an sich. Sein Duft hüllt mich nun ganz ein, sein Körper strahlt eine angenehme Wärme aus und durch seinen Arm auf meinen Körper fühle ich mich sicher. „Dir wird nichts passieren.“ Mit diesen Worten drückt Eric mir einen leichten Kuss auf die Stirn und wenig später atmet er wieder ruhig und gleichmäßig, was ein Zeichen dafür ist das er wieder eingeschlafen ist. Auch wenn er nicht wach ist und nicht mit mir spricht fühle ich mich sicher. Ich fühle mich bei ihm geborgen und meine Angst vor dem Gewitter wird weniger. Ich beruhige mich immer mehr, was an Erics Nähe liegt und seine ruhigen Atemzüge die ich versuche nachzuahmen und so dauert es nicht lange bis ich wieder in den Schlaf abdrifte mit Eric an meiner Seite.

Was war denn da wohl los? 🤔

Wie findet ihr die Idee zu den Mud Fights?
Hättet ihr Lust auf ein Kapitel dazu?

Ich brauche eure Hilfe.
Wie nennt man das im Auto wo die Handbremse und die Kupplung ist? Also der Bereich zwischen dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz.
Ich komme einfach nicht auf den Namen. 😅

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