Atme

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„Unbestimmt“ ,ertönt eine roboterartige Stimme und ich zucke zusammen. „Das… das kann nicht sein. Das ist nicht möglich" ,stottere ich. Erics Gesichtsausdruck wandelt sich von erstaunt zu zornig. „Unbestimmt also, ich frage dich das jetzt nochmal, was war dein Testergebnis.“ Ich bin Unbestimmt? Das kann nicht sein, das ist nicht möglich. All die Geschichten passen nicht zu mir. Ich bin doch nur ein ganz normaler Mensch der an unser System glaubt und an den bestehenden Frieden. „Ferox" ,erwidere ich. „ Das kann nicht sein, das muss ein Fehler sein" ,wiederhole ich. „Ein Fehler also" ,spottet Eric und sieht mich abschätzig an, hält mir aber erneut das Gerät vor mein Gesicht und startet es erneut. „Unbestimmt, vier Prozent" ,ertönt die Stimme diesmal. „Das ist ja fast normal" ,sagt Eric mehr zu sich als zu mir, doch er betrachtet mich angewidert und abschätzig, aber für das habe ich gerade keinen Kopf. Viel zu viele Gedanken rasen mir durch den Kopf. Das kann nicht sein. Ich kann nicht Unbestimmt sein, das ist absolut nicht möglich. Dies wiederhole ich immer und immer wieder und springe von der Liege hoch und laufe mit den Händen an den Kopf kleine Bahnen durch den Raum. „Scheiße, ich hatte Sex mit einer Unbestimmten" ,höre ich Eric noch sagen. Alles was er danach sagt scheint ganz weit weg zu sein und nicht zu mir durchzudringen. Ich höre stattdessen nur ein Rauschen, welches vermutlich durch meinen hohen Puls entsteht und der Panik die sich in mir ausbreitet. Was passiert nun mit mir? Werde ich sterben? Ich werde sterben, Eric wird mich umbringen. Sie werden mich alle umbringen, so ist das wenn man Unbestimmt ist. Alle jagen einen und töten dann. Ich will noch nicht sterben, ich bin noch viel zu jung. Alles ist meine Schuld. Wieso bin ich nicht so wie die anderen? Ein Zittern breitet sich über meinen Körper aus und mir ist heiß und kalt zu gleich. Ich habe jegliche Kontrolle über mein Körper verloren, nein über mein Leben. Schließlich bin ich Unbestimmt und für den Tod bestimmt. Deswegen wird mich niemand lieben, wie es mein Vater mir immer gesagt hat. Zu viele Gedanken gehen mir durch den Kopf, es ist alles viel zu viel. Ein Schwindel überfällt mich und schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen. Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten und sacke plötzlich in mich zusammen. Ich erwarte einen harten Aufknall auf dem Boden, doch er bleibt aus. Stattdessen spüre ich Arme und ein paar Sekunden später etwas auf dem ich anscheinend abgesetzt werde. „Hope, hörst du mich?“ ,dringt eine Stimme zu mir durch. Ich kann sie nicht zuordnen, ich sehe alles verschwommen, mein Herz rast wie verrückt, meine Atmung geht viel zu schnell und ich zittere am ganzen Körper. „Hope" ,mit diesen Worten legt mein Gegenüber seine Hände an mein Gesicht, sodass ich ihn ansehen muss. „Es ist alles gut, ich bin da, beruhige dich" ,redet er ruhig auf mich ein.
Meine Sicht wird etwas klarer und ich erkenne Eric wieder, doch das ändert nichts an meinen Zustand. Noch immer drehen meine Gedanken sich wie verrückt in meinem Kopf. Eric nimmt eine Hand von meinem Gesicht und greift nach einer meiner Hände, die zu Fäusten geballt sind. Vorsichtig öffnet er sie und legt sie auf seine Brust. Unter meiner Handfläche spüre ich gleichmäßig sein Herz schlagen. „Atme mit mir" ,sagt Eric beruhigend und atmet tief ein und aus. Ich spüre unter meiner Hand wie sich sein Brustkorb gleichmäßig hebt und senkt. Ich brauche etwas bis ich mich ganz auf ihn einlassen kann und versuche so zu atmen wie er. Ich konzentriere mich vollkommen auf Eric und seine Atmung, während er mir aufmunternd und ruhig mit mir redet, gleichzeitig aber weiter mit mir atmet.

Nach einigen Minuten habe ich mich einigerweise wieder beruhigt und mein Herz schlägt fast wieder in seinem normalen Rhythmus. Mein Gehirn fühlt sich immer noch wie benebelt an, doch wenigstens sind meine Gedanken etwas abgeklungen. „Was war das eben?“  ,frage ich Eric der immer noch mit mir auf der Liege sitzt, mich aber nicht mehr berührt. „Du hattest eine Panikattacke, aber alles ist gut dir wird nichts passieren" ,erklärt mir Eric immer noch im beruhigenden Tonfall. Eine Panikattacke, soweit wie ich mich erinnere hatte ich noch nie eine richtige Panikattacke. Aber Panik hatte ich schon öfter, vor allem in den letzten Wochen. „Was passiert jetzt mit mir? Ich will nicht sterben" ,flüstere ich, winkle meine Beine an sodass ich meine Arme um sie schlagen kann und lege meinen Kopf auf die Knie. „Du wirst nicht sterben, okay. Behalte es einfach für dich und wir werden eine Lösung finden" ,mit diesen Worten legt er mir eine Hand auf die Schulter und tätschelt sie leicht. „Gehe in den Schlafraum und Ruhe dich aus, hör auf daran zu denken" ,rät mir Eric und steht von der Liege auf. „Wir reden die Tage nochmal darüber.“ Er hat recht, es ist wahrscheinlich das beste wenn ich mich etwas hinlege und ausruhe.
Langsam erhebe ich mich von der Liege und halte mich an ihr fest, aus Angst das ich wieder umfallen könnte. Doch ich stehe fest auf dem Boden und kein erneuter Schwindel überfällt mich. Ich habe das Gefühl das ich etwas körperliche Nähe gebrauchen kann und so sehe ich Eric an, der das albtraumhafte Gerät in einen kleinen Koffer verstaut. Tief atme ich ein um mir etwas Mut zu machen. „Bekomme ich eine Umarmung?“ ,frage ich Eric etwas schüchtern im leisen Ton. Dieser betrachtet mich erst überrascht und zweifelnd, sodass ich kurz davor bin wieder zurückzurudern. Doch nach einem Seufzen kommt er zu mir und legt seine Arme um meinen erschöpften Körper. Ich grabe mein Gesicht an seine Schulter und schlinge meine Arme um ihn. So stehe ich da, mit einem sicheren Gefühl in seinen Armen und genieße es einfach. Seine Wärme und sein angenehmer Geruch lullen mich förmlich ein. Ich könnte Ewigkeiten hier stehen mit ihn und seine starken Arme um meinen Körper.

So stehen wir dort einige Zeit und umarmen uns einfach, ohne das jemand etwas sagt. „Eric?“ hauche ich, woraufhin er mit einem Brummen antwortet. „Danke, für alles.“ Ich weiß nicht warum er das alles für mich macht, doch ich bin ihm sehr dankbar auch wenn er mir das Herz gebrochen hat. Doch in Momenten wie diesen kann ich das alles vergessen. Vielleicht hat Eric ja wirklich noch Interesse an mir und das nicht nur als eines seiner Spielzeuge. Vielleicht ist er auch einfach nur daran interessiert das ich anscheinend Unbestimmt bin und nichts davon wusste noch gemerkt habe. Tief in meinem Inneren hoffe ich das es ersteres ist, aber ich weiß es nicht.

„Du solltest gehen" ,sagt Eric und löst sich wieder von mir woraufhin ich nicke und Richtung Tür gehe. Doch bevor ich sie öffne drehe ich mich nochmal zu Eric um. „Wieso machst du das alles für mich?“ ,frage ich ihn, erhalte aber keine Antwort. „Benimm dich einfach wie die letzten Tage auch und lasse dir nichts anmerken" ,sagt Eric einfach meine Frage ignorierend und dreht mir den Rücken zu. Auch wenn er mich so nicht sieht, nicke ich bevor ich die Tür öffne und hinaus trete. Auf direktem Weg mache ich mich in den Schlafraum und kuschle mich auf meinem harten Stein, auch Bett genannt, so gut wie hier möglich ein. Wie ich mich auf ein schönes Bett freue nach meiner Initiation und auf eine Zeit ohne solche Probleme.

Jetzt ist das Testergebnis raus😱
Nochmals vielen lieben Dank an RubinArrow und ich hoffe dir gefällt was ich draus gemacht habe ❤

Eine Erklärung wie es sein kann das sie Unbestimmt ist, kommt im übernächsten Kapitel. 😉

Ich hoffe die Panikattacke war wenigstens etwas realistisch. Ich habe die Informationen nur aus dem Internet wie so eine Panikattacke ist und wie man als Außenstehender hilft.

Hattet ihr schonmal eine Panikattacke?
Ich war denke ich nur mal kurz davor

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt