Vorstellungen

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Ich fühle mich wie eine Hülle, nicht Eigentümer meines eigenen Körpers. So ging es mir in letzter Zeit, doch nun merke ich wie es langsam wieder aufwärts geht. Mir ist einiges bewusst geworden, auch wenn es wahrscheinlich schon länger an der Oberfläche geschlummert hat. Nun sitze ich bei Tori im Tattoo Studio und lasse mir von ihr ein neues Tattoo stechen. Die Worte 'Love me' zieren, nachdem Tori fertig ist, meinen unteren Rücken, in Höhe der unteren Lendenwirbel. Liebe, eine wichtige Eigenschaft in unserer Welt, die betrachtet man die Menschheit, nachlässt. Viel zu oft wird durch Hass gehandelt und Negativität an den Tag gelegt, doch dies möchte ich nicht. Vielmehr möchte ich nach der Liebe in meinem Körper handeln und Dinge mehr positiv sehen. Vielleicht ist dies ein Überbleibsel meiner inneren Amite, vielleicht ist es aber auch einfach nur eine menschliche Eigenschaft, nach der wir alle handeln sollten, egal welcher Fraktion wir angehören. Unter anderem dafür soll der Schriftzug dienen, zum anderen kann es allerding auch mehr provokant gesehen werden, vor allem wenn ich bedenke, dass Erics Hände in bestimmten Situationen auf dieser Höhe meinen Körper gehalten haben. Das Verhältnis zwischen Eric und mir wird mittlerweile auch wieder besser, denke ich, denn wirklich Kontakt hatten wir nicht. Die ersten Tage nach dem Vorfall mit Lauren bin ich ihm komplett aus dem Weg gegangen und habe ihn weder gesehen noch auf irgendeine Art und Weise mit ihm kommuniziert. Eric hat mein Wunsch des Abstandes akzeptiert, auch wenn ich ihn immer wieder an der Tür, die unsere Wohnungen miteinander verbindet, gehört habe, doch er hat sie nicht geöffnet, zumindest nicht als ich zu Hause war. Es soll in letzter Zeit wohl ziemlich launisch durch das Quartier gestreift sein, wobei dies bei ihm ja nichts neues ist, allerdings soll es wohl schlimmer als sonst gewesen sein. Ob es mit der ganzen geschehenen Situation zusammenhängt und dass ich mir Abstand gewünscht habe? Ich habe während diesen Tagen viel Zeit mit mir verbracht, sie genutzt zum Nachdenken, doch habe ich mich auch mit meinen Freunden getroffen und vor allem viel mit Ann über alles Mögliche geredet. Mir ist bewusst geworden wie sehr ich Eric und seine Launen doch vermisse, auch wenn sie teilweise unerträglich sein können. Mir ist bewusst geworden, dass meine Liebe zu ihm dies übersteht, auch wenn es vermutlich nicht das Beste ist. Es tat verdammt weh, doch letztendlich glaube ich ihm. Ich glaube, dass alles nur von Lauren ausging, ich glaube ihm. Sollte ich dies? Sollte ich ihm wieder vertrauen? Kann ich ihm überhaupt wieder vertrauen? Ich weiß nicht, ob ich es sollte, doch ich denke ich kann ihm vertrauen. Mein Herz sagt es mir einfach. Dieses verdammte, verräterische Herz. Eric ist für zahlreiche Risse verantwortlich, doch trotzdem gehört es ganz ihm. Es wird ihm immer gehören, auch wenn er vielleicht weitere verursachen wird. Trotz dessen tut er mir gut. Ich fühle mich wohl bei ihm, akzeptiert und verstanden. Ich fühle mich sicher und geborgen. Ich fühle mich geliebt, auch wenn es ihm manchmal schwer fällt diese Liebe zu gestehen oder sie zu zeigen, doch ich weiß, dass sie da ist. Ich weiß, wie schwer es ihm fällt, umso mehr bedeuten mir die Momente, in denen er sie zugibt. Ich fühle mich bei ihm zu Hause. Wenn eine Person ein zuhause sein kann, dann ist es Eric für mich. Durch ihn habe ich viel gelernt und Erfahrungen gesammelt. Es waren nicht immer gute, aber das Leben ist kein Ponyhof und es läuft nicht alles super, sondern ganz das Gegenteil. Das Leben hat Höhen und Tiefen und so ist es auch in der Beziehung mit Eric. Ich kann mich nicht von ihm lösen, vielmehr zieht er mich an und lässt mich nicht los. Er hat mich vollkommen in seinem Bann gezogen und um ehrlich zu sein, kann und will ich mich nicht beschweren. Seit ich ihm das letzte Mal gesehen habe, sind einige Tage, fast schon Wochen vergangen, doch gab es kaum ein Tag, an dem ich nicht an ihn gedacht habe. Viel zu sehr beherrscht er meine Gedanken. Schlussendlich ist er einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich liebe ihn, vielleicht sogar viel mehr als ich sollte, doch ich tue es. Ich sehne mich nach ihm, nach seinem Geruch, seiner Stimme, seinen Berührungen, ja sogar nach seinen wechselnden Launen. Nach dem ein paar Tage vergangen sind, habe ich mir eins seiner Shirts, welches bei mir war, geschnappt, nur um etwas von ihm bei mir zu haben und seinen Geruch einatmen zu können.

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt