Ausflug

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Die Dusche tat wirklich gut, nicht nur der Dreck ist von meinem Körper gewachsen, sondern auch die Anspannung. Ich vertreibe das ganze Training aus meinen Gedanken und konzentriere mich auf den noch restlichen Tag. Es gibt wirklich schönere Dinge als mich weiter mit Lauren zu beschäftigen. Ich bin wirklich gespannt was Eric vorhat und etwas aufgeregt, schließlich hat Eric noch nie einen Ausflug nur mit mir gemacht. Was er wohl vor hat? Und was soll ich anziehen? Um dies herauszufinden gehe ich, nur mit einem Handtuch umhüllt, zu Eric. Dieser sitzt auf seiner Couch und scheint auf mich zu warten. „Was machen wir?“ ,frage ich ihn neugierig woraufhin Eric mich betrachtet. Sein Blick gleitet über meinem vom Handtuch verhüllten Körper. „Das wirst du schon noch herausfinden“ ,erwidert er einfach, sodass ich nicht schlauer bin als vorher. „Wenn ich wüsste was wir mache, dann könnte ich mich auch entscheiden was ich anziehe" ,erkläre ich ihm. „Das auf jeden Fall nicht, denn so verlässt du mir nicht die Wohnung“ ,stellt Eric klar. „Warum müsst ihr es eigentlich immer so kompliziert machen? Wie wäre es mit einer Hose und einem Oberteil?“ ,sagt Eric etwas genervt woraufhin ich die Augen verdrehe. Er beobachtete mich ganz genau und an seinem Blick kann ich erahnen das er sich das Handtuch wegwünscht. „Das ist doch mal eine klarere Aussage" ,sage ich und gehe in mein Schlafzimmer um Eric von der Qual zu befreien.

Nachdem ich mich umgezogen habe, hat mich Eric in eine Art Tiefgarage geführt und mich seinem Baby, einen schwarzen Geländewagen, vorgestellt. Ich bin noch nie mit einem solchen Fahrzeug gefahren, da die Amite eher auf altmodische Verkehrsmittel zurückgreifen wie beispielsweise Kutschen und seit dem ich bei den Ferox bin, bin ich nur mit dem Zug gefahren. Umso mehr freue ich mich mal mit einem Auto mitzufahren. Eric lenkt den Wagen geschickt aus dem Hauptquartier und wir düsen durch die Stadt. Die Landschaft fliegt nur so an uns vorbei und es macht echt Spaß mitzufahren. „Wo fahren wir hin?“ ,frage ich ihn ein weiteres mal. „Warts ab“ ,sagt Eric nur schlicht. Er gibt auch nicht nach und verrät mir nicht was er vorhat, aber es war einen weiteren Versuch wert. „Darf ich auch mal fahren", frage ich ihn und sehe ihn an. Eric erwidert kurz meinen Blick und guckt dann wieder nach vorne. „Ich lasse dich garantiert nicht mit meinem Baby fahren“, sagt er nur woraufhin ich die Augen verdrehe. Er tut ja so als würde ich sein Auto gleich kaputt machen und außerdem wollte ich ja nicht alleine fahren. Immerhin würde er ja auch noch im Auto sitzen und könnte eingreifen falsch es brenzlig werden sollte, wovon ich nicht ausgehe. 

Nach ein paar Minuten Fahrt hält Eric den Geländewagen vor einem der verfallenen Hochhäuser an und schaltet den Motor ab. Skeptisch sehe ich mich um, was hat er denn hier vor? Um uns herum sind zerfallenen Gebäude die teilweise aussehen als würden sie jeden Augenblick zusammenbrechen und bereist zusammengebrochene Gebäude. „Was machen wir hier?“ ,frage ich doch Eric antwortet mir nicht und steigt lediglich aus woraufhin ich ihm folge und mich draußen ein weiteres mal umsehe. Aber ich kann nichts erkennen was mir einen Hinweis darauf liefert was Eric hier vor hat. „Mitkommen" ,befiehlt Eric und stapft voraus. „Wie nett“ ,murmele ich nur, aber folge ihm. Er geht auf eins der Hochhäuser zu und betritt es. Es scheint nicht ganz so heruntergekommen zu sein wie die anderen. Erstaunlicherweise ist es drinnen auch nicht so verdreckt und zerstört wie ich angenommen habe. Eric macht sich sofort an dem Aufstieg der Treppen und ohne zu zögern folge ich ihm. Die Treppen sind sehr stabil und es liegen kaum Trümmer oder sonstiger Unrat auf den Stufen, wie ich anfänglich gedacht habe. Immer weiter erklimmen wir die Treppen und nähern uns wohl so langsam dem Obergeschoss. Das erkenne ich vor allem an dem Blick nach draußen  der mir die teilweise fehlenden Wände verdeutlichen.

Oben angekommen nähere ich mich den Rand des Daches und blicke hinab. Wir befinden uns ziemlich weit oben und ein angenehmer Wind weht uns entgegen. Die Aussicht ist auch nicht so schlecht und man kann auf einen großen Teil der Stadt blicken. Vor allem sieht man den Teil der Stadt der von den Fraktionen nicht wirklich genutzt wird. Die Gebäude zerfallen hier und die Natur holt sich das zurück was einst die Menschen ihr genommen haben. „Willst du da noch weiter stehen oder kommst du her und wir machen das was ich eigentlich geplant habe? Wenn du die Landschaft anstarren willst, dafür gibt es weitaus schönere Plätze“, ertönt Erics Stimme von hinten woraufhin ich mich umdrehe. Dieser befindet sich auf der anderen Seite des Daches und hält eine Art Gurt in der Hand, vielleicht ein Klettergurt? „Klettern wir damit wieder runter" ,frage ich ihn und deute auf den Gegenstand in seinen Händen  der wie ich jetzt erkenne an einem stählernen Seil hängt. „Das ist nicht zum runterklettern, aber wenn du unbedingt willst kannst du das gerne machen, aber ohne Gurt" ,sagt Eric nur und fordert mich auf zu ihm zu kommen. Nun stehe ich neben ihn und erkenne das das Seil steil in die Tiefe führt und hinter einem weitern Gebäude verschwindet. „Ist das eine Seilbahn?“ ,frage ich Eric ganz aufgeregt. „Möchtest du damit fahren?" ,fragt er mit einem Grinsen auf den Lippen woraufhin ich voller Elan nicke. „Eigentlich ist es ein Ritual nach Capture the Flag, aber da du dir ja den Fuß verletzen müsstest, hast du es dieses Jahr verpasst“ ,sagt Eric mit etwas Spott in der Stimme, woraufhin ich die Augen verdrehe. „Im dunklen ist es noch besser, aber es soll noch regnen.“ Eric deutet nach oben und der Himmel bedeckt sich immer weiter mit dunklen Wolken, es scheint nicht mehr lange zu dauern bis es anfängt zu regnen. „Wir fahren zusammen, leg dich einfach auf meinen Rücken" ,beschließt Eric, dann zeigt er auf eine Art Leine mit einem Haltegriff daran. „Das ist die Bremse, die solltest du ziehen, wenn du nicht möchtest das wir an einer Betonwand kleben“, mit diesen Worten legt sich Eric mit dem Bauch voran in das Gestell und ich lege mich dann anschließend auf seinen Rücken und halte mich an ihm fest. „Bereit?“ „Aber sowas von" ,sage ich voller Vorfreude und Eric stößt sich von dem Dach des Hochhauses ab. Sofort fallen wir beide in die Tiefe und mein Herz rast wie verrückt. Immer schneller fliegen wir Richtung Boden, das Adrenalin rast nur so durch meinen Körper. Mit rasender Geschwindigkeit düsen wir durch die Lüfte und nachdem wir das steile Stücke geschafft haben deutet Eric an das ich jetzt die Hände zu den Seiten ausstrecken kann, was ich auch mache. Ich genieße die Fahrt mit einem Grinsen auf den Lippen und ein Jubeln verlässt meine Lippen. Die Fahrt wird etwas ruckeliger und die Seilbahn  schlägt mehrere Kurven durch die Lüfte. Schnell ziehe ich wieder die Hände ein, den Sekunden später führt die Bahn durch ein Gebäude hindurch, wo die Stahlträger gefährlich in die Luft ragen. Immer weiter fliegen wir über Chicago hinweg, fast wie ein Vogel es tut. Mit hoher Geschwindigkeit rasen wir jetzt auf eine Betonfläche zu auf der ironischerweise eine Zielscheibe gemalt wurde, das Ende der Seilbahn. Ohne das Eric mich Daraufhinweisen muss greife ich nach der Bremse, doch beim ersten mal greife ich ins Leere.  Beim zweiten Versuch schaffe ich es sie zu greifen und ziehe mit aller Kraft daran. Ein nerventönendes Geräusch entsteht, aber wir werden immer langsamer und bleiben in der Luft einige Meter vor der Betonwand stehen. „Das war unglaublich, können wir das nochmal machen?“ ,frage ich Eric voller Freunde. „Wie wäre es wenn wir erstmal hier runter klettern" ,schlägt Eric vor und jetzt blicke ich nach unten. Wir schweben mehrere Meter über den Boden, wie komme ich hier wohl am besten nach unten? Ich verschränkte die Arme auf Erics Rücken und bettete meine Kopf darauf. „Vielleicht bleibe ich auch einfach hier liegen" ,murmele ich. „Wie wäre es wenn wir das an einem trockenen Ort verlagern, es wird gleich anfangen zu regnen" ,schlägt Eric vor was ich dann auch zustimme. Anschließend erklärt mit Eric wie ich am besten runter komme. Normalerweise lässt man sich einfach fallen und wird dann von den untenstehenden Ferox aufgefangen, aber so funktioniert das heute nicht.

Ich rutsche auf Erics Rücken etwas nach vorne, sodass ich nun mit dem Oberkörper nach unten hänge. „Hey" ,murmele ich etwas amüsiert als ich kopfüber von Erics Rücken hänge und ihm ins Gesicht sehen kann. Eric greift nach meinen Armen und schließt seine Hände um mein Handgelenk, woraufhin ich mich an seinen Handgelenken festhalte. Nachdem unsere Hände fest verankert sind lasse ich mich ganz von Erics Rücken gleiten, was etwa so aussehen muss als würde ich eine Vorwärtsrolle machen. Nun hänge ich nur noch von Eric  gehalten in der Luft und er hält mich fest als würde ich gar nichts wiegen. „Na, wie sieht es mit deiner Muskulatur aus?“ ,fragt mich Eric herausfordernd. Ohne zu antworten ziehe ich mich hoch, als würde ich Klimmzüge machen. Es ist nicht so einfach und meine Arme zittern unter der Anstrengung etwas, aber ich schaffe es mich hochzuziehen. „Ganz gut würde ich sagen" ,mit diesen Worten drücke ich meine Lippen zu einem Kuss auf seine. Nach kurzer Zeit ist dieser allerdings beendet, da ich mich nicht mehr halten kann. „Schwächelt du etwa?“ neckt Eric mich. „Ach halt die Klappe, es kann ich nicht jeder so ein Muskelpaket sein wie du" ,sage ich und strecke ihm kurz die Zunge entgegen. „Werde mal nicht so frech Fräulein.“ „Sag mal soll ich hier eigentlich den ganzen Tag rumhängen?“ ,frage ich Eric. „Hast du es etwa eilig?“ ,erwidert er daraufhin. „Nö, aber du wolltest doch im Trockenen wieder zurück sein" ,erinnere ich ihn und wie auf Kommando fallen die ersten Tropfen vereinzelt vom Himmel. Das nenne ich mal Timing. „Bereit zu landen?“ ,fragt mich Eric woraufhin ich nicke und er mich loslässt, wodurch ich in der Hocke auf dem Boden lande und Eric einen Moment später neben mir.

Gemeinsam machen wir uns auf dem Rückweg zum Auto, wo wir fast trocken ankommen, da man die paar Tropfen die auf die Erde fallen nicht mal wirklich als Regen bezeichnen kann.

Nachdem wir beide im Auto sitzen drehe ich mich zu ihm. „Das sollten wir wiederholen“ ,sage ich, denn diese Seilbahn ist wirklich phantastisch. „Vielleicht ergibt sich ja noch eine Gelegenheit“  ,erwiderte Eric schlicht. Danach folgt Schweigen, in dem wir uns einfach nur ansehen und das Knistern steigt förmlich zwischen uns. Ich lehne mich etwas weiter zu ihm hinüber und er folgt mir in der Bewegung. Unsere Lippen treffen aufeinander und bewegen sich voller Leidenschaft. Von der Leidenschaft angetrieben wird der Kuss immer intensiver und ich befinde mich plötzlich auf Erics Schoß. Ich kann mich nicht mal daran erinnern wie ich über die Mittelkonsole auf Erics Schoß gekommen bin. Doch dort befinde ich mich jetzt und denke nicht darüber nach wie es passiert ist, stattdessen lasse ich mich von meinen Gefühlen leiten. So wie Erics Hände über meinen Körper wandern bewegen sich meine über seinen Oberkörper, gleiten unter sein Shirt und ich halte mich an ihn fest. Wir werden immer weiter angetrieben und das Verlangen nach Eric steigt immer weiter. Ich löse mich kurz von ihm und ziehe ihm sein Shirt über den Kopf, dann treffen unsere Lippen wieder stürmisch aufeinander während sein Shirt irgendwo auf der Rückbank zum liegen kommt.

Wie geht es wohl weiter? 🤔

Mit so einer Seilbahn würde ich auch gerne mal fahren, vor allem wenn Eric auch dabei wäre 😍

Bildquelle:
https://pin.it/5OiJXzF

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