Ein neues Leben bei den Ferox

Unkraut

Im Hauptquartier angekommen schnappen wir uns unsere nassen Klamotten und gehen in unsere Wohnung. Auf dem Weg dorthin werden wir von neugierigen Blicken verfolgt, was auch kein Wunder ist immerhin läuft Eric Oberkörperfrei und ich nur mit seinem Shirt bekleidet durch die Gänge. Allerdings bekommen alle böse Blicke von Eric woraufhin sie schnell wegblicken, doch ich bin mir sicher, dass sie uns trotz dessen beobachten. Aber um ehrlich zu sein ist es mir mittlerweile egal was sie von mir denken. Sollen sie doch denken das ich nur eine weitere Bettgefährtin von Eric bin, mehr als abschätzige Blicke werden sie mir eh nicht entgegenbringen und es sind auch nur ein paar Frauen die dies tun. Die männlichen Ferox wirken mehr interessiert an mir doch halten Abstand. Es ist mir egal was die anderen Denken, meine Freunde wissen wie ich wirklich bin und das reicht mir voll und ganz.

„Das ist eindeutig zu kurz" ,sagt Eric nachdem er die Tür hinter uns geschlossen hat und zieht an seinem schwarzen Oberteil welches ich trage. Ich blicke an mir hinab der Stoff geht mir ungefähr bis zu Mitte meiner Oberschenkel. „Findest du? Ich glaube ich hatte schon kürzere Sachen an", erwidere ich und denke an meine Hotpants. „Das stimmt wohl und alle Kerle haben dir hinterhergeguckt" ,stellt Eric fest. „Ist da etwa jemand eifersüchtig“ ,ziehe ich ihn auf. Durch den Regen ist mir mittlerweile kalt und ich sollte mir schnell etwas warmes und trockenes anziehen. „Ich bin nicht eifersüchtig, immerhin gehörst du mir und ich bin derjenige der dich anfassen darf“, mit diesen Worten schlingt er seine Arme um meinen Körper. „Jetzt also auch noch Besitzansprüche stellen.“ Ich lehne mich an ihn, denn auch wenn er genauso nass ist, oder war, wie ich strahlt er eine angenehme Wärme aus. „Dir ist kalt" ,stellt Eric fest und reibt seine Hände über meine Arme um mich zu wärmen.  „Ich lasse dir ein Bad ein“, beschließt er und geht daraufhin in das Badezimmer. Ich hingegen hole einen Bodenwischer um die Pfütze im Eingangsbereich wegzuwischen, die unsere Schuhe hinterlassen hat.

Als ich den Wischer wieder zurück in die Kammer stelle, erregt eine Tüte meine Aufmerksamkeit. Sie ist nicht ganz durchsichtig, doch es umsieht aus als wären dort irgendwelche Blumen oder so was drinnen. Neugierig hole ich die Tüte heraus und sehe hinein. Es sind wirklich Blumen, um genauer zu sein sind es Rosen, aber besonders schön sehen sie nicht mehr aus. „Eric wenn du Blumen kaufst, dann solltest du sie auch ins Wasser stellen" ,weise ich ihn daraufhin und halte ihm die Tüte entgegen als er aus dem Bad kommt. Warum kauft er eigentlich Blumen um sie dann in einer Kammer vertrocknen zu lassen? „Ich kaufe keine Blumen", sagt er kommt auf mich zu und greift nach der Tüte um dann in Richtung Küche zu gehen. „Und wie kommen die dann in die Kammer?", frage ich ihn neugierig und folge ihm in die Küche. „Das hat deine Freundin dir nicht erzählt?“ ,fragt er und öffnet den Deckel des Mülleimers. „Nicht wegschmeißen“ ,mit diesen Worten nehme ich ihm die Tüte wieder ab. „Was hat sie gemacht?“ ,frage ich neugierig nach. Ich bin mir sicher es war Ann, hundert prozentig. Doch warum hat sie nur nichts erzählt und wann war sie denn bei Eric? Den Blumen nach zu urteilen ist es schon einige Tage her. „Ann stand hier inmitten meiner Wohnung und hat sich außerdem noch getraut mir zu drohen. Ganz schön mutig von der Kleinen. Das Unkraut sollte ich dir übrigens schenken" ,erzählt er mir. Das muss gewesen sein als ich ihr meinen Schlüssel gegeben habe, damit sie nach ihrem verschollenen Schminkutensil suchen kann. Dieses kleine Biest ich habe ihr doch gesagt sie soll nicht seine Wohnung betreten. „Sie hat dir gedroht?“ „Wenn ich dich verletzte schneidet sie mir den Schwanz ab, aber das soll sie mal versuchen. Da gewinnt sie eher eine Freifahrt in die Schlucht“ ,sagt er mit einem bösen Lachen, woraufhin ich ihn entgeistert ansehe. Ist das sein Ernst? Geht er etwa davon aus das es passieren wird? Bedeute ich ihm doch nichts? „So war das nicht gemeint, ich spiele nicht mit dir und ich habe nicht vor dich wieder zu verletzen“ ,rudert er wieder zurück und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Das will ich auch für dich hoffen, sonst helfe ich ihr dabei", sage ich und werfe einen Blick zu dem Messerblock. „Wenn ich nicht noch auf Sex mit dir verzichten würde, hätte ich dir jetzt gezeigt was du verpassen würdest“, flüstert er mir ins Ohr sodass ein angenehmes Prickeln meinen Körper durchströmt. „Dein Badewasser läuft gleich über", lenkt Eric vom vorherigen Thema ab und geht wieder in das Badezimmer. Ich folge ihm und befreie die Rosen aus der Tüte, Ann ist wirklich Lebensmüde. Da sie nicht mehr so schön sind um sie in eine Vase zu stellen, mache ich die Blütenblätter von den Rosen ab und streue diese in das Badewasser. Eric beobachtet mich skeptisch dabei. „Du willst aber jetzt nicht in dem Unkraut da baden gehen.“ Wie kann er solche schönen Blumen nur als Unkraut bezeichnen. „Ne ich züchtet jetzt dieses 'Unkraut‘ In deiner Badewanne“, gebe ich sarkastisch wieder. „Dieses Unkraut nennt man übrigens Rosen und von Romantik hast du wohl auch noch nichts gehört.“ „Soll ich dir noch Kerzen und Schokolade holen?“, fragt mich Eric nun mit einem ironischen Unterton. „Wow Eric, du bist ja so ein Romantiker. Dann musst du aber noch mehr Rosenblüten besorgen.“ Mit diesen Worten drehe ich mich um, um anschließend die Tüte sowie die Stiele der Rosen zu entsorgen.

Nach einer schnelle Dusche, da es irgendwie komisch ist in seinem eigenen Dreck zu schwimmen, steige ich in die Badewanne. Ein wohltuender Seufzen verlässt meine Lippen als das warme Wasser meinen Körper umhüllt. Meine Haare habe ich halbherzig zu einem Dutt zusammengebunden, damit kein Schaum hineingelangt. Entspannt lehne ich mich nach hinten und lasse mich weiter in das Wasser hineingleiten. Ein leichter Rosenduft steigt mir in die Nase und ich schließe die Augen. Es gibt doch nichts entspannendes als ein angenehmes Schaumbad. Und so liege ich hier,  ganz entspannt mit geschlossenen Augen und genieße mein Bad in vollsten Zügen.

Ann ist ja ganz schön mutig.
Und Eric ist ja ein richtig botanisch veranlagter Romantiker. 😂

Was hättet ihr mit den Rosen gemacht?

Wie geht es wohl weiter? 🤔