Niemand liebt dich

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Ich stehe in der Mitte der Grube und mein Herz rast wie verrückt. Um mich herum hat sich ein Pult von Menschen versammelt, alle deuten auf mich und lachen mich aus. Vorneweg Ann, Gus, Lia, Eric und mein Vater, aber auch Jack und Uriah. Hinter ihnen sind noch unzählige Menschen, die ich allerdings nicht kenne. „Wie konntest du nur denken, das wir dich mögen geschweige denn lieben würden", spottet Ann und lacht auf, gefolgt von allen anderen. „Niemand liebt dich und niemand will dich sehen" ,stimmt die ganze Meute mit ein und wiederholt es immer wieder. Meine Hände zittern wie verrückt und in mir steigt die Panik. Wie in letzter Zeit öfter laufen auch jetzt die Tränen aus meinen Augen, sodass alles um mich herum verschwommen ist. „Hört auf… Hört einfach auf… bitte" ,ich bettle regelrecht darum das sie aufhören, mich in Ruhe lassen, aber das passiert nicht und sie werden immer lauter. Ich schreie auf und versuche mich durch die Meute zu kämpfen, aber nichts passiert. Ich komme einfach nicht hindurch und bleibe in der Mitte stehen. Zum Stehen komme ich vor Eric, meinem Vater und Ann. „Niemand wird dich lieben, niemals" ,wiederholt mein Vater. „Alle werden dich ausnutzen, so wie ich" ,stimmt Eric mit ein woraufhin mein Vater ihm stolz und anerkennend auf die Schulter klopft. „Das war alles nur geplant", lacht Ann. „NEIN" ,schreie ich laut. Doch alles was ich mache bringt nichts und ich sacke schreiend und bettelnd um Ruhe auf dem Boden. Mein Herz rast wie verrückt und mein Körper zittert wie Espenlaub. Ich schlage mir die Hände auf die Ohren, in der Hoffnung den Lärm zu dämmen, doch auch dies hilft nicht. Beruhigt dich Hope, es bringt nichts zu hyperventilieren. Immer noch mit den Händen auf den Ohren gepresst, schaukle ich mich langsam selbst am Boden und halte die Augen ebenfalls geschlossen um all das auszublenden. Und je langsamer mein Herz schlägt umso ruhiger wird es auch.

Mit einem Ruck schießt mein Oberkörper in die Höhe und ich keuche erschrocken auf. Es war nur eine Simulation, nur eine Simulation, beruhige ich mich selbst. „Du weißt das dass nicht stimmt“ ,unterbricht Eric meine Gedanken. Ich blicke auf und funkle ihn an, doch er sieht nicht zu mir und blickt stattdessen konzentriert auf den Bildschirm seines Computer. „Ach ja, du hast es mir doch bewiesen. Du hast doch genau das gemacht, wofür dich mein Vater am Besuchertag gelobt hat.“ ,Wut steigt ihn mir auf, aber auch die Trauer die mich seit Tagen überschattet. Jedes mal wenn ich Eric sehe, schlagen die Überreste meines Herzens schneller, doch die Trauer bricht augenblicklich über mich herein und die Erinnerung trifft mich wieder. „Das ist was ganz anderes, im Gegensatz zu deiner Simulation habe ich nichts dagegen dich wieder zusehen. Nackt, für ein bisschen Spaß versteht sich“, sagt er mit einem dreckigen Lächeln auf den Lippen. Ich glaub es nicht, erst bricht er mir das Herz und jetzt bietet er mir Sex an. Bei ihm hackt es doch. „Nein, danke.“ Um mir das ganze nicht anzutun springe ich von der Liege und verschwinde aus dem Raum. Vor diesem befinden sich auch schon meine Freunde, die seit dem Vorfall hier auf mich warten und mich nicht mehr alleine lassen.

Ohne etwas zu sagen schließen Ann, Lia und Gus mich in den Arm und ich versuche mich zu beruhigen. „Was ist passiert?“ ,fragt mich Ann und tätschelte mir die Schulter. Ohne zu zögern erzähle ich ihnen von meiner Simulation und von dem kurzen Gespräch mit Eric, wenn man es überhaupt Gespräch nennen kann.

„Es fällt mir wirklich schwer, aber ich muss Eric da ausnahmsweise recht geben" ,sagt Gus woraufhin ich ihn entgeistert ansehen. Hat er mir nicht gerade zugehört? „Also damit das, dass nicht stimmt" ,verbessert er sich. „Du weißt doch das wir dich Lieben und das bleibt auch so" ,steuert Ann ein. „Wir sind doch wie eine kleine Familie und in einer richtigen Familie ist man füreinander da und unterstützt sich", fügt Lia hinzu. Die Worte meiner Freunde beruhigen mich und ich schließe sie enger in meine Arme. „Ich hab euch alle lieb" ,hauche ich den Tränen nah.  „Wir dich auch.“ Zusammen machen wir uns auf den Weg zurück in den Schlafsaal, den ich die letzten Tage nur für die Simulationen verlassen habe, auch wenn ich lieber nicht hingegangen wäre, aber ich kann es nicht riskieren die Ferox verlassen zu müssen. „Sehe es positiv, Eric hat der Sex gefallen, sonst hätte er es dir nicht angeboten ihn zu wiederholen. Vielleicht nimmst du ja irgendwann mal davon gebrauch" ,sagt Ann als wir uns auf den Weg zurück machen. „Ann!“ ,rufe ich fassungslos und schlage ihr leicht gegen den Oberarm. Ich glaube es einfach nicht, hat sie mir gerade wirklich geraten dieses Angebot in Gebrauch zu nehmen? „Was denn?“ ,erwidert sie mit einem Grinsen.

Was meint ihr, war es ein Angebot von Eric aus und sollte sie es annehmen?

Ich hoffe ihr hattet schöne Weihnachten und wünsche euch schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr, falls ich es nicht schaffen sollte noch ein Kapitel hochzuladen.

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