Am nächsten Tag hat Eric einen Koffer neben sich zu stehen, der die anderen Tage zuvor noch nie dagewesen war. Beginnt er etwa heute schon mit seinen Tests und das ist sein kleines Versuchslabor? Sollte ich Angst vor ihm haben und die Dinge die er mit mir vor hat, vielleicht. Doch so wirklich habe ich keinen Angst, denn das hier ist tausendmal besser als bei den Ken in einem Glaskasten eingesperrt zu sein wie irgendein Versuchstier.Nachdem Eric irgendwelche Daten in seinen Computer eingegeben hat, vermutlich hat er meine Simulationsdaten geöffnet, steht er auf und nimmt sich den Koffer. „Mach mal die Beine breit, damit der auch auf die Liege kann" ,sagt Eric und deutet auf die Liege. Ich starre ihn allerdings nur an, ihm ist doch wohl bewusst das ich einen Rock anhabe. „Wird das noch was, oder soll ich nachhelfen?“ ,schnauzt Eric und macht Anstalten meine Beine zu bewegen. „Geht’s noch ich habe einen Rock an" ,rufe ich empört. Ich bin mir ziemlich sicher das er einen Blick unter meinen Rock erhaschen würde, würde ich meine Beine an den Seiten der Liege herunter hängen lassen und wer weiß was er macht wenn ich in der Simulation bin. „Da ist nichts was ich noch nicht gesehen habe" ,gibt Eric von sich und zieht eine Augenbraue in die Höhe. Bei seinen Worten schießt mir augenblicklich Wärme in den Kopf, was bedeutet das ich knallrot anlaufen muss. Erics Gesichtsausdrück scheint das zu bestätigen, denn ein leichtes Schmunzeln zieht sich um seine Lippen. Das kann er doch nicht ernst meinen, aber es ist typisch Eric. Immer hat er anzügliche Bemerkungen auf Lager und das obwohl ich dachte das ich ihn anwidern würde seitdem wir wissen das ich scheinbar Unbestimmt bin. So hat er mir zumindest den Eindruck vermittelt, denn in den ersten Tagen hatte er immer diesen Gesichtsausdrück aus einer Mischung aus Eckel, Wut und Zorn aufgelegt. Was allerdings widersprüchlich mit seiner vermutlichen Eifersucht ist, dieser Mann verwirrt mich einfach. Bevor Eric es wirklich wagt meine Beine zu spreizen setze ich mich seitlich auf die Liege, sodass meine beiden Beine auf einer Seite der Liege sind. Schnell wende ich auch noch meinen Blick auf den Boden, auch wenn Eric mein rotes Gesicht eh schon gesehen hat. Aus dem Augenwinkel sehe ich noch wie Eric die Augen verdreht und seinen Koffer letztendlich neben mich auf die Liege abstellt. Ohne etwas zu sagen öffnet er die Schnallen des aus Metall gefertigten Koffers. Ich kann meine Neugier nicht unterdrücken und schiele in den Koffer. Lauter Geräte die ich noch nie zuvor gesehen habe türmen sich darin, sind aber alle ordentlich geordnet. „Woher hast du das alles?“ ,frage ich Eric und beobachte ihn neugierig. „Berufsgeheimnis" ,brummt er allerdings nur. Berufsgeheimnis? Heißt das etwas das die anderen Anführer Bescheid wissen? Das kann nicht sein, schließlich werden Unbestimmte doch gejagt und verabscheut. Wenn sie es wüssten würde ich bestimmt nicht mehr hier sitzen, oder? Oder wollen sie bloß mehr heraus finden, schließlich bin ich anscheinend anders als die anderen Unbestimmten. Das ist unwahrscheinlich, wenn es so wäre würden sie mich doch sicherlich zu den Ken schleifen. Ich denke das Eric mich einfach aus irgendwelchen Dingen deckt. Entweder weil er mehr von mir möchte oder weil es ihm einfach interessiert was anders an mir ist.
Eric holt zwei kleine runde Gegenstände aus dem Koffer, die aus Metall bestehen und jeweils mit einem Kabel befestigt sind. „Wir messen jetzt deine Gehirnströme während der Simulation und sehen dann wie weit du dich von den restlichen Systemgefährdern unterscheidet“ ,erklärt mir Eric und verdeutlicht mir mit einer Handbewegung mich an die Rückenlehne der Liege zu lehnen. So setze ich mich einigermaßen entspannt hin, darauf bedacht das Eric mir nicht unter den Rock sehen kann. Warum habe ich nochmal einen Rock angezogen? Eric tritt näher zu mir und streicht mir eine Strähne von der Stirn, danach platziert er die kühlen Metallstücke auf meinen Schläfen, die wie von alleine kleben. Dabei berührt er mit den Fingerspitzen meine Haut und ein angenehmes Prickeln breitet sich an diesen Stellen aus. Die Elektroden an meiner Schläfe verknüpft er mit einem kleinen Gerät aus seinem Koffer. Es ist schon eigenartig das er so einen Blick in meinen Kopf werfen kann, aber wenigstens kann man keine Gedanken damit lesen, oder? Ich hoffe nicht, versuche aber an nichts zu denken seitdem Eric das kleine Gerät angemacht hat. „Bereit?“ ,fragt Eric mich mit der Simulationsspritze in der Hand. „Ja.“
Mit einem Keuchen wache ich auf und richte mich wieder auf. Dadurch das meine Beine an der Seite der Liege hinunterhängen habe ich nur mit der Schulter an der Lehne gelehnt und ich hätte schwören können das mein Kopf abgesackt ist als ich in die Simulation abgetaucht bin. Doch jetzt war er ebenfalls an der Lehne angelehnt. Habe ich mir das nur eingebildet oder war das Eric? Aber warum sollte er meinen Kopf richten, um mich vor Nackenschmerzen zu verschonen? Ein Papierblättern reißt mich aus meinen Gedanken und ich sehe zu Eric auf der vor seinem Koffer steht mit einem länglichen schmalen Blatt in der Hand. Stutzig sieht er auf das Blatt in seiner Hand, welches aus dem Gerät gekommen sein muss. Da Eric nichts sagt ziehe ich vorsichtig die Elektronen von meiner Stirn und rutsche von der Liege um auch auf das Blatt zusehen. Viel erkenne ich allerdings nicht. Wie bei einer Herzfrequenz ist auf dem Papier eine Linie mit Ausschlägen, im Gegensatz dazu sind die Ausschläge ziemlich hoch und dicht aneinander. „Was ist das?“ ,frage ich Eric neugierig. „Ausschläge deines Gehirns während der Simulation. Merkwürdigerweise unterscheiden sich deine nicht von normalen Leuten, das bestätigt das du nicht weiß das es real ist" ,berichtet er mir. War es dann doch nur ein Missverständnis und ich bin gar nicht unbestimmt. Eric sieht meine Frage wohl voraus. „Wir machen noch einen Test und dann sehen wir weiter" ,mit diesen Worten legt er das Papier weg und nimmt mir die Elektronen aus der Hand. Vorsichtig legt er sie in seinen Koffer, wäre er nicht schwarz gekleidet und wäre nicht gepierct oder tätowiert hätte man fast meinen können das er ein Ken ist. Da fällt mir ein, Jack und Uriah haben erzählt das er ein Fraktionswechsler ist. „Du warst ein Ken" ,stelle ich fest, woraufhin Eric sich zornig mir zuwendet. „Wie kommst du darauf?“ ,fragt er mich mit Wut in der Stimme. Er mag es wohl nicht auf seine Vergangenheit angesprochen zu werden, das merke ich mir. Wenn ich jetzt nicht die Kurve kriege, könnte das ganze unschön für mich enden. „Du gehst so behutsam damit um und dein Wissen… Wenn man sechzehn Jahre in einer Fraktion gelebt hat, ist es schwer sich alle Angewohnheiten abzugewöhnen. Ich zum Beispiel esse immer noch nicht so gerne Fleisch" ,gebe ich zu. „Liegt vielleicht auch daran das du Unbestimmt bist“ ,fährt Eric mich an. „Demzufolge nicht“ ,erwidere ich und deute auf das Blatt Papier. „Ach ja, setzt dich hin und wir werden sehen“ ,sagt Eric nur und holt ein Röhrchen aus seinem Koffer. „Jetzt mach schon, so wie ich dich kenne willst du das hier nicht sehen.“ Was ist das bitte, wenn ich es nicht sehen möchte? Sollte ich Angst bekommen? Warum macht Eric das nur?
Hallöchen,
Was hat Eric wohl vor?🤔
Habt ihr noch Ideen/Wünsche was Hope und Eric betrifft oder die Unbestimmten Sache? Denn mir gehen langsam die Ideen für diese Phase ihrer 'Beziehung' aus, weswegen ich demnächst eine neue Phase einleiten würde, wenn ihr keine Wünsche/ Ideen habt. 😊
Eins kann ich euch schonmal sagen diese Phase endet mit einem großen Knall. Ob positiv oder negativ verrate ich euch nicht, da könnt ihr selber Vermutungen aufstellen (und sie mir gerne mitteilen). 😏
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Ein neues Leben bei den Ferox
FanfictionHope ist eine gebürtige Amite. Sie will ihre Fraktion verlassen, da sie Schmerz mit diesem sonst so ruhigen Ort verbindet. Die 16 jährige entscheidet sich für die Ferox. war es die richtige Entscheidung? In der Fraktion, der furchtlosen Kämpfer, ler...