Schluss mit dem Gammellook

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„Jetzt ist Schluss mit dem Gammellook" ,sagt Ann als ich mir gerade eine Jogginghose heraussuchen wollte. „Das habe ich mir jetzt lange genug angesehen, es wird Zeit das du wieder zu deinem alten Ich zurückfindest" ,beschließt sie darauf und schickt mich ohne Widerworte zu gewähren mit ihrer Schminktasche ins Bad. Sie hat schon recht, ich habe mich in der letzten Zeit gehen lassen, aber so richtig Lust habe ich darauf nicht. Aber so wie ich Ann kenne, hätte sie mich so oder so in die Sachen gesteckt die sie mir jetzt raussucht. Vielleicht hat es ja was Gutes und ich finde mein Selbstvertrauen wieder.

Nachdem ich mich also etwas geschminkt habe, sprich meine Augenringe retuschiert und etwas Mascara aufgetragen habe, gehe ich zurück in den Schlafbereich. Dort liegen auch schon Klamotten auf meinem Bett und Anns Blick verrät das sie keine Worte von mir hören möchte. Mit einem Seufzen nehme ich es so hin und betrachte die Sachen. Froh darüber, das es nicht gleich ganz so kurz ausfällt wie ich bei Ann erwartet habe, nehme ich es so an und ziehe mich um. Ann hat für den heutigen Tag eine schwarze enge Jeans mit unzähligen Schlitzen entlang der Beine ausgewählt und dazu ein Crop Top, welches ich versuche etwas weiter herunter zuziehen. „Lass das, Haut zeigen schadet nie und jetzt gib mir diese verdammte Jogginghose“ ,sagt Ann und versucht sie mir aus der Hand zu reißen. „Ich lege sie ja schon weg" ,sage ich und stecke sie wieder in meinen Schrank, in der Hoffnung das sie auch dort bleibt und Ann sie mir nicht wegnimmt. „Sieht doch gut aus" ,murmelt Gus der uns lachend mit Lia beobachtet. Ann sieht mich nochmals prüfend von oben bis unten an. „Für heute reicht das, ich verspreche dir aber, das wird jetzt immer weniger Stoff. Du musst doch zeigen was er verpasst“ ,Ann klatscht in die Hände zum Zeichen das sie zufrieden ist mit dem was sie sieht. Doch ihre Worte machen mir leicht Bedenken, immer weniger Stoff? Ich hoffe sie übertreibt es nicht, sonst hole ich mir wohl oder übel wieder meine Jogginghose aus dem Schrank.

Nachdem wir eine Kleinigkeit zum Frühstück gegessen haben, machen wir uns auf den Weg zu den Simulationsräumen um unsere heutige Angstlandschaft hinter uns zu bringen. Dort erfahren wir von Four das wir morgen einen kleinen Ausflug machen, wohin es geht hat er allerdings nicht gesagt. Er hat nur gesagt das wir einen Beruf der Ferox kennenlernen.

Nach einigen Warten ist es so weit und ich muss mich wieder der Anwesenheit Erics stellen. Wie die Tage zuvor auch versuche ich ihn zu ignorieren und setzte mich wortlos auf den Stuhl. Meine Haare schiebe ich dabei auf die andere Seite, damit Eric nur die Nadel ansetzen muss und mir die Flüssigkeit unter die Haut jagen kann, alles ohne auch nur eine Berührung. Mit verschränkten Armen sitze ich auf den Stuhl und sehe ihn nicht einmal an, bis die Schwärze über mich hereinbricht und mich verschluckt.

Mit erhöhten Puls und keuchenden Atem schrecke ich wieder aus meiner Angstlandschaft heraus. Ich lege meine Hände auf meinen Kopf und verdecken dabei meine geschlossenen Augen um mich wieder zu beruhigen. Das war nicht real, nur eine Simulation. „Du wirst besser" ,unterbricht Eric die Stille die vorher nur von meinem schweren Atem erfüllt war. Etwas erschrocken richte ich mich auf und sehe ihn das erste mal heute an. Hat er mich gerade angesprochen und tatsächlich etwas positives gesagt? Etwas stutzig nicke ich und betrachte sein Profil, da er immer noch auf den Bildschirm sieht. Doch Eric dreht sich zu mir um und sieht mir in die Augen. „Das geht aber noch besser" ,fügt er hinzu und betrachtet mich von oben bis unten. Ich habe doch gewusst das da noch was kommt, auch wenn es erstaunlich harmlos war. Ich nicke und bleibe an seinen Haare  hängen, die in dem Licht glitzern und funkeln. Die Aktion gestern war wirklich ein voller Erfolg, auch wenn nichts mehr von der pinken Farbe zusehen ist, dafür ist von dem Glitzer umso mehr da. Bei seinem Anblick muss ich schmunzeln, woraufhin Eric sein Gesicht verzieht und mir den Augen rollt. Uriahs Worte kommen mir wieder in den Sinn. Glitzerfee und grimmiges Einhorn. „Hat dich ein Einhorn angespuckt oder wollte dich eine Fee verzaubern?“ ,frage ich ihn dümmlich grinsend, erhebe mich von der Liege und verschwinde schnellstmöglich aus dem Raum um aus der Schusslinie zu gelangen. „Wie lustig“ ,faucht Eric mir noch hinterher bevor ich die Tür erreicht habe.
Nachdem ich zu meinen Freunden gestoßen bin, die vor den Simulationsräumen auf mich warten, klatsche ich freudig mit ihnen ab. „Das gestern war wirklich ein voller Erfolg, sein ganzer Kopf glitzert" ,berichte ich meinen Freunden als wir uns wieder auf Weg weg von den Räumen machen. „Du hast vollkommen recht, ihr hättet ihn mal sehen sollen. Eine Diskokugel ist nichts gegen seinen Kopf, aber leider hat die pinke Farbe nicht gehalten", erzählt Ann Gus und Lia, die ihre Angstsimulation bei Four absolvieren müssen.

Wohin geht wohl der Ausflug?

Bildquelle:
https://pin.it/l6qdjwy3z2tvgj

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