Katz und Maus Spiel

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„Ach, sieh einer an wer sich heute herablässt, um zum Training zu kommen." Ich atme tief ein und schließe kurz die Augen. Ignoriere sie einfach Hope, sie will nur provozieren. Wie sehr ich Lauren doch vermisst habe. Am liebsten würde ich auf der Stelle wieder umdrehen, die Trainingshalle verlassen und zurück in meine Wohnung gehen. Ich hätte einfach im Bett liegen bleiben sollen, vor allem nach diesem wundervollen Morgen. Doch ich tue es nicht, ignoriere sie und gehe weiter. „Dir ist das Training wohl nicht wichtig genug, dabei sollte es deine oberste, deine erste und wichtigste Priorität sein. Du nimmst das alles hier nicht ernst, willst aber eine Ausbilderin werden. So wird das nichts, aber es ist mir mehr als recht. Wenn es vollkommen nach mir gehen würde, hättest du diesen Platz schon längst verloren, vor allem bei dieser Arbeitsmoral", blafft Lauren mich an. Ich habe es bald geschafft, bald habe ich die Ausbildung beendet und es geschafft, bald muss ich mich nicht mehr regelmäßig mit ihr auseinandersetzen, hoffentlich. Sie macht es mir wirklich schwer sie zu ignorieren und am liebsten würde ich ihr meine Meinung ins Gesicht sagen, doch ich habe absolut keine Lust mich mehr als nötig mit ihr zu beschäftigen. „Ich wünsche dir auch einen schönen guten Morgen." Sie hat mir bereits viel zu viel Energie gezogen. „Ich würde doch niemals ein Training freiwillig verpassen, vor allem, weil du immer so nett und hilfreich bist, liebste Lauren", der Sarkasmus trieft nur so aus meiner Stimme. „Aber gegen den Befehl eines Anführers kann ich mich nicht stellen." Welch eine Ironie, wenn man die Vorgeschichte von Eric und mir beachtet, doch dies weiß sie nicht, kann sie nicht wissen. Ich gehe weiter, lasse sie links liegen und hoffe, dass sie es dabei belässt. Meine Beine schmerzen und das Gehen fällt mir ziemlich schwer, doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, allerdings habe ich das Gefühl, dass ich komisch laufe, vielleicht bilde ich es mir aber auch nur ein. Der Schmerz hat allerdings auch einen Vorteil, denn er lenkt mich von Lauren ab, da ich mich vollkommen darauf konzentrieren muss einen Schritt vor den anderen zu setzten und mir so wenig anmerken zu lassen wie möglich. Auf der anderen Seite würde ich es allerdings auch nicht als Schmerz bezeichnen, aber ich finde keine richtige Beschreibung für das, es hört sich vielleicht komisch an, denn es tut leicht weh, aber irgendwie auch nicht. Doch gleichzeitig erinnert es mich auch daran, woher es kommt und was für einen wundervollen Tag ich gestern hatte. Trotzdem verfluche ich Eric, was er sich heute Morgen auch anhören musste. Dies hat ihn allerdings noch mehr amüsiert als meine ersten Schritte und Flüche nach dem Aufstehen, denn ich kam kaum voran und habe mich beinahe so angestellt, als wäre ich noch nie in meinem gesamten Leben gelaufen. Muskelkater ist es auf jeden Fall. Doch bereue ich nichts und würde es immer wieder, ohne zu zögern wiederholen. „So nennt man das also, wenn man die Beine breit macht, um sich vögeln zu lassen. Du denkst auch du bist was ganz Besonderes und könntest dich hochschlafen, aber so funktioniert das hier nicht." Diese Frau regt mich einfach nur auf. Ich stelle meine Sporttasche und meine Flasche ab. „Du musst es ja wissen, immerhin hast du es ja nicht geschafft dich hochzuschlafen, wie wir sehen, ansonsten würdest du nicht hier sein. Dein Versuch ist also mehr als gescheitert." Sie widerspricht sich mit jedem Wort und merkt es wahrscheinlich nicht einmal selbst. „Lass deine Finger von ihm, er gehört mir. Du bist einfach nur ein billiger und dämlicher Zeitvertreib." Höre ich da etwa Eifersucht in ihrer Stimme? „Eric gehört niemanden und das solltest gerade du genau wissen. Lauren, du solltest wirklich zum Arzt gehen, das ist nicht mehr gesund." Ich schüttle den Kopf und verschränke die Arme. Diese Frau braucht doch wirklich Hilfe, glaubt sie ihre Worte eigentlich selbst? Henry, der kurz nach mir in die Trainingshalle gekommen ist, beobachtet uns amüsiert. „Du Schlampe, wie kannst du es wagen. Überlege dir gut, wie du mit mir redest, ich kann dir das Leben hier zur Hölle machen." Voller Zorn und Verachtung sieht sie mich an, sodass wir beinahe, wie Spiegel voreinander stehen. Meine Hände, die ich zu Fäusten geballt habe, zucken verdächtig, am liebsten würde ich sie in ihr grässliches Gesicht rammen und ihr die billigen Extensions einzeln rausreißen. „Ich kann es kaum erwarten." Sie regt mich so auf, in meinem inneren brodelt es förmlich und ich bin kurz davor alles zu vergessen. Es wundert mich, dass ich überhaupt, solange die Beherrschung behalten habe, denn bei ihr vergesse ich alles und sehe einfach nur rot. Ich muss sie nur ansehen und rege mich schon tierisch über sie auf. Lauren macht es mir nicht einfach, sie provoziert mich immer wieder, kann es einfach nicht sein lassen. Ich weiß nicht, was sie damit bezwecken will, aber Eric gewinnt sie so nicht, niemals. Ich werde es nicht zulassen, dass sie sich zwischen uns drängt. „Guck in den Spiegel, dann weißt du, wer hier die Schlampe ist." Es reicht, ich habe mir von ihr viel zu viel gefallen lassen und ich muss ihr ein für alle Mal zeigen wo hier der Haken hängt. „Eric gehört mir, er wird immer mir gehören und er wird immer wieder zu mir zurückkommen, so ist es schon immer gewesen und so wird es auch bleiben. Du bist einfach nur billig und leicht zu ficken." Jetzt sehe ich vollkommen rot und kann meine Wut nicht mehr zurückhalten. Sie ist zu weit gegangen, viel zu weit. Ich stürze mich auf sie, doch damit bin ich nicht alleine, denn Lauren kommt mir zeitgleich entgegen. Sie holt aus, doch ich ducke mich unter ihrem Arm und hole ebenfalls zum Schlag aus. „Was ist hier los", eine Stimme donnert durch die Trainingshalle und mein Arm stoppt in der Luft, noch bevor ich Lauren überhaupt treffen kann. Für den Bruchteil einer Sekunde regt sie sich auch nicht, bevor sie sich wieder vollkommen fängt. „Deine Schlampe ist wahnsinnig geworden. Das Miststück wollte ohne Grund auf mich losgehen, wir sollten sie disqualifizieren, sie hat es nicht einmal verdient eine Ferox zu sein." Lauren dreht sich zu Eric um, der hinter ihr steht und uns genaustens beobachtet. Seine Miene ist dabei eiskalt, sein Kiefer angespannt und er strahlt so viel Macht aus, verdammt sieht er gut aus. Doch es reicht nicht, um mich auf andere Gedanken zu bringen, noch immer balle ich meine Hände zu Fäusten und würde mich am liebsten auf Lauren stürzen. „Das aus deinem Munde, die größte Schlampe hier bist du doch und sie ist mit Sicherheit nicht meine Schlampe." Eric lacht trocken auf und Lauren entgleiten alle Gesichtszüge. „Worauf wartet ihr, bewegt euch und lauft euch endlich warm, ich habe heute noch weitaus besseres zu tun." Mit einer genervten Handbewegung scheucht er mich und Henry los. Er übernimmt heute wohl das Training, ansonsten wäre er nicht hier, oder? Vielleicht wird es heute endlich mal ein Training, bei dem Lauren es nicht offensichtlich auf mich abgesehen hat, immerhin ist Eric dabei. In seiner Gegenwart macht sie sich eher an ihn ran und ignoriert mich weitestgehend. Ich vertraue Eric, doch mir gefällt es nicht sie in seiner Nähe zu sehen. „Das ist ja viel schlimmer als im Kindergarten, bekomme dein verdammtes Leben auf die Reihe und regle deinen scheiß Job", setzt Eric an, doch mehr höre ich nicht mehr, denn ich setze mich auch in Bewegung, um meine Runden zu laufen. Innerlich verfluche ich Eric dabei, denn jeder Schritt schmerzt und ich merke meine Muskeln mehr denn je. Es wird ein verdammt anstrengendes Training und das nicht nur wegen des Muskelkaters. „Bewege deinen Arsch, Training kann dir auch nicht schaden, wenn du schon bei den einfachsten Aufgaben versagst." Erics Stimme dröhnt durch den Trainingsraum und mein Grinsen kann ich mir dabei nicht verkneifen. Langsam steigere ich mein Tempo immer weiter, um meine Beine und meine Muskeln daran zu gewöhnen. Es wird heute hart, doch ich werde es schaffen. Das Beste gegen Muskelkater ist weiter machen, sich bewegen und dies werde ich tun, ich werde mich weder davon noch von Lauren unterkriegen lassen. So laufe ich die erste Runde in einem ziemlich langsamen Tempo. „Du hast gar nicht erzählt, dass du das heutige Training übernimmst", sage ich zu Eric, als ich wieder auf seiner Höhe bin. „Schneller", erwidert Eric grimmig, ohne auf meine Aussage einzugehen. Ich verdrehe die Augen, er weiß ganz genau, warum ich so langsam laufe, und ich bin mir sicher, dass er sich innerlich darüber amüsiert und insgeheim freut. Vermutlich ist er sogar mehr als stolz darauf. „Bist wohl nur zum Ficken gut, ansonsten wüsstest du es." Lauren überholt mich und mein Zorn auf sie steigt weiter an. „Lauren!", Erics bedrohliche Stimmer dröhnt erneut durch die Trainingshalle, mehr bekomme ich allerdings nicht mit, denn meinen Ohren beginnen zu pfeifen und ich sehe schwarz. Am liebsten würde ich mich auf sie stürzen und sie zu Boden ringen, doch ich reiße mich zusammen und halte mich zurück. Ich steigere mein Tempo und Laufe ihr hinterher. Sie merkt es und steigert ihr Tempo ebenfalls, versucht vor mir wegzulaufen. Wenn ich wollte, könnte ich sie einholen. Ich würde die Zähne zusammenbeißen und meine Beine zwingen schneller zu laufen, sie einzuholen und mich auf sie zu stürzen, doch ich tue es nicht. Stattdessen jage ich sie. Es ist wie ein Katz und Maus Spiel, doch ich bin nicht die Maus. Ich lasse mich nicht fangen und sie wird meine Krallen noch zu spüren bekommen. Ich bin die Katze, ich werde meine Krallen ausfahren und in ihr Fleisch stoßen, doch dafür ist noch nicht die Zeit, doch sie wird kommen. So wie Katzen mit ihrer Beute spielen werde ich mit ihrem Spielen. Sie fällt in mein Spiel rein und versucht vor mir zu flüchten. Ich habe nicht vor mich auf sie zu stürzen, doch das weiß sie nicht. Ich lasse sie in den Glauben, dass ich es vorhabe und laufe ihr hinterher. Es ist mehr als offensichtlich, dass sie vor mir wegläuft, und ich genieße es, um ehrlich zu sein. Meine Beine streiken, doch es ist mir egal, vielmehr wandert es in den Hintergrund und mein Fokus liegt auf der Maus vor mir. Meine Lippen verziehen sich zu einem düsteren Grinsen, während sie vor mir flüchtet. Lass die Spiele beginnen, Lauren.



Hey, 

lange ist es her, deswegen: Wie geht es euch? Was gibt es Neues?

Es tut mir leid, dass es so lange ruhig um mich war. Ich bin umgezogen, bin bei mir das Tätowieren beizubringen und prokrastiniere das Schreiben teilweise. Ich habe auch angefangen, die Geschichte von Grund auf zu überarbeiten und bin mittlerweile bei Kapitel 100 angekommen. (Überarbeitete Version ist noch nicht hochgeladen. Soll ich die Kapitel schon hochladen oder lieber warten, bis ich alles bearbeitet habe?) 

Immer noch stecke ich in einem Schreibloch, vielleicht habe ich mich auch etwas gegen die Wand geschrieben. Irgendwie werde ich da hoffentlich wieder rauskommen und vielleicht könnt ihr mir dabei ja vielleicht helfen:

Was würdet ihr gerne lesen? Was wünscht ihr euch? Was soll noch passieren?

Schreibt mir gerne eure Wünsche oder Vorschläge. Ich würde mich sehr freuen.

Bis bald

Jule

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 08 ⏰

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