Aussprache

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Mit der Stirn gegen das Holz gelehnt stehe ich vor der Tür und atme tief ein und aus, während meine Hand auf dem Griff liegt. Ich möchte alles mit Eric klären, ich möchte endlich diese angespannte Stimmung loswerden, bei der keiner von uns so richtig weiß, was er machen oder sagen soll. Ich möchte ihn wieder an meiner Seite habe, ich möchte mit ihm reden und lachen, ihn einfach wieder ansehen. Ich vermisse ihn und die Zeit, die wir bisher zusammen verbracht haben. Wir hatten viele Höhen und Tiefen, vielleicht sogar mehr Tiefen als Höhen, doch haben wir immer wieder zusammen gefunden und ich hoffe das es wieder so sein wird. Nein, ich bin mir sogar sicher, dass es s0 sein wird. Doch damit dies gelingt muss ich auf ihm zugehen. Ich habe nach Abstand gebeten und nun ist es auch meine Aufgabe auf Eric zuzugehen. Genau dies habe ich jetzt vor, doch weiß ich nicht wie genau ich es tun soll, weswegen ich seit einigen Minuten bewegungslos vor der Tür stehe und mich gegen diese lehne. Nachdem Eric vorhin gegangen ist, lag ich atemlos auf der Couch, nicht in der Lage ihn zu bitten bei mir zu bleiben, um endlich alles zu klären. Meine Sinne waren wie vernebelt, doch nach der Dusche sind sie wieder klarer geworden, auch wenn meine Gedanken immer noch hin und her schlagen. Ich hebe meine andere Hand und klopfe einfach gegen die Tür. Es bringt doch nichts hier zu verweilen und darüber nachzudenken. Ich sollte einfach zu ihm und meinen Gefühlen und Gedanken laufen lassen, irgendwie wird es schon. So klopfe ich gegen das Holz und lausche nach einer Antwort. Doch es kommt keine. Ist Eric nicht da? Ich drücke die Türklinke hinunter und öffne die Tür, um hineinzusehen. Das Licht ist an, also muss er da sein. Ich trete weiter in seine Wohnung ein und lasse meinen Blick auf der Suche nach ihm durch diese gleiten. „Eric?“, rufe ich, da ich ihn nicht sehe und nicht alle Räume abklappern will, schon gar nicht, weil ich nicht weiß, ob er überhaupt Zeit hat oder mich hier bei sich haben möchte, geschweige denn mit mir reden möchte. „Hier“, ertönt seine Stimme, die mit einem Keuchen begleitet wird. Erst jetzt fällt mir das Rauschen des Wassers auf, welches vorher von meinem Herzschlag übertönt wurde. Ich habe den Drang zu ihm zu gehen, doch Eric duscht anscheinend gerade. Da kann ich auch die paar Minuten warten, um mit ihm zu reden. Ein Gespräch zwischen Tür und Angel ist wahrscheinlich auch nicht so förderlich. So mache ich mich auf dem Weg zu seiner Couch, um dort auf ihn zu warten. „Fuck Hope“, ertönt wieder seine Stimme, die rauer klingt als üblich. Es klingt nahezu wie eine Einladung, oder bilde ich es mir nur ein? Doch ich bin mir sicher es ist ein deutliches Zeichen seines Zustandes, der meinem vor nicht mal wenigen Stunden sehr ähnelt, denn die Erregung ist deutlich aus seiner Stimme zu hören und auch seine Wortwahl sprechen deutlich dafür. Ich bleibe also stehen und drehe mich letztendlich um, um zu ihm zu gehen. Meine Neugierde ist einfach zu groß, ebenso wie der Drang ihn sehen zu wollen und zu beobachten. Die Badtür ist nur angelehnt und so stoße ich sie mit der Hand weiter auf und lehne mich an den Türrahmen. Zuerst sehe ich nur einen durchtrainierten Rücken, über den die Wassertropfen rinnen, doch dann dreht Eric sich und ich bekomme freien Blick auf das, was er gerade tut. Wie er zuvor kann ich nun sehen, wie er sich selbst befriedigt. Wie seine Hand immer und immer wieder über sein Glied gleitet und dann dieser Ausdruck in seinem Gesicht. In mir breitet sich eine Wärme aus und ich würde am liebsten zu ihm in die Dusche steigen, ihn küssen und dann vor ihm in die Knie gehen, um ihn genauso zu befriedigen, wie er es vorhin bei mir getan hat. Ich möchte ihn verwöhnen, ihn schmecken. „An was denkst du?“, frage ich ihn und meine Stimme gleicht einem Keuchen. „An deine Lippen“, antwortet Eric. „Die sich um meinen Schwanz legen. Wie du mir einen bläst und mich mit deinen großen Augen von unten anguckst. Wie du brav stillhältst und mich deinen Mund ficken lässt und an deinen Ausdruck dabei. So unschuldig doch gleichzeitig so durchtrieben.“ Schon alleine seine Worte sorgen dafür, dass ich schon wieder feucht werden, doch auch ihn dabei zu beobachten, wie er es sich selbst macht reichen vollkommen aus. Doch dies schiebe ich in den Hintergrund, jetzt steht Eric im Vordergrund und ich möchte das seine Gedanken Realität werden. Ich möchte ihn befriedigen, ich möchte das er seine Hände in meinen Haaren vergräbt und meinen Mund vögelt. Ich stoße mich vom Türrahmen ab und trete zu ihm in die Dusche. Meine Klamotten, die ich noch immer anhabe, durchnässt und kleben zunehmendes immer mehr an meiner Haut. Meine Haare kleben mir im Gesicht, doch all dies ist mir egal. Meine volle Konzentration liegt auf Eric und ich sehe ihm tief in die Augen, in denen deutlich die Lust und Erregung zu sehen ist. Ich lege meine Lippen auf seinen Hals und verteile dort Küsse. Ich gleite mit meinen Lippen, Zähnen und Zunge über seine Haut, während meine Hand an seinem Arm hinabwandert, bis sie sich auf seine Hand legt. Eric keucht auf, während er immer weiter mit seiner Hand, die unter meiner liegt, über sein Glied reibt. Ich löse seine Hand, sodass es nun nur meine Hand ist, die ihn berührt. Ein erneutes Keuchen dringt aus Erics Kehle und er stützt sich mit der einen Hand an der Duschwand hinter mir ab. Meine Lippen wandern von seinen Hals über seinen Bauch immer weiter hinunter, bis ich vor ihm knie. Ich drücke meine Lippen zu einem Kuss auf seine Leiste und löse mich dann von seiner Haut. Fasziniert beobachte ich wie meine Hand über sein Glied gleitet, an dem die Adern deutlich zu sehen sind und die Wassertropfen über seine Haut rinnen. Ich hebe meinen Blick, sodass ich nun von unten zu Eric hinauf schaue. Das Verlangen ist ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Ich senke meinen Kopf wieder, aber lasse meinen Blick erhoben. Ich möchte sehen, wie er reagiert, wenn ich meinen Mund mit ins Spiel einbringen. Meine Zunge gleitet über seinen Schaft, um anschließend seine Eichel zu umspielen, bis ich ihn langsam in meinen Mund gleiten lasse. „Fuck“, keucht Eric, während ich mein Spiel intensiviere.

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen sitze ich mittlerweile auf Erics Couch und hänge in Gedanken noch den Moment in der Dusche hinterher. Wie Eric mich zuvor verwöhnt hat, so habe ich vorhin den Spieß umgekehrt und habe etwas Gutes für ihn getan. Doch nicht nur Eric scheint es genossen zu haben, denn ich habe es auch. Ich liebe es wie er mich angesehen hat, ein Ausdruck, den er nur mir zeigt. Nun sitze ich hier mit nassen Haaren und in eins seiner Shirts gehüllt und warte auf ihn. Ich liebe es seine Oberteile zu tragen, besonders wenn sein Geruch noch an ihnen haftet. Eric kommt zu mir und setzt sich neben mich auf die Couch. Auch er trägt ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Völlig selbstverständlich greift er nach meinen Beinen und legt sich diese über seinen Schoß, um daraufhin kleine Muster mit seinen Händen auf meine Haut zu zeichnen. Ich liebe Momente wie diese und so sehr wie ich diesen Moment genieße, muss ich ihn unterbrechen. Ich bin aus einem Grund zu ihm gekommen, ich wollte mit ihm reden und das muss ich jetzt machen. Viel zu sehr brennt es mir auf der Seele und die unausgesprochenen Worte schweben zwischen uns und müssen gesagt werden. „Wir müssen reden“, unterbreche ich die Stille und das Lächeln auf meinen Lippen ist verschwunden und vollkommende Ersthaftigkeit verbreitet sich nun auf meinem Gesicht. Ich spanne mich an und die vorherige Entspannung ist wie weggeflogen. Auch kann ich bei Eric eine Veränderung wahrnehmen, auch er war entspannt und vielleicht auch noch etwas benebelt von dem, was wir in der Dusche getan haben, doch jetzt scheint auch dies eher zerschlagen zu sein. „Was passiert ist, dass-“, setzt Eric an, doch ich unterbreche ihn. Ich weiß er hasst es unterbrochen zu werden, doch es muss sein. „Es tut mir leid“, platzt es förmlich aus mir heraus. „Ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll, aber es tut mir unendlich leid. Ich hoffe du kannst mir verzeihen, denn ich habe dir verziehen. Ich werde dir immer verzeihen, dir gehört mein gottverdammtes Herz einfach. Ich habe versucht dich zu vergessen, doch ich kann es einfach nicht“, gestehe ich und fahre mit meiner Hand durch meine nassen Haare. „Ich habe dich ausgenutzt. Ich habe den Sex ausgenutzt, um die Situation mit Lauren zu vergessen, ich habe dich dabei ausgenutzt und es tut mir leid. Ich habe dir Sätze an den Kopf gehauen, die ich nicht hätte sagen sollen. Verdammt, ich habe sogar dich geschlagen.“ Ich raufe mir die Haare und eine Träne läuft mir über die Wange. Ich weiß nicht wann ich zu weinen angefangen habe, doch immer mehr Tränen finden ihren Weg aus meinen Augen und über meine Wangen. Die Worte sprudeln nur so aus mir heraus, immer wieder entschuldige ich mich bei Eric. Ich rede mir einfach den Kummer vom Herzen, auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich alles erzähle und wie durcheinander es vielleicht alles ist. Doch die Worte kommen aus meinem Mund heraus und ich stoppe sie nicht, lasse alles einfach geschehen.
Irgendwann zieht mich Eric an meinen Beinen weiter zu sich und hebt mich auf seinen Schoß. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren und habe keine Ahnung wie lange ich schon rede, es könnte eine Minute sein, aber auch eine Stunde. Eric legt seine Hand an mein Gesicht und streicht mit den Daumen meine Tränen weg. Das Nächste, was ich mitbekomme, ist, dass er seine Lippen auf meine legt und mich sofort eine vertraute angenehme Wärme in Empfang nimmt. Ohne zu zögern, schmiege ich mich weiter an Eric, erwidere seinen Kuss und lasse mich vollkommen fallen. Ich gehöre zu ihm, egal was ist. Er hat mir vollkommen den Kopf verdreht. Ein Schluchzen vom Weinen löst sich aus meiner Kehle und bringt mich zum Erzittern. Eric löst sich von mir und schaut mir tief in die Augen.  „Dich trifft nicht die geringste Schuld und wenn schon, ich habe es mehr als verdient. Es ist alles meine Schuld. Du bist viel zu gut für mich, ich verdiene dich gar nicht.“
„Sag sowas nicht, dass stimmt nicht“ Diesmal bin ich es, die ihre Lippen auf seine legt und so sitzen wir hier auf seiner Couch. Reden über alles, klären die Dinge die unausgesprochen zwischen uns stehen und küssen uns immer wieder, bis dies den größten Teil einnimmt und unsere Lippen nahezu, wie zwei Magnete aufeinanderliegen. Ich liebe diesen Mann einfach, mit all seinen Macken, genauso wie er ist und daran ändert sich nichts. Das Einzige, was sich ändert ist, dass meine Liebe ihn gegenüber nur noch weiter zunimmt, denn mein Herz gehört ganz ihm, egal wie viele Risse es bekommen hat, er fügt es immer wieder zusammen. Bei ihm fühle ich mich zu Hause, sicher, geborgen und geliebt. Er gibt mir all das, was ich die vorherigen Jahre nie gefühlt habe.

Was haltet ihr davon, wenn Eric im nächsten Kapitel Hope's "Love me" Tattoo entdeckt?
Wie wird er auf den Schriftzug reagieren?
In was für einer Situation entdeckt er ihn?

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt