Gefangen

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Am nächsten Tag bin ich erst gegen Mittag aufgewacht, was auch nicht anders zu erwarten war, immerhin waren Eric und ich die Nacht sehr beschäftigt. Die Folgen davon konnte ich sehr gut spüren. Ich dachte durch das Training hier bei den Ferox habe ich alle Muskelgruppen gut trainiert, aber da habe ich mich getäuscht. Den nun habe ich einen deutlich spürbaren Muskelkater, der sich bei jedem Schritt bemerkbar macht. Eric fand es ziemlich amüsant und meinte gleich mit einem ziemlich versauten Grinsen auf den Lippen das wir diese Muskelgruppen noch reichlich trainieren werden. Diese Aussage ist so typisch Eric, denkt nur an das Eine. Aber mit einer Magnesiumtablette und reichlich Bewegung ist der Muskelkater auch schon erträglich.

Am späten Nachmittag habe ich mich auf dem Weg zu Ann gemacht. Da die ganze Sache mit dem Ausflug zu den Amite recht spontan ist, möchte ich wenigstens sie darüber informieren das ich für knapp eine Woche nicht da bin. Ich bin mir sicher sie wird unsere anderen Freunde auch darüber informieren. Mit Ann verbringe ich den restlichen Nachmittag und wir unterhalten uns über alle möglichen Dinge, aber vor allem über diesen Ausflug. Beim reinen Unterhalten bleibt es allerdings nicht, denn Ann fing an alles mögliche zu analysieren und hineinzuinterpretieren.

Nun stehe ich vor meinem Schrank um mir Klamotten für die Woche herauszusuchen um diese in eine Tasche zu packen. Eric sitzt dabei auf meinem Bett, beobachtet mich genau und gibt ab und zu einen Kommentar von sich. „Noch ein Pullover? Wir fahren zu den Amite und nicht in die Kältekammer", sagt Eric. Ich lege das Kleidungsstück zu den anderen auf mein Bett. „Abends kann es kalt werden. Da draußen sind die Temperaturen anders als hier nachts. Ich bin da aufgewachsen, ich weiß schon was ich mache", erkläre ich ihm. Hier in der Stadt wird die Wärme besser gespeichert als dort draußen auf dem Feld. Ich dachte er war ein Ken, müsste er es nicht besser wissen? „Ich weiß, aber das ist bestimmt schon der Vierte den du mitnehmen willst.“ Ich Blicke auf den Stapel hinunter. „Der dritte", korrigiere ich ihn. „Warum müsst ihr immer so viele Klamotten einpacken? Das ziehst du niemals alles an.“ Ich zucke lediglich mit den Schultern. Man weiß ja nie was alles passieren kann. „Besser zu viel als zu wenig. Weiß du, wenn du schon alles kommentiert musst dann kannst du ja auch gleich meine Tasche packen", sage ich mit einer Spur Sarkasmus in der Stimme und stemme die Hände in die Hüften. „Gut, dann sind wir hiermit schneller fertig", mit diesen Worten steht Eric auf, schiebt mich zur Seite und schnappt sich die Reisetasche. Perplex und sprachlos starre ich ihn an, während er sich einen Überblick über meinen Kleiderschrank verschafft. Damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet und es eigentlich nur aus Spaß gesagt. Ich brauch ein paar Sekunden um mich von meiner Starre zu lösen und trete zu Eric an den Kleiderschrank um weiter meine Tasche zu packen. Gerade als ich ein T-Shirt aus dem Schrank ziehen wollte, lässt Eric die Reisetasche fallen und packt mich. „Finger weg, ich habe gesagt das ich deine Tasche packe", sagt er mit einem Grinsen auf den Lippen. Was soll das denn nur werden? Nachher packt er mir viel zu wenig ein. „Gut das mir egal ist was du gesagt hast, ich lasse dich mit Sicherheit nicht meine Tasche packen. So wie du grinst kann ich sonst eine Woche halb nackt durch die Gegend laufen", erwidere ich und versuche mich aus seinem Griff zu lösen. „Das ist doch mal eine gute Idee. Du wirst mich nicht davon abhalten deine Tasche zu packen. Entweder setzt du dich hin oder ich sorge selbst dafür.“ Doch ich höre gar nicht auf Eric und versuche weiterhin mich aus seinem Griff zu befreien. „Du wolltest es nicht anders", mit diesen Worten hebt mich Eric einfach hoch und legt mich über seine Schulter. „Verdammt, lass mich runter. Es geht nicht immer alles nach dir", rufe ich und hämmere ihm mehrfach mit den Fäusten auf den Rücken. Eric lacht nur auf und klatscht mit seiner Hand auf meinen Hintern. „Siehst du doch". Er bückt sich etwas, woraufhin ich höre wie sich die Schublade des Nachttisch öffnet und er etwas scheinbar metallisches herausholt. Was zum Teufel tut er da? Lange muss ich nicht warten um dies herauszufinden, denn blitzschnell hat Eric mich auf das Bett gepackt und etwas kühles um mein Handgelenk gelegt. Ich versuche mich loszureißen, scheitere aber. Er hat mich einfach mit Handschellen an das Bett gefesselt. Ich versuche an dem Teil zu rütteln, doch es ist fest und lässt mich nicht frei. „Die kannst du nicht zerstören, aber hier ist der Schlüssel", sagt Eric und hält ihn mir grinsend vor die Nase, nur um ihn dann schnell wieder wegzuziehen. „Du bist so ein Arschloch, mach mich verdammt noch mal wieder los von hier.“ Doch Eric tut es nicht. Schadenfroh geht er einmal um das Bett herum um den Schlüssel auf den anderen Nachttisch zu legen. Sofort versuche ich ihn zu erreichen, aber natürlich komme ich nicht an ihn ran. „Ach, leck mich doch", rufe ich frustriert und versuche weiterhin den Schlüssel zu erreichen. „Nachdem ich hier fertig bin, kann ich das gerne tun“, mit diesen Worten wendet er sich wieder meinem Schrank zu und mir fällt er jetzt auf welche Bedeutung meine Wortwahl noch hat. Ich greife nach einem der Kissen auf meinem Bett und werfe es Eric gegen den Rücken. „Du musst dich noch ein paar Minuten gedulden.“ Wieder rüttle ich an der Handschelle, doch wie erwartet passiert nichts. Da Eric mich mit Sicherheit nicht so schnell hier wieder los lässt, muss ich es halt irgendwie selbst schaffen. Wie komme ich nur an den Schlüssel an? Da kommt mir eine Idee. Ich ziehe meinen Socken aus und strecke meinen Fuß zum Nachtschrank. Vorsichtig taste ich mich so zu dem Schlüssel und versuche ihn mit den Zehen zu greifen. Mehrere Versuche brauche ich dafür, bis ich es schaffe ihn von dem Nachtschrank hochzuziehen. Langsam ziehe ich mein Bein wieder zurück, doch dabei passiert es. Ich verliere den Halt des Schlüssels und dieser fällt mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden. Frustriert stöhne ich auf. „Netter Versuch", kommentiert Eric das ganze und packt weiter meine Tasche. Also bleibt mir nichts anderes übrig als abzuwarten und Eric zu beobachten. „Warum sind hier eigentlich Handschellen in meinem Nachtschrank und seit wann liegen die da?“, frage ich Eric, da ich mir absolut sicher bin diese hier noch nicht gesehen zu haben. „Oh Hope, du bist so unschuldig", sagt Eric nur und ich kann sein Grinsen deutlich aus seiner Stimme heraushören.

Kurz nachdem ich mich mit meiner Situation abgefunden habe, zieht Eric sich sein Shirt über den Kopf und entkleidet somit seinen Oberkörper. Säuberlich legt er dieses zusammen um es dann anschließend im meine Tasche zu packen. „Was soll ich denn mit deinem dreckigen Shirt?“, frage ich ihn. „Es anziehen, ich weiß wie gerne du in meinen Shirts schläfst und außerdem habe ich es gerade erst angezogen“, kommentiert er es und damit hat er recht. Ich liebe es in seinen Shirts zu schlafen. Eric packt noch weiter Kleidungsstücke ein, allerdings kann ich nicht so ganz erkennen welche, da er davor steht. Außerdem konzentriere ich mich mehr auf ihn und das Muskelspiel, welches sich auf seinem Rücken abspielt. Wie kann ein Mann nur so attraktiv sein? Bei ihm kann ich mich einfach nicht satt sehen und kann es nicht unterdrücken mir auf die Lippen zu beißen. Aus meiner Starre werde ich erst gerissen als Eric den Reißverschluss der Tasche zuzieht  und diese auf dem Boden fallen lässt. Er war definitiv schneller beim Packen dieser, als ich es wäre. „Jetzt kann ich gerne deinen Wunsch nachgehen“, sagt Eric und beugt sich zu mir runter um mich zu küssen.

Was für ein Service von Eric, wenn er da mal keine Hintergedanken hatte.
Was denkt ihr, hat er ausreichend eingepackt? Oder muss Hope halb nackt rumlaufen (vielleicht auch im Sinne von leicht bekleidet)?

Und hier, meine Freunde, sieht man was passiert wenn man ausschweift... die ganze Tasche-Pack-Aktion sollte es so eigentlich gar nicht geben (keine Ahnung wo das auf einmal herkam) und eigentlich sollte etwas ganz anderes passieren... dann halt im nächsten Kapitel.

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt